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Donnerstag: Es sollte ein ruhiger Tag werden, an dem man an den einzelnen Ständen erst einmal den Überblick gewinnt und versucht die Leute zu treffen, die auch am Samstag und Sonntag noch da sein würden, sich dann aber (unerwartet?) hinter einer großen Menschenmenge verstecken würden.
Wir begannen unsere Tour mit dem Kennenlernen und Spielen von 2 Neuheiten von HIKU. Sowohl elcanto, als auch Etoile sind erst nach der letzten Messe in Essen erschienen und daher als Neuheiten zu betrachten.elcanto ist ein 2-Personen-Spiel von Kris Burm. Aus der Startaufstellung heraus müssen die Spieler die Würfel über das Spielfeld rollen, wobei sie immer über eine Kante in das Nachbarfeld gebracht werden. So ein Würfel besteht aus 3 glatten Seiten und 3 geschlitzten, wobei das Ziel des Spieles ist, eine zusammenhängende Flächen von 5 eigenen Würfeln zu bilden, die alle eine geschlossene Seite oben haben. Während der Startspieler nur einen Würfel bewegen darf, ist nach diesem Zug immer das Bewegen um 2 Felder möglich, wobei diese Bewegung auf einen oder 2 Würfel aufgeteilt werden kann. Von der Spieldauer her ist elcanto erstaunlich kurz, so daß wir nach der ersten Runde gleich Runde 2 folgen ließen. elcante ist vollständig aus Holz.
Ein weiteres Spiel von Hiku ist Etoile, das wieder - typisch Hiku - in Holz mit Halbedelsteinen gehalten ist. Etoile ist für 2-3 Spieler und scheint eine Verwandschaft zu 4 gewinnt zu besitzen. Diese Verwandschaft besetht allerdings nur darin, daß das Ziel des Spieles ist, 4 Steine der eigenen Farbe in eine Reihe zu bekommen. Dazu darf man - wenn man am Zug ist - einen Stein der eigenen Farbe in eine Reihe einsetzen. Die Reihe darf allerdings noch nicht voll sein und leer auch nicht. Die Reihe in den man den Stein spielt wird anschließend vollständig aufgenommen und bei freier Farb- & Richtungswahl im Kreis verteilt. Hierbei ist darauf zu achten, daß volle Reihen ausgelassen werden und die Steine in der Reihe so weit wie möglich in der Mitte positioniert werden. Wer auf diese Weise 4 Steine in eine Reihe bekommt, gewinnt.
Der Rundweg führte uns weiter durch die Halle 9 und somit auch zum Stand von Cwali. Hier war in den letzten Jahren immer etwas neues und interessantes zu sehen, was sich nicht unbedingt jeder anschaut. Nachdem es im letzten Jahr mit Isi ein prima Zweipersonenspiel gegeben hatte (ausverkauft), ist in diesem Jahr Morisi erschienen - die Weiterentwicklung von Isi, die jetzt u.a. durch die Spielerzahl von 2-4 besticht. In Morisi streifen die Spieler - wie bei Isi - durch die zufällig aus 6-eckigen Feldern aufgebaute Landschaft und erkunden sie. Mit diesem Wissen können sie später die Städte durch Handelsrouten verbinden. Am Ende gibt es für jede Verbindung, die die 3 größten Städte zu anderen Städten haben, diese Punktezahl und zusätzlich 4 Punkte für die Präsenz in jeder Stadt.
Von einem graphisch gut gestaltetem Spiel ging es weiter zu Friedemann Friese wo die Graphic in diesem Jahr eher eine untergeordnete Rolle spielt. In Flickwerk können sich bis zu 4 Netzwerk-Spezialisten um die Netzwerk-Belange einer kleinen Firma kümmern. Dazu wird zuerst festgelegt, welche Kanten des 3x3 Felder großen Büros miteinander verbunden werden sollen. Anschließend wird das Zentralnetz in der Mitte zufällig errichtet. Diese so entstandene Knobelaufgabe ist die Vorgabe für alle Mitspieler, die nun versuchen mit ihrem Kartensatz dieses Problem zu lösen. Wer zuerst eine Lösung findet, bekommt die ausgestellte Zufallsnetzkarte der aktuellen Aufgabe als Punkt vor die Nase und darf dann die neue Aufgabe gestalten und eine neue Zentralnetzkarte ziehen. Wer am Ende die meisten dieser Karten gesammelt hat, gewinnt nach diversen Flickwerken das Spiel.
Auf eine weitere Neuheit, die auch nicht durch ihre Graphik bestach komme ich jetzt zu sprechen. Von franjos gab es in diesem Jahr Online. Hierbei geht es darum bestimmte Computernetze mit ganz bestimmten Inhalten zu füllen. Um diese Inhalte zu gestalten werden Plättchen gelegt, die je 3 Eigenschaften haben. Es sind dies die Plättchenfarbe, die aufgedruckte Flagge und das Motiv. Von diesen 3 Eigenschaften gibt es je 4 verschiedene, die den Mitspielern zu Beginn geheim zugelost werden. In diesen Bereichen versucht nun jeder, die 8 vorhandenen Netzwerke so zu gestalten, daß die eigenen "Ziele" möglichst erreicht werden und in den Netzen so oft wie möglich Mehrheiten in diesen Eigenschaften entstehen. Der Spielablauf ist relativ klar, denn die Hauptidee ist nur, eines der 5 offen ausliegenden Plättchen in eines der Netzwerke zu legen und dann die Plättchen wieder auf 5 aufzufüllen. Sind alle Felder belegt, folgt die Abrechnung.
Weiter ging unser Rundgang, der uns schließlich ins Drachendelta von Eurogames führte. Bei diesem Spiel versuchen die bis zu 6 Spieler ein Flußdelta zu überqueren. Hierbei müssen die Spieler Planken von Insel zu Insel legen und für die Planken vorher einen stabilen Untergrund legen. An Robo-Ralley erinnert im Spiel dann der Mechanismus der Auswahl der Aktionen, denn die Spieler müssen aus allen möglichen Aktionen 5 auswählen, die sie in der Reihenfolge, in der sie anschließend abgearbeitet werden sollen, ablegen. Als Aktionen kann der Spieler "Brücken-Pylon bauen", "Steg bauen", "Figur bewegen", "Mitspieler stören" und "Rückbau" in kleinen Varianten auswählen. Wer zuerst das andere Ufer erreicht, zwischendurch nicht immer ins Wasser fällt und auch weiß, mit den Peinigungen der Mitspieler gut umzugehen, der ist nach knapp einer halben Stunde auf der anderen Seite des Drachendeltas angekommen.
Wasser gibt es natürlich fast überall auf der Welt und so verwundert es auch nicht weiter, daß auch Goldsieber mit Doge ein Spiel in der Vino-Schachtelgröße präsentiert in dem - wie eben auch schon - das Wasser eine natürliche Grenze ist. Bei Doge trennt es venezianische Stadtbezirke von einander ab. In diesen Bezirken wollen die Mitspieler Paläste errichten, denn wer zuerst überall Paläste gebaut hat, wird neuer Doge in Venedig. Jedem Spieler stehen die gleichen Einflußchips in seiner Farbe zur Verfügung, die er verdeckt in 3 Runden in 3 Gebiete Venedigs verteilt. Die Gebiete werden dann sofort der Reihe nach betrachtet und der erste und der zweite dürfen sofort 2 bzw. ein Häuschen bauen. Ferner bekommt der erste noch einen Berater zugesprochen (oder darf alternativ ein kleines Häuschen auf dem Plan beliebig umverteilen), der ihm mit einem Punkt in anderen Regionen aushelfen kann. Hat der Spieler die notwendige Anzahl von kleinen Häuschen gebaut, darf er in dieser Region einen Palast errichten (wodurch der Palastbaupreis um ein Häuschen steigt).
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© Carsten Wesel am 19.11.2000 für www.fairspielt.de. Email: Carsten Wesel oder der Webmaster. |