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Die Siedler von Catan
Minister von Catan
(Stefan Risthaus, Osnabrück)
aktualisiert am 11.12.1997


Um die Bauphase attraktiver zu machen und keine übermäßige Spieldauer zu erreichen, spielen wir das Kartenspiel mit zwei Ertragswürfeln, so daß man bis zu seiner nächsten Bauphase meist vier Rohstoffe erhält.

Um diese Erweiterungsmöglichkeiten für die einzelnen Siedlungen auch auf das Brettspiel zu ermöglichen, das ansonsten ja auf den Ausbau von Straßennetz und Siedlungen zu Städten beschränkt bleibt, habe ich folgenden Vorschlag für eine Mischung von Karten- und Brettspiel, der natürlich nach belieben um die Piraten-Version oder die bereits vorgeschlagenen Modifikationen anderer begeisterter Spieler auf ihren Internet-Seiten erweitert werden kann:

Spiel-Material

Spieler-Anzahl: 3-4

Siegpunkte: 20
 

1. Aufbau

Das Brettspiel wird nach dessen allgem. Regeln (variabel) aufgebaut. Die Kartenspiel-Ereigniskarten und die Handkarten werden gemischt und in Stapeln verdeckt ausgelegt (siehe Karten-Spielregel). Jeder Spieler erhält einen Satz Rohstoff-Felder des Kartenspiels; Spieler A erhält 6 Karten mit dem rot-weißen, Spieler B mit dem schwarz-roten Wappen. Spieler C erhält von den Landschaftskarten folgende: Holz mit Würfelziffer 1, Lehm (2), Gold (3), Getreide (4), Erz (5), Weideland (6). Spieler D erhält die restlichen Landschaftskarten und die selbstgebastelte Goldfluß-Karte.

Jeder Spieler legt seine Kartenspiel-Rohstoff-Karten vor sich aus, wobei sie jeweils einen Rohstoff anzeigen. Dabei werden zwei Dreierreihen gebildet, die bis zum Ende des Spiels nicht mehr verändert werden können. Ausbau-Karten, die sich auf zwei Landschaften erstrecken, müssen in eine Linie mit diesen gelegt werden (sie können sich folglich nur auf zwei nebeneinanderliegenden Landschaften beziehen und nicht in Richtung der Dreierreihe).

Anschließend zieht jeder Spieler verdeckt drei Handkarten des Kartenspiels, die er wie gewohnt durch Bezahlung der Rohstoffe (von den Landschaftskarten oder aus seiner Hand von den Brettspiel-Rohstoffen oder gemischt aus beiden) ins Spiel bringen kann.

Letztlich wird ein Startspieler bestimmt, der beginnt, nach den Brettspiel-Regeln auf dem Brettspiel die Start-Siedlungen zu bauen.
 

2. Minister bestimmen

Einer der Spieler wird zum Bauminister ernannt, d.h. er muß während des Spiels kontrollieren, daß die Regeln über den Bau von Gebäuden und Einheiten eingehalten werden. Es dürfen nur solche Gebäude aus den Handkarten gebaut werden, für die auf dem Brettspielplan eine Siedlung oder eine Stadt vorhanden ist. dabei gelten die Kartenspiel-Regeln, daß je Stadt 4 beliebige Gebäude und Einheiten zulässig sind, je Siedlung nur 2 mit grünem Rand. Gebäude können aber während des Spiels beliebig verschoben werden.

Ein anderer Spieler wird Minister für Handelsangelegenheiten und kontrolliert, wie viele Handelspunkte jeder Spieler hat. Er vergibt dementsprechend die Spielfigur "Mühle" aus dem Kartenspiel (bei Punktgleichheit erhält der Spieler mit den meisten Städten den Spielstein; bei erneuter Gleichheit bleibt der Stein beim alten Besitzer). Außerdem vergibt er die Karte "längste Handelsstraße" des Brettspiels.

Der dritte Spieler wird Minister zur Kontrolle der Streitmacht. Er beobachtet die Ritterstärke der Brettspiel-Ritter (Burgritter) und vergibt entsprechend die "Ritterkarte" des Brettspiels. Zudem kontrolliert er die Ritter- und Tunierstärke der Kartenspiel-Ritter (fahrende Ritter) und vergibt den "Ritter"-Stein des Kartenspiels. Wird ein Tunier veranstaltet, sagt er, wem der Rohstoff als Tunier-Prämie zusteht.

Bei vier Spielern verwaltet der letzte Spieler als Landwirtschafts- und Finanzminister die Rohstoffkarten der Bank und kontrolliert die anderen beim Hoch- und Runterdrehen der Rohstoffe. Er vergibt auch anstelle der ansonst zuständigen Minister die Brettspielkarten "längste Handelsstraße" und "größte Rittermacht".

Alle Minister sollten sich die jeweiligen Werte für die anderen Spieler auf einem Zettel notieren.
 

3. Spielablauf

Der Spieler, der an der Reihe ist, würfelt mit dem Ereignis-Würfel des Kartenspiels, dem Ertragswürfel des Kartenspiels und einem Würfel des Brettspiels.

Dann wird das Ereignis des Ereigniswürfels ausgeführt (Ereigniskarte, Tunier, Räuber, ertragreiches Jahr, Handelsüberschuß).

Jetzt dreht jeder Spieler seine Landschaftskarten des Kartenspiels nach dessen Regeln je nach dem Ertragswürfel des Kartenspiels hoch.

Anschließend zahlt der zuständige Minister die Rohstoff-Karten des Brettspiels nach den selben Regeln aus, je nach Würfelereignis in der Addition von Ertragswürfel des Kartenspiels und Brettspielwürfel.

Der am Zug befindliche Spieler kann nun nach den Brettspiel-Regeln mit den anderen Spielern handeln, wobei Rohstoffe aus dem Karten- und aus dem Brettspiel nicht in die jeweils andere Form übertragen werden können. Jeder Spieler kann jedoch jederzeit drei gleiche Rohstoffe aus dem Kartenspiel in zwei Rohstoffe derselben Art aus dem Brettspiel umtauschen!

An die Handelsphase schließt sich die Bauphase nach den jeweiligen Regeln an, je nach dem, ob eine Handkarte ausgespielt werden soll oder auf dem Brett eine Siedlung, Stadt oder Straße gebaut wird. Hier sind die Rohstoffe aus dem Kartenspiel und die Rohstoffe aus dem Brettspiel gleichwertig!

Jetzt kann der Spieler auch eine Brettspiel-Ereigniskarte ausspielen.

Abschließend kauft er neue Brettspielereigniskarten und/oder zieht die erforderliche Zahl an Handkarten nach (siehe Kartenspiel-Regel).
 

4. Regeländerungen

4.1. Ritter

Die Ritter des Brettspiels sind Burgbesitzer und können vom schwarzen Ritter des Kartenspiels nur nach Ansage angegriffen werden. Bei einer Niederlage muß der Angreifer eine seiner Burgen (Brettspielritter) unter den Ereigniskarten-Stapel des Brettspieles legen. Hat er keinen, muß er einen Karten-Ritter (fahrenden Ritter) auf die Hand zurücknehmen (Handkartenzahl beachten). Im Falle des Sieges muß der Angegriffene einen seiner Burg-Ritter unter den Brettspiel-Ereigniskarten-Stapel legen.

Der Angriff auf fahrende Ritter (des Kartenspiels) erfolgt wie nach den Kartenspiel-Regeln.
 

4.2. Räuber

Bei einer "7" müssen nur die Regeln über die Brettspiel-Rohstoffe beachtet werden. Die Rohstoffe auf den Kartenspiel-Landschaften zählen nicht mit. Beim Versetzen des Räubers kann der Inhaber des Rittersteins vom Kartenspiel (=stärkste Macht an flexiblen/fahrenden Rittern) einmal ein Veto gegen die Plazierung einlegen. Das dann vom am Zug befindlichen Spieler ausgesuchte Feld gilt (dito bei Versetzen des Räubers aufgrund des Ausspielens einer Ritterkarte aus dem Brettspiel-Ereigniskarten-Stapel).

Wird als Ereignis ein Räuber gewürfelt (Keule), zählen dagegen nur die Landschaftskarten-Rohstoffe des Kartenspiels (siehe dessen Regel: nur Woll- und Erzrohstoffe abgeben).
 

4.3. Häfen

Mit den Häfen des Brettspiels und den Flotten des Kartenspiels können jeweils beide Arten von Rohstoffen umgetauscht werden.
 

4.4. Aktionskarten des Kartenspiels

Der schwarze Ritter kann auch Burgritter angreifen. Es muß vorher angesagt werden, gegen welchen Spieler und gegen welche Ritterart der Angriff gerichtet ist. Ein Angriff gegen einen Burgritter des Inhabers der Brettspiel-Karte "größte Rittermacht" scheitert auch bei einer "1".

Beim Spion, der gegen den Inhaber der Brettspielkarte "größte Rittermacht" eingesetzt werden soll, muß vorher gewürfelt werden. Bei einer "5" oder "6" verliert der am Zug befindliche Spieler und der Spion geht wirkungslos aus dem Spiel.

Gegen den Raubzug hilft als Schutzkarte auch die Brettspielkarte "größte Rittermacht". Es können nur Rohstoffe von den Landschaftskarten des Kartenspiels geraubt werden, auch je eine bei unterschiedlichen Spielern (Fehlschlag aber immer einheitlich, wobei die höheren Anforderungen erfüllt werden müssen, je nach angegriffenen Spielern).

Der Bischof ermöglicht - wie die fahrenden Ritter - ein Veto gegen das Versetzen des Brettspiel-Räubers. Anschließend wird der Ritter wieder unter einen der Handkarten-Stapel gelegt.

Mit dem Alchimisten können beide Zahlenwürfel beeinflußt werden; es wird nur mit dem Ereigniswürfel geworfen.

Eine Karawane ermöglicht auch das Umtauschen von Brettspiel-Rohstoffen.
 

4.5. Ereigniskarten des Kartenspiels

Bei einer Seuche müssen die Spieler, wenn vorhanden je Stadt einen Rohstoff je angrenzendes Brettspiel-Landschafts-Feld abgeben. Sind keine Rohstoffe auf den Landschaftsfeldern des Kartenspiels, müssen Brettspiel-Rohstoff-Karten abgegeben werden.

Ein Bürgerkrieg kann nur fahrende Ritter (Kartenspiel) gefährden und auch nur Kartenspiel-Flotten, keine Brettspiel-Häfen. Der am Zug befindliche Spieler und sein linker Nachbar bestimmen gegenseitig, welche Einheit sie entfernen müssen. Dasselbe gilt für die anderen beiden Spieler (bei drei Spielern bestimmt jeder für seinen linken Nachbarn, welche Einheit er entfernen muß).

Der Konflikt ermöglicht es dem Inhaber des Kartenspiel-Rittersteins, zwei Handkarten von einem beliebigen Spieler an sich zu nehmen oder von zwei Spielern je eine Handkarte. Vom Inhaber der Brettspiel-Karte "größte Rittermacht" kann er nur maximal eine Karte beanspruchen.
 

4.6. Gebietsausbauten des Kartenspiels

Befestigte Lager müssen so ausgelegt werden, daß ersichtlich ist, für welches Landschaftsfeld des Kartenspiels sie gelten sollen. Auf Rohstoffe und Landschaften des Brettspiels haben sie keinen Einfluß.

Der Schmied entscheidet bei Gleichstand der Burgritter zugunsten ihres Inhabers über die Vergabe der Brettspielkarte "stärkste Rittermacht".
 

4.7. Stadtausbauten

Das Badhaus schützt nur zwei der Rohstoffkarten (!), die durch ein Anlegen in der jeweiligen Zeile der zu schützenden Rohstoffe (Landschaftskarten des Kartenspiels) gekennzeichnet werden. Badhäuser können mit einem befestigten Lager auch hintereinander liegen und sich auf dieselben Rohstoffe beziehen.

Die durch eine Kirche geschützen Einheiten (max. drei) müssen mit dieser zusammen gelegt werden und blockieren Stadtausbau-Plätze! Siehe Kartenspiel-Regel.
 

4.8. Ereigniskarten des Brettspiels

Ein Monopol erfaßt auch die Rohstoffe auf den Landschaftskarten des Kartenspiels. Der Spieler erhält dafür 2 Brettspiel-Rohstoffkarten, wenn seine Landschaftskarten mit drei Rohstoffen "voll" ist (dieses Ersatz-Auszahlen ist auch mehrfach möglich).

Ein Fortschritt ist neben der Brettspiel-Bedeutung auch als Ereignis im Sinne des Kartenspiels zu sehen (jede Bibliothek, Universität, Kloster bringt seinem Inhaber einen Rohstoff).

Ein ausgelegter Marktplatz (Siegpunkt) zählt 2 Handelspunkte für die Wertung "Mühle" des Kartenspiels.

Eine Universität (Siegpunkt) zählt wie eine Kartenspieluni, wenn sie ausgelegt ist.

Das Parlament (Siegpunkt) hat nach dem Auslegen dieselbe Funktion wie ein Rathaus des Kartenspiels (das Austauschen einer neuen Handkarte des Kartenspiels ist billiger).

Die Bibliothek (Siegpunkt) hat, wenn sie ausgelegt ist, dieselbe Funktion wie die Kartenspiel-Bibliothek (eine Handkarte mehr).
 

5. Spielende
 

Das Spiel endet, wenn ein Spieler 20 Siegpunkte erreicht. Die Siegpunkte des Kartenspiels und des Brettspiels gelten wie in der jeweiligen Regel angegeben. Brettspiel-Siegpunkt-Karten zählen auch bei ihrer zusätzlichen Funktion im Rahmen des Kartenspiels nur einen Siegpunkt.

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