Autor: Alan R. Moon &
Richard Borg
Verlag: Goldsieber
Alter: ab 12
Spieler: 3 - 5
Spieldauer: 60 - 90 Min.
erschienen: 2000
empf. Preis: ca. 59,- DM

Der Spielplan bei „Wongar" besteht aus 10 Gebieten, die die „Kultstätte" der
Aborigines darstellen. Am äußeren Rand des Spielplanes ist eine Wertungsleiste und am linken Rand des Spielplanes ist eine dreiteilige Skorpion-Leiste zu sehen.
Zu Spielbeginn werden die 150 Gebietskarten nach ihren Rückseiten sortiert und getrennt gemischt. Anschließend werden die Gebietskarten in Stapeln auf die entsprechenden Gebiete gelegt und die oberste Karte wird umgedreht. Der Skorpionstein kommt auf das unterste Feld der Skorpion-Leiste. Nun muss jeder Spieler noch eine Farbe wählen, von der er alle Spielsteine erhält (18 Linsen, 15 Würfel, 12 Walzen). Jeder Spieler nimmt nun noch 4 Spielsteine pro Sorte und gibt sie in das Stoffsäckchen. Aus diesem Säckchen werden die Spielsteine nun gleichmäßig auf dem Spielplan verteilt (in die Gebiete mit der Hand und dem Fuß kommen doppelt so viele Spielsteine, als in den anderen Gebieten).
Die 43 Ritualkarten werden gemischt und jeder Spieler erhält verdeckt zwei Karten. Außerdem wird noch ein Spieler ermittelt, der zu Beginn die Urahnenfigur und den Bumerang erhält. Die andere Figur des Urahnen kommt auf das Gebiet mit den Händen. Nun wird noch ein anderer Spieler ermittelt, der zu Beginn die Figur des Ältesten erhält, die zweite Figur des Ältesten kommt auf das Gebiet mit den Füßen.
Im Grundspiel sieht der Spielablauf wie folgt aus. Der Startspieler (der Spieler mit dem Bumerang) deckt nun in allen Gebieten, in denen noch keine offene Karte liegt, die oberste Karte auf. Jedes Mal wenn ein Skorpion aufgedeckt wird, geht der Skorpionstein um ein Feld weiter und der Spieler geht um so viele Felder auf der Punkteleiste zurück, wie Spieler auf der Wertungsleiste hinter ihm stehen. Die Skorpionkarte kommt zur Seite und es wird eine neue Karte aufgedeckt. Bei jeder anderen Karte passiert nichts weiter. Als nächstes muss der Spieler mit der Ältesten-Figur sein Privileg erfüllen: Er darf die oberste Ritualkarte auf die Hand nehmen. Handelt es sich hierbei um eine Skorpionkarte, wird wie beim Aufdecken der Gebietskarten verfahren, d.h. der Älteste muss evtl. auf der Wertungsleiste zurück.
Reihum darf nun jeder Spieler eine Gebietskarte nehmen. Jede dieser Gebietskarten hat eine andere Funktion:

  • Es gibt Gebietskarten, auf denen jeweils nur eine Spielstein-Sorte abgebildet ist. Nimmt sich ein Spieler eine solche Karte, muss er einen Spielstein der entsprechenden Spielsteinsorte in das Gebiet legen, aus dem er die Karte genommen hat. Außerdem kann er noch zwei weitere Spielsteine in beliebige Gebiete verteilen. Oder aber er verteilt nur einen entsprechenden Spielstein und nimmt sich eine Ritualkarte oder er nimmt sich zwei Ritualkarten und keinen Spielstein.
  • Alle Spielsteinsorten auf einer Gebietskarte bedeutet, er kann drei gleiche Spielsteine auf beliebige Gebiete verteilen.
  • Nimmt man die Karte mit dem Urahnen, erhält man sofort die Figur des Urahnen von seinem bisherigen Besitzer und darf den Urahnen auf dem Spielplan in ein angrenzendes Gebiet ziehen. Anschließend kommt es in diesem Gebiet zu einer Zeremonie.
  • Nimmt ein Spieler die Karte mit dem Ältesten, erhält er die Ältesten-Figur von seinem bisherigen Besitzer und darf die Figur auf dem Spielplan um bis zu zwei Gebiete versetzen. Anschließend kommt es in diesem Gebiet zu einer Zeremonie.
  • Nimmt ein Spieler die Karte auf der beide Figuren abgebildet sind, erhält er beide Figuren von ihren bisherigen Besitzern und beide Figuren auf dem Spielplan kommen in das Gebiet aus dem die Karte genommen wurde. Anschließend kommt es zu einer Zeremonie.
  • Außerdem gibt es noch eine Karte, auf der vier Karten abgebildet sind. Nimmt ein Spieler diese Karte, erhält er vier Ritualkarten. Ist hierbei ein Skorpion, wird wie beim Aufdecken der Gebietskarten verfahren.
Eine Zeremonie läuft folgendermaßen ab:
Es beginnt der Spieler, der die Figur des Urahn besitzt. Dieser Spieler kann eine Ritualkarte ausspielen, aber nur wenn er Spielsteine in dem Gebiet hat, in dem die Zeremonie stattfindet. Ansonsten beginnt der Spieler, der dem Urahn im Uhrzeigersinn am nächsten sitzt. Alle Spieler, die Spielsteine in diesem Gebiet haben, dürfen nacheinander eine Ritualkarte ausspielen. Für jede Sorte von Spielsteinen gibt es Ritualkarten. Spielt ein Spieler z.B. eine Ritualkarte mit einer Walze, darf er entweder eine fremde Walze aus dem Gebiet entfernen oder eine eigene Walze in das Gebiet ziehen, die aber aus einem benachbarten Gebiet stammen muss. Eine eigene Walze kann auch aus dem Gebiet der Zeremonie in ein benachbartes Gebiet gezogen werden. Es gibt Ritualkarten mit 2 Spielsteinen, hier muss man sich für eine Spielsteinsorte entscheiden. Von dieser Sorte darf man dann zwei Spielsteine bewegen. Verliert ein Spieler während der Zeremonie seinen letzten Spielstein in dem betreffenden Gebiet, ist er nicht mehr an der Zeremonie beteiligt. Außerdem darf man keine weitere Ritualkarte ausspielen, sobald man gepasst hat. Eine Zeremonie geht solange, bis kein Spieler mehr eine Ritualkarte spielen möchte oder kann. Am Ende einer Zeremonie gibt es Punkte. An der Skorpion-Leiste befindet sich eine Aufstellung, wie viele Punkte es bei der Wertung gibt. Punkte gibt es immer für die Mehrheit in einer Spielsteinsorte, die sich in dem Gebiet der Zeremonie befinden.
Das Spiel endet, wenn der Skorpionstein das letzte Feld erreicht hat oder sobald die letzte Karte aus einem Gebiet genommen wurde. Nun erhalten die Spieler noch Bonuspunkte. Wer die meisten Gebietskarten einer Spielsteinsorte gesammelt hat, erhält noch einmal 8 Punkte.
Soweit das Grundspiel. Die Version für "Eingeweihte" ist meiner Meinung nach die bessere Version. Hier gibt es doch mehr taktische Möglichkeiten.
Zu Spielbeginn werden aus jedem der 10 Gebietskartenstapel ein Urahn und ein Ältester aussortiert. Von diesen aussortierten Karten erhält jeder Spieler einen Ältesten und einen Urahn auf die Hand. Diese Karten können gespielt werden, anstatt eine Karte aus einem der Gebiete zu nehmen. Aus dem Stapel der Ritualkarten werden die 2er Karten aussortiert und jeder Spieler erhält hiervon eine Karte auf die Hand. Wenn ein Spieler seine 2er Ritualkarte gespielt hat, kommt sie aus dem Spiel. Außerdem werden die beiden Skorpionkarten aus den Ritualkarten aussortiert. Für die Startaufstellung der Spielsteine nimmt sich jeder Spieler 4 Spielsteine pro Sorte, diese werden abwechselnd auf die Gebiete verteilt. Werden im Spielverlauf Skorpionkarten in den Gebieten aufgedeckt, wird der Skorpionstein ein Feld weiter gesetzt und eine neue Karte wird aufgedeckt, es wird hier kein Spieler zurückgesetzt. Wenn der Älteste sein Privileg erfüllt, darf er sich seine Ritualkarte aus dem Stapel aussuchen. Ebenso dürfen die Spieler sich ihre Ritualkarten aussuchen, wenn sie diese durch Gebietskarten erhalten. Das Spiel endet genau wie im Grundspiel.
Wongar fällt direkt durch seine besondere Grafik und durch sein schönes Spielmaterial auf. Die Spielsteine sind aus Holz und ausgefallen gestaltet. Die Aufmachung des Spieles lädt sofort zum Ausprobieren ein. Es war nicht schwer Mitspieler für Wongar zu finden, allerdings wollten einige Spieler es nicht unbedingt ein zweites Mal spielen. Wongar kam in unseren Spielrunden doch sehr unterschiedlich an.
Das Grundspiel kann ich nicht empfehlen, hier ist der Glücksfaktor doch sehr hoch. Bei dem Spiel für „Eingeweihte" wird mehr Wert auf Taktik gelegt. So entfällt z. B. hier das Zurücksetzen der Spielfiguren durch einen Skorpion, was doch sehr heftig ist. Wenn die Skorpione nicht aufgedeckt werden, kann sich das Spiel für Eingeweihte allerdings ziemlich in die Länge ziehen und wird für die Spieler dann schnell zur Geduldsprobe.

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