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Das Internet übt immer mehr Einfluss auf alle möglichen Sachen aus, auch auf dem Spielesektor hat es mittlerweile Einzug gefunden. Auf den Essener Spielertagen 2000 waren gleich zwei neue Spiele mit dem Namen „Online" zu bestaunen: ein Kartenspiel bei Hasbro und ein Brettspiel bei franjos. Wegen der Namensgleichheit wird das Spiel von franjos umbenannt, und zwar in „Offline". Bei Offline versuchen die Spieler möglichst häufig ihre Werbungen in den verschiedenen Netzen zu platzieren. Zum Spiel gehört 1 Spielplan, 64 Werbungen als Holzplättchen dargestellt (s. Abb. o.), 1 Stoffsäckchen, 12 Präferenzkarten, 4 Marktanalysekarten und ein Auswertungsblock. Zu Spielbeginn werden die 64 Werbungen im Stoffsäckchen gemischt, anschließend werden zwei in jedes der acht Netze gelegt und 5 Werbungen werden offen neben dem Spielplan platziert. Die Präferenzkarten werden nach Gruppen sortiert und jeder Spieler erhält jeweils eine Karte aus jeder Gruppe (Konzern, Produkt und Sprache). Jede Werbung hat einen unterschiedlichen Netzwert, der sich danach richtet, mit wie vielen Werbungen eine Verbindung und eine Übereinstimmung besteht. Jede Übereinstimmung mit einer verbundenen Werbung ergibt einen Netzwert von eins, zwei Übereinstimmungen ergeben einen Netzwert von zwei usw. Jedesmal wenn ein Spieler an der Reihe ist, kann er eine Werbung platzieren bzw. eine Werbung austauschen oder den Offline-Bereich löschen. Beim Platzieren einer Werbung nimmt er eine der fünf offenen Werbungen und legt sie auf ein leeres Feld oder tauscht das Werbungsplättchen mit einem bereits liegendem Plättchen aus. Allerdings muss beim Austausch die neue Werbung einen höheren Netzwert besitzen als die alte Werbung. Die alte Werbung kommt nun entweder in den Offline-Bereich oder der Spieler setzt sie wieder auf ein leeres Feld bzw. er tauscht es wieder aus. Beim 2. Austausch muss die ausgetauschte Werbung dann aber im Offline-Bereich platziert werden. Wenn ein Spieler den Offline-Bereich löscht, werden alle Werbungen, die im Offline-Bereich liegen, entfernt. Eine dieser Werbungen wird wieder auf dem Spielplan platziert, aber nur auf ein leeres Feld. Alle anderen Werbungen kommen aus dem Spiel. Am Ende seines Zuges ergänzt der Spieler die offenen Werbungen wieder auf fünf und der nächste Spieler ist an der Reihe. Sobald alle Netzseiten mit Werbungen belegt sind, ist das Spiel sofort zu Ende und es wird abgerechnet. In jedem Netz wird für jede der drei Eigenschaften Konzern, Sprache und Produkt überprüft, ob eine Sorte häufiger vorkommt. Ein Spieler, der diese Sorte in seinen Präferenzkarten hat, erhält so viele Punkte wie es Spielsteine von dieser Sorte in diesem Netz gibt. Der Spieler, der am Schluss die meisten Punkte hat, gewinnt. Soweit das Grundspiel; im Spiel für Fortgeschrittene gibt es noch max. 4 Marktanalysekarten, die offen neben den Spielplan gelegt werden. Einmal im Spiel darf sich nun ein Spieler anstatt seines normalen Zuges eine Marktanalysekarte nehmen. Zusätzlich nimmt er noch ein Werbungsplättchen entweder vom Spielplan oder eines der fünf offen ausliegenden, was auf die Marktanalysekarte gelegt wird. Die Spieler, die eine Marktanalyse vor sich liegen haben, erhalten bei Spielende zusätzliche Bonuspunkte, und zwar wenn eine Eigenschaft der Werbung (die auf einer Markanalyse liegt) mindestens viermal in einem Netz vorkommt. Stimmt eine zweite Eigenschaft überein erhält man noch einmal einen zusätzlichen Bonus und auch bei einer dritten übereinstimmenden Eigenschaft gibt es noch einmal Zusatzpunkte. Im Fortgeschrittenen Spiel werden die Netze auch anders abgerechnet. Die Mehrheitseigenschaft in einem Netz wird mit der Netzgröße multipliziert. Hat ein Spieler mit dieser Eigenschaft in mehreren Netzen die Mehrheit erzielt, wird auch noch die Anzahl der Netze mit dem Ergebnis multipliziert. „Offline" hat etwas von „Cafe International" was die Beziehungen der Werbungen untereinander angeht. Durch die Vielzahl der Legemöglichkeiten kann es bei einigen Spielern schon mal etwas länger dauern, bis sie ihren Zug ausgeführt haben. Darum empfehle ich unbedingt mit einer Sanduhr zu spielen, weil das Spiel sich sonst leicht in die Länge ziehen kann. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, was man mit den Werbungen letztendlich erzielen kann, irgendwann ist mit einer Werbung jedoch der für sie höchste Netzwert erreicht und sie kann nicht mehr ausgetauscht werden, darauf sollte man im Prinzip auch spielen. Mir persönlich hat „Offline" sehr gut gefallen und ich zähle es bei den Neuheiten der Essener Spielertage 2000 mit zu den besseren Spielen.
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© Detlef Jakob Homepage von Ludozine
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