Autor: Michael Schacht Verlag: Goldsieber Alter: 12 Spieler: 3 - 5 Spieldauer: ca. 50 Min. erschienen: 2000 empf. Preis: ca. 35,-
Kardinal und König ist thematisch im 12. Jahrhundert angelegt, als noch Kardinäle und Könige das Sagen in Europa hatten. Auf dem Spielplan ist ein Ausschnitt Europas zu sehen, in dem neun Regionen abgebildet sind (Frankreich, Aragon, Lothringen, Burgund, Bayern, England, Schwaben, Franken und Italien). In den Regionen sind die Verbindungswege der einzelnen Ortschaften zu sehen. Die Ortschaften sind in den Regionen zahlenmäßig unterschiedlich vertreten. Frankreich, die größte Region, besitzt z. B. 8 Orte und Schwaben besitz nur 4 Orte. Im Spielverlauf werden diese Ortschaften mit den Klöstern besetzt und Räte werden in die Region gebracht. Zum Spiel gehören 55 Spielkarten, auf denen immer zwei der 9 Regionen des Spielplanes abgebildet sind (s. Abb. oben), einzige Ausnahme ist Frankreich, auf der nur die Region Frankreich ist. Die Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält drei Karten verdeckt auf die Hand. Anschließend werden zwei Karten aufgedeckt und der Rest bildet den Nachzugstapel. Zum Spiel gehören 20 Kloster-Steine und 8 Räte-Steine in fünf Farben, von denen jeder Spieler eine Farbe erhält. Außerdem werden die fünf Punktesteine der Spieler auf die Zählleiste mit dem Feld 0 gelegt und ein Spieler wird Startspieler und erhält den schwarzen Startspieler-Stein. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, kann er bis zu drei seiner Handkarten ausspielen. Wobei die Karte die Region angibt in der die Aktion stattfindet. Es gibt jedoch einige Bedingungen, wie die Karten eingesetzt werden dürfen:
In einer Region in der noch kein Spielstein steht, darf maximal ein Kloster eingesetzt werden.Ein Spieler darf in seinem Zug nur in einer Region agieren.Ein Spieler darf innerhalb seines Zuges nur zwei Figuren setzen.Zwei Karten derselben Farbe können als Joker gespielt werden, mit ihrer Hilfe kann man eine Figur in einem beliebigen Land einsetzen.
Auf die Ortschaften werden die Klöster eingesetzt; die Räte werden auf die Wappen in den einzelnen Regionen eingesetzt. Es dürfen jedoch maximal nur soviel Räte in einer Region sein, wie die Mehrheit an Klöstern in dieser Region ist, wobei die Räte natürlich von jedem Spieler eingesetzt werden dürfen. Nachdem der Spieler seinen Zug beendet hat, füllt er seine Hand wieder auf drei Karten auf, wobei er seine Karten sowohl vom verdeckten Stapel als auch von den offen liegenden Karten auffüllen kann. Anschließend ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist, kommt es direkt zu einer Zwischenwertung. Bei dieser Zwischenwertung werden nur die Mehrheiten an Klöstern berücksichtigt. Die Regionen werden der Reihe nach abgerechnet. Wer in einer Region die meisten Klöster eingesetzt hat, erhält für jedes Kloster der Region, egal welcher Farbe, einen Punkt. Der Spieler mit den zweitmeisten Klöster, erhält für jedes Kloster des Spielers mit den meisten Klöstern einen Punkt. Der Spieler mit den drittmeisten Klöstern erhält für jedes Kloster des Spielers mit den zweitmeisten einen Punkt usw. Bei einem Gleichstand belegen alle Beteiligten den gleichen Platz. Anschließend wird der Nachziehstapel neu gemischt. Ist der Stapel nun ein zweites Mal durchgespielt, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt. Dann erfolgt wieder eine Klosterwertung, wie gehabt. Anschließend kommt die Rätewertung. Auf dem Spielplan sind Zahlen (1 - 15) zu sehen, die immer zwei Regionen miteinander verbinden. Diese Zahlen stehen immer für mögliche Bündnisse der entsprechenden Regionen. Zuerst wird das Bündnis eins, dann zwei usw. geprüft. Hat ein Spieler in beiden Regionen des Bündnisses die Mehrheit an Räten, erhält er für jeden Rat in den entsprechenden Regionen einen Punkt (auch für fremde Räte); alle anderen Spieler gehen leer aus. Nachdem alle 15 möglichen Bündnisse abgehandelt sind, kommt es noch zu einer Wertung der Klosterketten. Besitzt ein Spieler eine Kette mit mindestens vier aufeinanderfolgenden Klöstern, erhält er für jedes dieser Kloster der Kette einen Punkt. Der Spieler, der nun die meisten Punkte hat, gewinnt. Der Mechanismus von Kardinal und König ist sehr einfach zu erlernen, es gibt jedoch sehr viele Möglichkeiten, wie man letztendlich agieren kann. Eine Partie dauert meist nicht länger als 50 Minuten, so dass man Kardinal und König gerne direkt ein zweites Mal spielen möchte. Das Material und der Spielplan sind funktionell gestaltet und von gewohnter Qualität. Für mich ist „Kardinal & König das bisher beste Spiel von Michael Schacht und es steht mit Recht auf der Auswahlliste 2000.