Autor: Ralf Sandfuchs
Verlag: Krimsus Krimskrams Kiste
Alter: ab 12
Spieler: 3 - 5
Spieldauer: ca. 30 Min.
erschienen: 1998

Wichtel spielen oft eine große Rolle in Fantasy Geschichten. Aber nicht nur in Geschichten sondern auch in einem Spiel des Kleinstverlages Krimsus Krimskrams Kiste geht es um Wichtel.
Im Spiel geht es darum, eine Kombination von Wichteln auf die Hand zu bekommen, die möglichst viele Punkte bringt.
Es gibt im Spiel 32 Wichtel- und 21 Aktionskarten sowie eine Wahlleiterkarte. Außerdem braucht man noch einen 6-seitigen Würfel, der eigentlich in keinem Spielerhaushalt fehlen sollte, der jedoch nicht mehr in die kleine Schachtel des Spieles passte. Die Aktions- und Wichtelkarten werden getrennt gemischt und jeder Spieler erhält jeweils 4 Karten auf die Hand. Außerdem kommen noch so viele Wichtel offen in einer Reihe auf den Tisch, wie es Mitspieler gibt, dies ist der Dorfplatz. Zuletzt wird noch eine Wichtelkarte verdeckt am anderen Ende der Reihe gelegt (Ablagestapel).
Wenn ein Spieler am Zug ist, wandern die Wichtel. D. h. ein Wichtel wandert auf den Ablagestapel und ein neuer Wichtel kommt vom Zugstapel ins Spiel. Es gibt drei Aktionskarten, die die Bewegung auf dem Dorfplatz steuern können: "Komm mal her", "Komm mal zurück" und "Stehenbleiben".
Nach dem Wandern hat der Spieler eine von drei Zugmöglichkeiten:

  • Beim "Wichtel rufen" legt er einen Wichtel von seiner Hand auf den Ablagestapel und nimmt einen Wichtel vom verdeckten Zugstapel auf die Hand.

  • Beim "Wichtel tauschen" gibt er einem Spieler einen seiner Wichtel und dieser Spieler muß ihm hierfür einen Wichtel zurückgeben.

  • Beim "Wichtel anwerben" nimmt der Spieler den Würfel und setzt ihn auf einen der offenen Wichtel. Nun kann jeder Spieler eine Bestechungskarte verdeckt dagegen setzen. Bei den Bestechungskarten gibt es Rindentaler mit Werten von 2 bis 6. Liegen nur Rindentaler, muß der Spieler, der am Zug ist, gegen die höchste Rindentalerkarte würfeln. Hat er gleich viele Augen oder mehr, erhält er den Wichtel und legt eine andere Wichtelkarte aus seiner Hand auf den Ablagestapel. Würfelt er allerdings eine niedrigere Zahl, erhält der entsprechende Spieler den Wichtel und muß dafür eine Karte ablegen. Die übrigen Bestechungskarten bekommen die Spieler wieder auf die Hand. Es gibt noch zwei besondere Bestechungskarten:
    "Ich bin der Boß", hier bekommt der Spieler, der die Karte ausgespielt hat, den Wichtel. Bei der Karte "Der ist der Boß" sucht sich der Spieler, der die Karte gespielt hat, einen anderen Spieler aus, der den Wichtel erhält. Allerdings gibt es noch die Gegenkarte: "Nix Da", die gegen die Bestechungskarten gespielt werden kann.

Irgendwann im Spielverlauf, kann ein Spieler die Wahlleiterkarte auf ihre farbige Seite drehen, nun kann jeder Spieler im weiteren Verlauf eine Spielrunde beenden, indem er dies einfach ansagt.
Das Spielprinzip ist sehr einfach, allerdings wird es mit der Abrechnung etwas kompliziert. Nicht jede Karte bringt die aufgedruckten Punkte und es gibt Sonderpunkte für besondere Karrieren. Karrieren sind bestimmte Kombinationen von Karten, die man auf der Hand haben muß. Die Karrieren sind in einer Tabelle festgelegt. Von dieser Tabelle gibt es eine auf der Deckkarte des Spieles und eine in der Spielregel, hier hätte ruhig eine für jeden Mitspieler dabei sein dürfen, da diese Tabelle ständig zwischen den Mitspielern am Tisch hin und her geht. Es gibt z. B. die Karriere des Waldherr, bei dem man einen General und eine Waldwebel besitzen muß, sowie als weitere Karten nur noch Waldwebel und Speerwerfer haben darf, diese Kombination bringt dann 25 Bonuspunkte.
Alle Punkte werden notiert und es werden so viele Runden gespielt, bis ein Spieler 99 Punkte hat.
Herr der Wichtel ist eigentlich bis auf die Spielregel ein ganz nettes Spiel. Die Regel ist etwas unübersichtlich und könnte eine Überarbeitung in einigen Punkten vertragen. An den Wertungstabellen hätte man nicht sparen sollen und für jeden Spieler eine Tabelle beipacken sollen.
Leute, die wenig spielen, werden sicherlich einige Probleme mit der Spielregel haben. Für alle anderen Spieler ist es ein interessantes Kartenspiel.

Homepage
von Krimsus Krimskramskiste

© Detlef Jakob Homepage von Ludozine