Autor: W. Kramer &
          M. Kiesling
Verlag: FX
Alter: ab 12
Spieler: 2 - 4
Spieldauer: ca. 60 Min.
empf. Preis: ca. 60,-
erschienen: 1999

Kramer & Kiesling haben mit Tikal in diesem Jahr den Deutschen Spielepreis und den Titel Spiel des Jahres gewonnen. Nun liegt mit Torres ein weiteres Spiel von dieses erfolgreichen Autorenduo vor.
Der Spielplan besteht aus 8 x 8 Feldern, hier werden die Burgen der Ritter gebaut. Jeder Spieler erhält 6 Ritter einer Farbe, einen Wertungsstein und eine Codex-Karte (Übersicht der Aktionspunkte). Außerdem gehören noch 92 Bausteine und eine Königsfigur zum Spiel.
Zu Beginn des Spieles werden 8 Bausteine auf die dafür vorgesehenen Felder gestellt, dies sind die 8 möglichen Burgen. Jeder Spieler setzt einen seiner Ritter auf eine dieser Burgen, der letzte Spieler setzt den König nun noch auf eine freie Burg.
Torres wird in drei Wertungsrunden gespielt. Je nach Spieleranzahl haben die Spieler eine unterschiedliche Anzahl von Bausteinen zur Verfügung. Bei vier Spielern werden in der ersten Wertungsrunde 4 Spielrunden mit je zwei Bausteinen gespielt. In der zweiten und dritten Wertungsrunde werden jeweils drei Runden mit jeweils 2 Bausteinen gespielt.

Wenn ein Spieler an der Reihe ist, hat er fünf Aktionspunkte zur Verfügung, die er folgendermaßen aufteilen kann:

  • Er kann für zwei Punkte einen Ritter auf dem Spielplan einsetzen, jedoch nur neben einem eigenen Ritter. Dieser Ritter darf nur auf gleicher Ebene oder tiefer, jedoch nicht diagonal eingesetzt werden.
  • Die Ritter können für 1 Punkt pro Feld bewegt werden. Nach oben dürfen die Ritter nur eine Ebene überwinden, nach unten kann ein Ritter beliebig viele Ebenen überwinden. Die Bausteine haben auf jeder Seite Tore, durch die man Ritter hindurch bewegen kann. Wenn ein Ritter unter einer Burg hindurchläuft, kostet es immer nur einen Punkt, selbst wenn es z.B. drei direkt benachbarte Bausteine sind.
  • Man kann Bausteine für einen Aktionspunkt pro Baustein einsetzen. Bausteine müssen immer benachbart zu einem bereits auf dem Spielplan befindlichen Baustein eingesetzt werden, jedoch nicht diagonal. Außerdem darf man zwei Burgen auf dem Spielplan niemals verbinden. Man darf auch Bausteine auf andere freie Bausteine setzen, wobei eine Burg niemals höher als ihre Grundfläche sein darf. Verbraucht ein Spieler seine zwei Bausteine in einer Runde nicht, darf er sie für die nächsten Wertungsrunden aufheben. Allerdings darf man nicht mehr als drei Bausteine pro Runde einsetzen.
  • Für jeweils einen Aktionspunkt kann man die oberste der 40 verdeckten Aktionskarten ziehen (pro Runde darf man max. zwei Karten ziehen), diese Karte darf man jedoch erst in der nächsten Runde benutzen.
  • Pro Runde darf man eine Aktionskarte ausspielen. Alle Aktionen, die durch die Aktionskarten ausgeführt werden können, sind kostenlos. Man kann z.B. zwei Ebenen auf einmal überwinden oder einen Baustein unter einen seiner Ritter setzen.
  • Für einen Aktionspunkt kann man auch einen Punkt auf der Wertungsleiste vorlaufen, falls einem sonst nichts besseres für seine Aktionspunkte einfällt.


Nachdem alle Spieler Ihre Bausteine verbaut haben, kommt es zu einer Wertung. Mit dem Startspieler beginnend zählt jeder Spieler seine Punkte. Die Ebene, auf der ein Ritter steht, wird mit der Grundfläche der Burg multipliziert. Beispiel: Ein Ritter, der auf der dritten Ebene einer Burg mit einer Grundfläche von fünf steht, erhält hierfür 15 Punkte. So wird jede Burg abgerechnet.

Zusätzlich gibt es noch einen Bonus für die Königsburg:
  • Bei der ersten Wertung: 5 Sonderpunkte, wenn ein Ritter auf der Königsburg auf der 1. Ebene steht.
  • Bei der zweiten Wertung: 10 Sonderpunkte, wenn ein Ritter auf der Königsburg auf der 2. Ebene steht.
  • Bei der dritten Wertung: 15 Sonderpunkte, wenn ein Ritter auf der Königsburg auf der 3. Ebene steht.
Nach der Wertung erhalten die Spieler wieder neue Bausteine und der letzte Spieler bestimmt die Königsburg.
Nach der dritten Wertung endet das Spiel und der Spieler, der mit seinem Wertungsstein am weitesten vorne steht, gewinnt.

Soweit das Grundspiel, wesentlich interessanter ist die Meisterversion.
  • Hier gibt es keine Grundaufstellung der Burgen, sondern die Spieler verteilen die 8 Startbausteine auf dem Plan so, das waagerecht und senkrecht mindestens 2 Felder Abstand sind.
  • Jeder Spieler erhält den gleichen Satz Aktionskarten und darf pro Runde max. eine Aktionskarte spielen.
  • Außerdem werden die Meisterkarten gemischt und eine Karte wird aufgedeckt. Schafft es ein Spieler am Ende die Aufgabe der Meisterkarte zu erfüllen, erhält er einen Bonus (z.B. Alle eingesetzten Ritter müssen nach der 3. Wertung nebeneinander stehen).
  • Hinzu kommt noch, dass der Startspieler nach einer Wertungsrunde wechselt. Der Spieler, der die meisten Punkte nach einer Wertungsrunde hat, beginnt die neue Wertungsrunde.
Ob man Torres in der Grund- oder Meisterversion spielt, ist jeder Spielrunde selbst überlassen. Die Meisterversion ist auf jeden Fall interessanter, da jeder Spieler den gleichen Satz Aktionskarten zur Verfügung hat. Allerdings brauchen manche Spieler dann ziemlich lange für ihren Zug, was aber ein Problem bei vielen Spiele dieser Art ist.
Abschließend muss ich sagen, dass dem Autorenduo Kramer & Kiesling wieder einmal ein sehr gutes Spiel gelungen ist, an dem nichts zu bemängeln ist. Man kann nur gespannt sein, ob von diesem Autorenduo noch mehr solch guter Spiele auf den Markt kommen werden.

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