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Tayü ist eine chinesische Sagengestalt, die China vor einer Sintflut rettete. Das Land wurde mit Kanälen durchzogen, um das Wasser ins Meer zu leiten. Dieses Thema wurde nun als Brettspiel umgesetzt.
Der Spielplan soll das Land darstellen und die 112 Kunststoffsteine sind die Verbindungen zum Meer. Die Steine sind mit blauen Linien (Kanäle) durchzogen, haben immer drei Mündungen und decken drei Felder auf dem Spielplan ab. Einige Steine haben auf der Rückseite eingravierte Ringe, diese Steine haben an drei Seiten Mündungen. Die Spieler versuchen nun möglichst viele Mündungen an ihren Spielfeldrand zu legen und zwar ausgehend von dem Spielplanmittelpunkt. Ein Spieler baut von Nord nach Süd und der andere Spieler baut von Ost nach West.
Zu Beginn des Spiels werden die 112 Steine verdeckt gemischt, anschließend werden sie zu einem Block geschichtet, der zwei Steine breit, acht Steine lang und sieben Steine hoch ist. Wer nun an der Reihe ist, nimmt einen Stein von einem der beiden vorderen Stapel und legt ihn offen auf dem Spielplan ab. Der erste Spielstein wird in der Spielplanmitte plaziert. Beim Platzieren der Steine gibt es nur ein paar Regeln, die zu beachtet sind:
ein Stein darf nicht über den Spielfeldrand hinausragen
er muß die Felder genau abdecken
es muß mindestens ein Kanal weitergeführt werden
eine Mündung darf nicht an eine leere Kante stoßen
Ein aufgenommener Stein muß gelegt werden, sobald ein Stein nicht mehr gelegt werden kann, endet die Partie sofort. (Eventuell muß ein Spielstein vorteilhaft für den Gegner gelegt werden.)
Die Punkteverteilung sieht wie folgt aus: Jede Mündung, die an den eigenen Spielfeldrand reicht, zählt 1 Punkt. An den Spielfeldrändern gibt es jeweils drei Positionen, die besonders gekennzeichnet sind, hier zählt jede Mündung 2 Punkte. Jede Seite des Spielplanes wird für sich addiert und mit der gegenüberliegenden Seite multipliziert.
Beispiel: Spieler A baut von Nord nach Süd. Auf der Nordseite hat er 5 Mündungen und auf der Südseite hat er 6 Mündungen, das macht insgesamt 30 Punkte.
Wer das höchste Gesamtergebnis erreicht, gewinnt das Spiel. Tayü ist ein ruhiges Legespiel, bei dem man oft nicht weiß, ob man lieber den eigenen Kanal fortführen soll oder lieber den Gegner blockieren soll. Die Mündungen an den Spielsteinen sind teilweise im Stapel zu erkennen, was auch laut Regel völlig legitim ist. Durch die Gravierungen einiger Steine, kann man sich überlegen, ob man lieber einen Stein nimmt, der nach drei verschiedenen Seiten offen ist oder nur nach zwei bzw. einer Seite offen ist. Allerdings ist die Gravur bei schlechtem Licht kaum zu erkennen.
Vollständigkeitshalber sei noch erwähnt, das Tayü auch als Partnerspiel zu viert gespielt werden kann. Oder zu dritt, wobei ein Spieler die Rolle des Störenfrieds übernimmt, damit die anderen beiden Spieler möglichst wenig Mündungen an ihre Seiten legen können.
Alles in allem hat Tayü eine sehr schöne Ausstattung (die Steine erinnern an Mah Jong), was sich natürlich auch im Preis niederschlägt. Für mich ist Tayü diesen Preis jedoch wert.
© Detlef Jakob Homepage von Ludozine
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