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Glücksritter Spiele ist ein sehr kleiner Eigenverlag, der 1998 auf den Essener Spieletagen zwei Spiele angeboten hat. Diese Spiele werden nicht in einem normalen Karton, sondern in einer Holzkiste verkauft. Eines davon ist Rigatoni Intriganti.
Bei Rigatoni Intrigante gibt es keinen Spielplan, jeder Spieler erhält vor Spielbeginn einen Sichtschirm mit einer Kurzspielregel und 10 Holztaler. Außerdem erhält jeder Spieler drei Nudelfabriken (s. Abb. o.), und zwar eine grüne, eine rote, sowie eine gelbe Fabrik.
Vor Spielbeginn sucht sich jeder Spieler geheim einen der vier folgenden Aufträge aus, den er erfüllen muß, um das Spiel zu gewinnen. (Die Nummer des Auftrages wird geheim notiert):
Bauen sie ihr Nudelimperium auf mind. 4 Fabriken bei einem Stand von min. 20 Talern aus!
Bauen sie ihr Nudelimperium auf mind. 5 Fabriken bei einem Stand von min. 13 Talern aus!
Lagern sie mind. 13 Nudeln einer Farbe in ihren Fabriken!
Lagern sie mind. 18 beliebige Nudeln in ihren Fabriken!
Nun beginnt das Spiel; jede Spielrunde besteht aus vier Phasen.
Die erste Phase ist die Nudel-Produktion. Es gibt vier Würfel im Spiel, und zwar einen gelben, einen grünen und zwei rote. Diese werden zu Beginn der Produktionsrunde geworfen. Nun bieten die Spieler verdeckt mit Hilfe der Holztaler, wer welchen Würfel bekommt und benutzen darf. Der Spieler mit dem Höchstgebot darf sich zuerst einen Würfel aussuchen, danach der Spieler, der am zweit meisten geboten hat usw. Die Spieler nehmen sich entsprechend der Augenzahl und Farbe des Würfels die entsprechenden Nudeln und legen sie auf ihre Nudelfabriken. (Dies sind echte Nudeln in den den Farben grün, gelb und rot und nicht irgendwelche Attrappen).
Die nächste Phase ist die Verkaufsphase, wobei wieder alle Würfel geworfen werden. Nun dürfen sich die Spieler in umgekehrter Reihenfolge zur Produktionsphase einen Würfel aussuchen. Pro Würfelauge darf eine farblich entsprechende Nudel verkauft werden. Pro verkaufter Nudel bekommt ein Spieler 2 Taler.
In der dritten Phase darf sich jeder Spieler (Reihenfolge wie in der Produktionsphase) Karten vom verdeckten Subventionskartenstapel ziehen. Er kann so viel Karten ziehen, wie er möchte. Zieht er jedoch die Karte "Kontrolle der Subventionsaufsicht", muß er alle Karten, die er besitzt, abgeben. Die Karten sind alle positiv und tragen einiges zum Spielgeschehen bei.
In der vierten Phase geht es um vier Pöppel, die bisher noch nicht in Aktion getreten sind. Der Spieler mit dem höchsten Gebot der Produktionsphase darf zwei Aktionen ausführen, die anderen Spieler danach immer nur noch eine. Wobei der rote Pöppel von mehreren Spieler benutzt werden darf und die anderen Pöppel nur einmal pro Runde. Mit Hilfe des roten Pöppels kann ein Spieler versuchen, eine Nudelfabrik von einem Mitspieler zu rauben. Hier müssen beide Spieler verdeckt eine Anzahl Holztaler bieten, der Spieler mit dem höheren Gebot erhält die Fabrik. Bei Gleichstand behält der Verteidiger die Fabrik. Verteidiger und Angreifer können sich jedoch noch Hilfe von den Mitspielern holen. Sie können hier irgendwelche Versprechungen machen, damit die Mitspieler entweder den Verteidiger oder den Angreifer mit Holztalern bzw. Subventionskarten unterstützen. Hier kann es zu sehr hitzigen Diskussionen kommen, wobei die Mitspieler unter Umständen auch schon mal vom Spieltisch aufstehen, um etwas untereinander auszuhandeln. Stellt man den orangenen Pöppel auf eine Fabrik, erhöht der Angreifer im Falle eines Übernahmeversuches den Wert seiner Taler plus 1. Solange der lila Pöppel auf einer Fabrik steht, kann diese Fabrik keine Nudeln in der Produktionsphase produzieren. Und solange der blaue Pöppel auf einer Fabrik steht, kann diese Fabrik keine Nudeln in der Verkaufsphase verkaufen.
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler es schafft seinen Auftrag zu erledigen.
Mir hat Rigatoni Intriganti vom ersten Spiel an sehr gut Gefallen. Besonders gut fand ich die Verhandlungsphase bei dem Übernahmeversuch einer Nudelfabrik. Besonders hervorheben muß man das ungewöhnliche Spielmaterial und die Holzkiste als Verpackung für das Spiel. Ich wünschte, diese Idee würden auch andere Verlage aufgreifen.
© Detlef Jakob Homepage von Ludozine
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