Autor: Christwart Conrad
Verlag: Gold Sieber
Grafik: Franz Vohwinkel
Alter: ab 12 Jahren
Spieler: 2 - 6
Spieldauer: 60 - 90 Min.
Empf. Preis: 60.- DM
Erschienen: 1998

Bei Pfeffersäcke übernimmt jeder Spieler die Rolle eines reichen Kaufmanns und erwirbt Handelsrechte. Es werden Kontore errichtet und man versucht den größten Einfluß unter den rivalisierenden Kaufmannsfamilien zu erzielen. Diese Kaufleute hießen damals im Volksmund auch Pfeffersäcke
Der Spielplan ist in 10 Gebiete eingeteilt, hier gibt es 25 große und 20 kleine Städte. In die großen Städte werden Stadtmarker gelegt und man kann ein entsprechendes Einkommen kassieren. Es gibt mehr Einflußpunkte (2 bis 8), als in den kleinen Städten (immer nur 1 Punkt).
Nachdem die Startvorbereitungen abgeschlossen sind, entscheidet sich jeder Spieler für eine kleine Stadt, in der er seine Kariere beginnen möchte.
Jeder Spieler hat eine je nach Spieleranzahl unterschiedliche Anzahl von Stadtmarkern. Diese Stadtmarker haben Zahlenwerte von 2 bis 8. Der Zahlenwert zeigt zum einen den Einfluß einer großen Stadt an und zum anderen wieviele Häuser in der Stadt plaziert werden können.
Zu Beginn seines Zuges muß ein Spieler einen Stadtmarker auf ein passendes Stadtfeld legen.
Im Anschluß muß er für alle Städte (in denen er vertreten) entscheiden, ob er dort sein Kontor erweitern möchte, d. h. ein weiteres Haus setzen oder ob er in der Stadt Einnahmen kassieren möchte. Einnahmen kassiert man für jedes freie Feld in der Stadt, wobei der Betrag abhängig von der Spieleranzahl ist (z.B. sind es bei vier Spielern 3 Gulden pro freiem Feld). Allerdings darf der Stadtmarker jedoch noch nicht vergeben worden sein, d.h. die Stadt ist noch nicht gewertet worden.
Nun bekommt der Spieler sein Grundeinkommen (richtet sich ebenfalls nach der Spieleranzahl, z.B. bei vier Spielern 6 Gulden).
Der nächste Punkt, ist das Eröffnen von einem Kontor. Ein Kontor kann nur in einer

Stadt eröffnet werden, in der man noch nicht vertreten ist. Diese Stadt muß mit einem Handelsweg zu einer Stadt verbunden sein, in der man bereits vertreten ist. Auf diesem Handelsweg ist ein Wegegeld vermerkt, das an die Bank entrichtet werden muß. Das Wegegeld zwischen zwei großen Städten ist verhältnismäßig hoch (zwischen 20 und 56 Gulden) und von einer großen zu einer kleinen Stadt geringer (zwischen 2 und 14 Gulden).
Wenn man über die kleinen Städte reist, nimmt man aber auch einen Umweg in Kauf. Dafür kann man jedoch einem Mitspieler den Durchgang verwehren. (Da dort nur ein Kontor gebaut werden darf.)
Wer eine kleine Stadt besetzt, bekommt sofort einen Einflußpunkt gutgeschrieben.
Die Einflußpunkte in den großen Städten werden vergeben, wenn das letzte Haus in eine Stadt gesetzt wurde. Nun wird festgestellt, wer dort die meisten Häuser besitzt, der entsprechende Spieler bekommt den Stadtmarker und die Einflußpunkte der Stadt gutgeschrieben.
Bei Gleichstand erhält nur der Spieler die Einflußpunkte und den Stadtmarker, der zuerst in der Stadt war. Allerdings erhält er nur die Hälfte der Einflußpunkte.

Jeder Spieler hat zweimal im Verlauf des Spieles die Möglichkeit, einen Geleitbrief zu spielen. Der Geleitbrief verdoppelt eine der folgenden Aktionen:

  • In einer Stadt kann der Spieler 2 Häuser bauen.

  • Doppeltes Einkommen kassieren, das Einkommen für diese Runde wird ermittelt und wird verdoppelt. Wobei er bei Einmahmen bis zu 24 Gulden, 48 Gulden erhält und bei über 24 Gulden eine Verdoppelung seiner Einnahmen erhält.

  • Es werden zwei Kontore eröffnet.


Das Spiel geht so lange, bis eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
  • Wenn ein Haus auf die letzte kleine Stadt gesetzt wurde.

  • Wenn der letzte Stadtmarker durch eine Wertung vom Spielplan entfernt wurde.

  • Oder wenn eine ganze Runde kein neues Kontor eröffnet wurde.


Nun bekommt jeder Spieler noch zusätzliche Punkte:
  • 20 Gulden Bargeld geben einen Punkt.

  • Jedes Gebiet in dem ein Spieler ein Kontor eröffnet hat, bringt ihm 2 Punkte.

Die Spielsteine rücken auf der Wertungsleiste entsprechend vor und der Spieler mit den meisten Einflußpunkten gewinnt.

Pfeffersäcke hat mir am besten in einer 4 er bis 5er Besetzung Gefallen. Bei 3 Spielern wird sehr schnell das Geld knapp, da es nur zwei Gulden pro freiem Feld in einer großen Stadt gibt. Bei 6 Spielern gibt es zwar ausreichend Geld (5 Gulden pro freiem Feld), aber ehe man sich versieht, ist einem der Weg abgeschnitten.
Der Spielplan wirkt auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, da sehr viele Handelswege eingezeichnet sind, aber bereits in der ersten Runde hat man sich daran gewöhnt.
Pfeffersäcke ist sicherlich eines der Highlights der Essener Spieletage 1998.