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Bei Giganten wird jeder Spieler in die Rolle eines Öl-Barons versetzt, der durch Förderung und Verkauf von Öl einen möglichst hohen Profit erwirtschaften möchte.
Auf dem Spielplan sieht man eine Landschaft, die aus Ebenen-, Hügel- und Gebirgsfeldern besteht. Auf einigen Feldern sind Bohrfelder abgebildet, um die es eigentlich im Spiel geht, da hier das Öl gefördert wird. Auf einer Seite des Spielplanes sind Gleise abgebildet, auf denen die Lokomotiven der Spieler und die schwarze Lokomotive bewegt werden. Außerdem sind auf dem Spielplan noch drei Öl-Gesellschaften zu sehen, in denen jeder Spieler ein Lager unterhält, um sein Öl verkaufen zu können.
Jeder Spieler bekommt vor Spielbeginn eine Lokomotive, einen LKW und fünf Bohrtürme in seiner Farbe, außerdem erhält er ein Startkapital von $ 15.000. Die Lokomotiven der Spieler werden auf die Startfelder der entsprechenden Gleise gesetzt. Ebenso kommt noch die schwarze Lok auf ihr Startfeld. Die drei Ölfässer kommen auf die Kurstabellen der Ölgesellschaften. Zuletzt werden noch die Verkaufslizenzen und die beiden Aktionskartenstapel getrennt gemischt.
Der Startspieler legt zuerst, für jede Ölgesellschaft getrennt, mit Hilfe eines Würfels die Kursveränderungen fest. Bei einer blauen Zahl geht der Kurs nach oben, bei einer roten Zahl nach unten. Ist der Kurs schon im blauen Teil der Tabelle geht er jedoch immer nach unten, im roten Teil geht er immer nach oben.
Nachdem der Kurs festgelegt wurde, werden die Aktionskarten aufgedeckt. Es wird immer zuerst eine rote Karte aufgedeckt, nun setzt der Startspieler die schwarze Lok um so viele Felder weiter, wie die rote Aktionskarte anzeigt. Anschliessend werden noch so viel beige Karten aufgedeckt, wie es Mitspieler gibt. Die Spieler suchen sich nun mit dem Startspieler beginnend eine Aktionskarte aus. Die grünen Zahlen auf den Aktionskarten geben darüber Auskunft, wie viele Verkaufslizenzen ein Spieler für diese Karte bekommt. Die roten Zahlen sind die Anzahl der Bewegungspunkte, die ein Spieler verbrauchen darf. Auf einigen Karten gibt es noch Sonderaktionen mit deren Hilfe man Kurse bei den Ölgesellschaften
verändern kann, einen zusätzlichen Ölstein erhält oder alle gegnerischen Loks um eine bestimmte Anzahl von Feldern zurücksetzt.
Jeder Spieler erhält nun soviel Verkaufslizenzen, wie auf seiner Aktionskarte angegeben sind. (Es gibt nur 1er oder 2er Lizenzen.)
Anschließend bewegen die Spieler ihre Lkws und Loks, bis ihre Bewegungspunkte aufgebraucht sind oder sie ihren Zug beenden möchten. Der LKW wird bei Spielstart zunächst auf ein Feld der ersten Feldreihe eingesetzt. Wenn ein Spieler seinen LKW bewegt, kostet jedes Ebenenfeld 1 Bewegungspunkt, jedes Hügelfeld 2 Punkte und jedes Gebirgsfeld 3 Punkte. Sobald ein LKW direkt benachbart zu einem Ölfeld steht, welches noch nicht erschlossen ist, darf der Spieler sich diesen Bohrfeldmarker ansehen, jedoch nur wenn es sich um einen einer oder dreier Bohrturm handelt. Die Bewegungskosten der eigenen Lokomotive sind abhängig davon, auf welchem Feld die Lokomotive gerade steht. Die Bewegungskosten stehen neben den Gleisen. Wenn ein Spieler die Bewegung eines Lkws neben einem Bohrfeld beendet, kann der Spieler dieses Bohrfeld kaufen.
Ein Bohrfeld mit einem Bohrturm kostet $4000 und hat einen Ölvorrat von 2, 3 oder 4 Ölsteinen.
Ein Bohrfeld mit zwei Bohrtürmen kostet $6000 und hat einen Ölvorrat von 2 oder 5 Ölsteinen.
Ein Bohrfeld mit drei Bohrtürmen kostet $8000 und hat einen Ölvorrat von 4, 5 oder 6 Ölsteinen.
Die Ölsteine, die auf dem Ölfeld-Plättchen vermerkt sind, werden mit einem Bohrturm des Spielers auf dem entsprechendem Feld platziert.
Nachdem die Spieler ihre Lkws und Lokomotiven bewegt haben, fördern sie das Öl. Jeder Spieler entfernt unter jedem seiner Bohrtürme einen Ölstein und verteilt diese in seine Lager bei den drei Ölgesellschaften, jedoch nur, wenn das geförderte Öl auch transportiert werden kann. Der Spieler muß nämlich seine Lok mind. auf gleicher Höhe mit dem Bohrturm stehen haben. Hat er dies nicht, muß er das Öl über die schwarze Lok oder die eines Mitspielers transportieren, sofern eine dieser Loks in der entsprechenden Position steht. Für den Transport muß er $3.000 zahlen. Der Spieler kann auch auf den Transport verzichten, in diesem Fall versiegt das Öl im Wüstensand.
Nachdem alle Spieler ihr Öl transportiert haben, wird das Öl bei den Ölgesellschaften verkauft. Pro Runde darf jedoch immer nur ein Spieler pro Ölgesellschaft verkaufen. Für jede der drei Ölgesellschaften wird getrennt mit Hilfe der Verkaufslizenzen geboten. Es wird immer reihum geboten, bis das Höchstgebot feststeht. Der Spieler mit dem Höchstgebot darf dann so viele Ölsteine verkaufen, wie er möchte. Der Erlös steht auf der entsprechenden Kurstabelle. (Er kann zwischen $1.500 und $ 9.000 pro Ölstein liegen.) Die anderen Spieler dürfen nur zwei Ölsteine pro Gesellschaft behalten. Der Rest muß für schlappe $1.000 an die Bank verkauft werden.
Anschließend wird der Würfel an den nächsten Spieler weitergegeben und eine neue Runde beginnt.
Erreicht die schwarze Lok im Spielverlauf ihr Zielfeld , ist das Spiel sofort zu Ende. Nun bekommt jeder Spieler noch $1.000 pro Ölstein und für jeden Bohrturm gibt es noch zwischen $2.000 und $5.000. Hier ist die Position der eigenen Lok entscheidend.
Giganten ist ein Spiel, das schon durch seine sehr üppige Ausstattung auffällt. In
der Schachtel findet man jede Menge Bohrtürme, Lkws, Lokomotiven und Ölsteine. Hier bekommt man schon direkt Lust mit dem Material zu spielen.
Nicht so gut gelöst, finde ich die Auswahl der Aktionskarten.Da diese Karten immer vom Startspieler zuerst und dann reihum ausgesucht werden, ist der Glücksfaktor recht hoch. Um das zu umgehen, könnte man die Aktionskarte jede Runde mit Hilfe der Lizenzen versteigern, das zieht das Spiel zwar etwas in die Länge, ist jedoch sinnvoll.
Alles in allem ist Giganten ein Familienspiel, was mit Recht auf der Auswahlliste zum SdJ 1999 steht.
© Detlef Jakob Homepage von Ludozine
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