Autor: Michael Rieneck
Verlag: Kosmos
Alter: ab 12
Spieler: 2
Spieldauer: 30 - 40 Min.
empf. Preis: 29,-
erschienen: 1999

Der Kosmos Verlag bringt nun seit ein paar Jahren reine Zwei-Personen-Spiele heraus, so auch wieder dieses Jahr in Nürnberg. Druidenwalzer gehört in diese Kategorie. Bei Druidenwalzer schlüpfen die Spieler in die Rolle eines Druidens von zwei rivalisierenden Kulten.
Jeder Spieler legt seine vier Baumkarten (von links nach rechts in der Reihenfolge 1, 2, 3 und 4) vor sich ab, rechts davon legt er seine Kulttafel (Sonnen- oder Mondkult). Beide Spieler legen ihre Baumkarten und Kulttafeln so, dass ein Oval in der Tischmitte entsteht. Jeder Spieler besitzt den gleichen Satz Baumgeisterkarten (30 Stück in Werten von 1 bis 5). Vor Spielbeginn legt jeder Spieler eine Baumgeisterkarte mit dem Wert 1 auf seine Kulttafel. Die übrigen Karten werden gemischt und unter jeden Baum kommen 5 Baumgeister, sie werden bis auf die oberste Karte verdeckt abgelegt. Von den restlichen Baumgeisterkarten zieht jeder noch drei und hält diese verdeckt auf der Hand. Jeder Spieler setzt anschliessend auf drei seiner vier Bäume einen Druidenstein (es gibt orange, schwarz und lila).Als letztes muss noch der Bannring in das Oval gelegt werden und das Spiel beginnt. Die Spieler haben abwechselnd immer die Möglichkeit, eine der drei folgenden Aktionen durchzuführen:

  • Druidenwalzer

  • Druidensprung oder

  • Rückzug eines Baumgeistes

Der Druidenwalzer ist der Hauptteil des Spieles. Ein Spieler löst einen Druidenwalzer aus, indem er eine seiner Handkarten unter einen seiner Bäume ablegt. Zuerst wird der Bannring auf den dortigen Druidenstein gesetzt, steht dort kein Druidenstein, wird er nur auf die Baumkarte gelegt. Nun wandern alle Baumgeister mit dem gleichen Wert wie die ausgespielte Karte (ausser die ausgespielte Karte selbst). Auf der Baumgeisterkarte ist ein Kreis mit einer Pfeilrichtung abgebildet. Die Pfeilrichtung gibt nun die Richtung an, in die die anderen Baumgeisterkarten ziehen müssen (s. Abb. o.). Ausserdem gibt der Baum (auf dem die Baumgeisterkarte gelegt wurde) an, wie weit die anderen Baumgeister bewegt werden müssen (1,2,3,4 Baum- Kultkarten). Dieser Bewegungsablauf hört sich auf den ersten Blick sehr kompliziert an und ich habe auch schon öfters erlebt, dass Spieler innerhalb ihres Zuges Werte miteinander vertauscht haben z.B. "Welche Karte bewegt" mit "wie weit sie bewegt wird". Nach dem ersten Spiel beherrscht man den Bewegungsablauf jedoch recht gut. Durch die Bewegung der Baumgeisterkarten liegen unter einigen Bäumen eventuell noch verdeckte Baumgeisterkarten, diese müssen nun offen gelegt werden. Nach der Bewegung der Baumgeisterkarten kommt es zum Kräftemessen der Druidensteine. Es treten jeweils immer die Druidensteine der gleichen Farbe gegeneinander an. Die Spieler vergleichen immer den Wert der Baumgeisterkarten, ausgenommen ist der Druidenstein, auf dem der Bannring liegt. Beispiel: Es geht um die orangenen Druidensteine. Der Spieler des Sonnenkultes hat einen Baumgeist mit dem Wert 5, der Spieler des Mondkultes hat einen Baumgeist mit dem Wert 2. In diesem Fall gewinnt der Spieler des Sonnenkultes und muss seinen 5er Baumgeist auf seiner Kulttafel ablegen. Der Spieler des Mondkultes erhält als Verlierer ein Kultzeichen des Gegners auf dem betreffenden Baum.
Hat ein Spieler sechs dieser Kultzeichen auf einem Baum, kommt dieser Baum aus dem Spiel, die Baumgeisterkarten des entfernten Baumes werden auf die eigene Kulttafel gelegt und der Druidenstein wechselt auf einen freien Baum. Manchmal kann es vorkommen, dass unter einem Baum keine Baumgeisterkarte mehr liegt. Wenn auf diesem Baum auch kein Druidenstein steht, passiert nichts weiter. Steht dort jedoch einer und es kommt zum Kräftemessen der Druidensteine, wird dieser Baum sofort aus dem Spiel genommen.
Es werden für die ausgespielten Karten keine Karten nachgezogen, erst wenn ein Spieler alle seine Handkarten ausgespielt hat, zieht er sich wieder drei neue Karten.
Ein Spieler kann auch anstelle eines Druidenwalzers, einen Druidensprung ausführen. Hier wird einfach ein eigener Druidenstein umgesetzt. Als dritte Möglichkeit kann er eine Baumgeisterkarte auf seine Kulttafel ablegen und zwar entweder aus seiner Hand oder von einer Baumtafel.
Verliert ein Spieler im Laufe des Spieles zwei Baumkarten, hat er das Spiel verloren.
Alles in allem hat mir Druidenwalzer schon ziemlich gut Gefallen, man muss nur erst einmal die Bewegungsabläufe durchschauen. Der Zugmechanismus mit den Baumgeisterkarten ist recht pfiffig. Allerdings ist der Glücksfaktor recht hoch.
Druidenwalzer ist ein Zwei-Personen-Spiel bei dem es nicht unbedingt auf taktisches Können ankommt. Zum Sieg braucht man auch eine gehörige Portion Glück.

© Detlef Jakob Homepage von Ludozine