Autor: Karsten Hartwig
Verlag: Alea
Alter: ab 12
Spieler: 3 - 5
Spieldauer: ca. 90 Min.
empf. Preis: 49,-
erschienen: 1999

Chinatown ist das zweite Spiel, das unter dem neuen Label "alea" von Ravensburger erscheint. Alea will Spiele für "Vielspieler" herausbringen. Ra war hier das erste Spiel und hat mir persönlich schon sehr gut Gefallen. Darum war ich auch sehr gespannt auf Chinatown. Bei Chinatown schlüpfen die Spieler in die Rolle von Geschäftsleuten, um im Laufe des Spiels neue Geschäfte zu gründen und möglichst viel Geld mit ihnen zu verdienen.
Der Spielplan ist in sechs Gebiete unterteilt, die durch Straßen getrennt werden. Jedes besteht Gebiet aus mehreren Gebäuden. Jedes Gebäude ist mit einer Zahl versehen, auf dem die Spieler im Verlauf des Spieles Geschäfte errichten. Hierfür gibt es 85 Gebäudekarten. Außerdem gibt es 12 verschiedene Geschäftsarten, die in Form von Papplättchen dargestellt sind. Auf diesen Plättchen ist immer eine Zahl, die angibt, mit wievielen Plättchen derselben Sorte ein Geschäft seine maximale Größe erreicht hat. Von jeder Sorte gibt es jedoch drei mehr als die Zahl angibt. Weiterhin gehören zum Spiel noch 9 Konjukturkarten, 81 Geldkarten, 150 Marker (je 30 in 5 Farben) und 5 Übersichtskarten.
Chinatown wird in 6 Runden gespielt, wobei es in jeder Runde eine unterschiedliche Anzahl von Gebäudekarten und Geschäftsplättchen für jeden Spieler gibt. Jede der sechs Runden ist in 5 Phasen unterteilt.
In der ersten Phase werden die Gebäudekarten an die Mitspieler verteilt, die Anzahl der Karten ist abhängig von der Mitspieleranzahl. Jeder Spieler muß nun zwei seiner Gebäudekarten wieder abgeben. Die verbliebenen Gebäudekarten werden aufgedeckt und jeder Spieler legt einen seiner Spielmarken auf diese Gebäude. Gespielte Gebäudekarten kommen aus dem Spiel.
In der zweiten Phase zieht jeder Spieler, je nach Spieleranzahl und Runde eine unterschiedliche Anzahl von Gebäudeplättchen und legt diese offen vor sich ab.
In der dritten Phase darf zwischen den Spielern nun praktisch alles gehandelt werden. Es gibt nur eine Ausnahme: Geschäftsplättchen, die schon auf dem Spielplan liegen, dürfen nicht mehr entfernt werden. Diese Verhandlungsphase macht den eigentlich Reiz von Chinatown aus.
In der nächsten Phase werden die Geschäftsplättchen auf den Gebäuden plaziert, wobei man nicht alle seine Plättchen legen muß, doch nur für gelegte Plättchen
gibt es in der nächsten Phase Geld.
In der 5. Phase wird nun Geld für jedes Geschäft ausbezahlt. Zuerst wird eine der Konjunkturkarten umgedreht. Durch die Konjukturkarten kann man evtl. einen Bonus für die Geschäfte einstreichen. Anschließend erhält jeder Spieler den Wert seiner Geschäfte ausbezahlt. Hier wird zwischen fertigen und unfertigen Geschäften unterschieden. Für ein Geschäft, das eine max. Größe von 5 Plättchen hat, erhält man, wenn es vollständig ist 11.000 Dollar. Wenn dieses Geschäft aber erst 3 Plättchen groß ist, erhält man 4.000 Dollar (bei 4 Plättchen 6.000 Dollar). Die Spieler sind also stets bemüht, ihre Geschäfte schnell auf die max. Größe wachsen zu lassen.
Nachdem die erste Runde gespielt wurde, beginnt die zweite Runde wieder mit Phase 1. Nach der 6. Runde ist das Spiel zu Ende und der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt.
Bei Chinatown gibt es noch eine Variante, die wir eigentlich immer spielen. Auf dem Spielplan gibt es Gebäude, die keinen freien Zugang zu einer der Straßen auf dem Spielplan haben. Diese Gebäude dürfen erst dann mit Geschäftsplättchen bebaut werden, wenn der Spieler das gleiche Geschäft schon auf einem Gebäude gebaut hat, das an eine Straße angrenzt.
Chinatown ist nicht nur für "Vielspieler" geeignet, sondern eignet sich auch sehr gut für Familien (Wann gehört ein Spiel zu Ravensburger oder zu alea?). Es kommt auf Verhandlungsgeschick und auf das nötige Quentchen Glück beim Ziehen der Gebäudekarten und Geschäftsplättchen an.
Chinatown steht auf der Auswahlliste zum SdJ 1999 und dies auch mit Recht.
Ich hoffe, daß alea sich weiter so gut entwickelt und bin schon jetzt auf die nächsten Spiele gespannt.

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