Autor: Uwe Rosenbaum
Verlag: Amigo
Alter: ab 12 Jahren
Spieler: 2 - 7
Spieldauer: 90 Min.
Empf. Preis: 10.-
Erschienen: 1998

Mittlerweile haben wir Spieler uns ja an die Erweiterungen und Zusätze für erfolgreiche Spiele gewöhnt. Nicht immer ist so eine Erweiterung jedoch sinnvoll bzw. macht das Spiel besser. Bei Bohnanza war ich zunächst auch skeptisch. denn die Grundversion von Bohnanza ist an sich schon ein tolles Spiel und ich fragte mich:"Braucht Bohnanza noch eine Seefahrererweiterung?"
Diese Frage werde ich am Ende meines Artikels beantworten, zunächst möchte ich etwas über die Erweiterung schreiben. (Auf das Grundspiel werde ich nicht näher eingehen, da es ja den meisten Spielern bekannt sein wird.)

In der neuen Schachtel befinden sich 28 Mokkabohnen, 26 Wachsbrechbohnen
7 neue 3. Bohnenfeldkarten, 8 Hafenkarten in 7 versch. Farben, 14 Handelsschiffe ebenfalls in 7 versch. Farben und 7 Piratenschiffe.
Zu Beginn werden je nach Spieleranzahl einige Bohnen aussortiert.
Die Spieler erhalten eine Hafenkarte (dient nur zur Ablage von Bohnentalern) und ein Handelsschiff in einer Farbe.
Die Karte "La Isla Bohnita" wird in die Tischmitte gelegt. Auf dieser Karte gibt es zwei Häfen: "Bohnbay und Bohnaco". Hier werden 5 Bohnenkarten abgelegt, die im späteren Spielverlauf mit den Handelsschiffen transportiert werden können.
Nun werden noch Bohnenkarten an die Spieler verteilt, und zwar erhält der Startspieler 3 Karten, der nächste Spieler erhält 4 Karten, wiederum der nächste Spieler 5 Karten und alle anderen Spieler erhalten 6 Karten auf die Hand.
Prinzipiell gelten die Regeln des Grundspiels.
Als erstes müssen wie gewohnt ein oder zwei Bohnenkarten von der Hand angebaut werden (1.Phase).
In der 2. Phase folgen nun die Aktionen: Handel, Schiffahrt und Anbau.
Diese Aktionen können in beliebiger Reihenfolge, auch mehrfach, gespielt werden.

Handel und Anbau werden wie im Grundspiel durchgeführt.
Bei der Schiffahrt unterscheidet man zwischen Schiffahrt zur La Isla Bohnita und der Kaperfahrt.
Zur La Isla Bohnita fährt man mit seinem Handelsschiff, um dort Bohnen von den Häfen Bohnbay/Bohnaco einzuladen. Dies kann man beliebig oft wiederholen. Allerdings dürfen in ein Handelsschiff nur Bohnen gleicher Sorte, aber davon beliebig viele. Diese Bohnen sind bereits geerntete Bohnen und dürfen nicht mehr auf Bohnenfeldern angebaut werden.
Um auf Kaperfahrt zu gehen, muß der Spieler erst einmal ein Piratenschiff für zwei Bohnentaler kaufen. Das Piratenschiff greift nur die Handelsschiffe der Mitspieler an und kann auch nur jeweils eine Bohnenkarte klauen, das aber bei jedem Mitspieler. Der angegriffene Spieler kann aber vorher noch seine Ladung verkaufen, wenn er dafür Bohnentaler kassieren kann.
Auch im Piratenschiff dürfen sich nur gleiche Bohnen befinden.
Die Bohnen vom Piratenschiff dürfen nicht auf den Bohnenfeldern angebaut werden (es sind ja bereits geerntete Bohnen). Sie dürfen in ein eigenes Handelsschiff umgeladen werden, aber nicht umgekehrt.
Es ist nicht erlaubt, eine Bohnenernte vom eigenen Bohnenfeld in ein Piratenschiff zu legen. Eine Bohnenerte vom eigenen Feld darf nur in ein eigenes Handelsschiff gelegt werden.
In der 3. Phase werden, wie im Grundspiel, neue Bohnenkarten nachgezogen. Allerdings richtet sich die Anzahl der Karten nach der Spieleranzahl. (bei 3 u. 4 Spielern sind es 3 Karten, bei 5 Spielern sind es 4 Karten und bei 6 u. 7 Spielern sind es 5 Karten)
Falls an einem Hafen der La Isla Bohnita keine Bohnen mehr liegen, werden dort 5 Karten nachgelegt.

Bohnen dürfen jederzeit geerntet und verkauft werden, der Spieler muß hierfür nicht am Zug sein. Ernten bedeutet, daß Bohnen vom eigenen Bohnenfeld nicht direkt verkauft werden, sondern erst in ein Handelsschiff gelegt werden.
Bohnen von Schiffen müssen vollständig verkauft werden und die Ladung muß mindestens 1 Taler einbringen. Die Ladung darf nicht verschenkt werden.

Während des Spiels kann man jederzeit erwerben:

  • ein 3. Bohnenfeld für 3 Taler

  • ein Piratenschiff für 2 Taler

  • ein 2. Handelsschiff für 3 bzw. 4 Taler (je nach Spieleranzahl)


Das Spiel endet wie im Grundspiel.

Bohnanza hat durch die "Seefahrererweiterung" an Spielreiz gewonnen. Die Möglichkeiten, mit den Bohnen zu agieren, sind vielfältiger geworden. Die Spielzeit hat sich aber in etwa verdoppelt. Für manchen Spieler könnte dies schon zu lang sein, für andere ist es jedoch genau die richtige Spieldauer.
Die Namen der Heimathäfen sind, wie auch die Bohnenname, witzig ausgefallen (Bohnos Aires oder Bohnstantinopel). Ich denke, wem Bohnanza Gefallen hat, wird auch an La Isla Bohnita seine Freude haben.

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