Autor: Bruno Faidutti
Verlag: Hans im Glück
Alter: ab 10
Spieler: 3 - 7
Spieldauer: ca. 60 Min.
erschienen: 2000
empf. Preis: ca. 18,-

Bei „Ohne Furcht und Adel" schlüpfen die Spieler von Runde zu Runde immer wieder in einen der acht Charaktere , um möglichst schnell acht wertvolle Bauwerke auf dem Tisch abzulegen.
Das Spiel besteht aus 65 Bauwerkkarten in 5 Farben, 8 Charakterkarten, einer Kronenkarte mit Standfuß, 7 Übersichtskarten und 30 Goldstücken. Zu Spielbeginn werden die Bauwerke gemischt und jeder Spieler erhält 4 Karten. Außerdem erhält noch jeder Spieler eine Übersichtskarte und 2 Goldstücke.
Die Bauwerkskarte sind einer bestimmten Farbe zugeordnet. Blaue Karten bringen z.B. Vorteile für den Prediger, gelbe Bauwerkskarten für den König. Die Anzahl der Goldstücke auf der Karte gibt an, wie teuer es ist, dieses Bauwerk auszulegen. Außer den Bauwerken, die bestimmten Charakteren zugeordnet sind, gibt es noch neutrale Bauwerke, die violetten. Diese sind zwar teurer, haben aber dafür noch eine zusätzliche Fähigkeit.
Ein Spieler wird zum König ernannt und mischt die Charakterkarten. Anschließend legt er verdeckt die oberste Karte beiseite und sucht sich aus den restlichen Karten einen Charakter aus, den er diese Runde spielen möchte (spielen weniger als 6 Spieler mit, werden noch 1 bis 2 Charakterkarten offen auf dem Tisch ausgelegt). Nachdem der König sich seinen Charakter ausgesucht hat, gibt er die restlichen Karten an den nächsten Spieler weiter. Dieser Spieler sucht sich nun aus den restlichen Karten einen Charakter aus und gibt den Rest wieder weiter. Der letzte Spieler erhält noch zwei Charakterkarten, eine behält er und die andere Karte wird verdeckt beiseite gelegt. Nachdem jeder Spieler sich einen Charakter ausgesucht hat, ruft der König nacheinander die Charaktere auf (s. Charakterabfolge unten). Wenn ein Charakter aufgerufen wird, gibt sich dieser durch Aufdecken seiner Charakterkarte zu erkennen und macht seinen Zug: Er nimmt sich 2 Goldstücke aus dem Vorrat
oder er nimmt sich 2 Bauwerke vom Stapel, wählt hiervon eins aus und legt das andere wieder auf den Ablagestapel. Anschließend darf er gegen entsprechende Bezahlung ein Bauwerk auslegen. Jederzeit während seines Zuges darf er auch noch seine Charaktereigenschaft einsetzen.

  1. Der Meuchler bestimmt einen Charakter, der für diese Runde gemeuchelt wird. Dieser Charakter kann in dieser Runde keine seiner Aktionen ausführen.
  2. Der Dieb benennt einen Charakter, dieser muss dem Dieb sofort sein ganzes Gold aushändigen. Hat der Dieb einen Charakter benannt, der nicht im Spiel ist oder der kein Gold besitzt, hat der Dieb Pech gehabt. Er darf allerdings nicht den gemeuchelten Charakter bestehlen.
  3. Der Magier darf entweder eine beliebige Anzahl seiner Karten mit dem Bauwerksstapel tauschen oder seine Handkarten mit den Handkarten eines Spielers tauschen.
  4. Der König erhält für jedes gelbe Bauwerk, das er ausliegen hat, ein Goldstück. Er ruft die Charaktere auf und ist Startspieler der neuen Runde
  5. Der Prediger erhält für jedes blaue Bauwerk, das er ausliegen hat ein Goldstück. Außerdem sind seine Bauwerke vor den Angriffen des Söldners sicher.
  6. Der Händler erhält für jedes grüne Bauwerk, das er ausliegen hat, ein Goldstück und ein Goldstück zusätzlich.
  7. Der Baumeister erhält zwei Bauwerke vom verdeckten Stapel und darf bis zu drei Bauwerke auslegen.
  8. Der Söldner erhält für jedes rote Bauwerk, das er ausliegen hat, ein Goldstück. Er kann ein ausliegendes Bauwerk zerstören, indem er den Wert des Gebäudes minus 1 in die Kasse zahlt.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler sein achtes Bauwerk ausgelegt hat, die laufende Runde wird aber noch zu Ende gespielt. Nun wird abgerechnet: Der Spieler, der zuerst acht Bauwerke ausgelegt hat, erhält 4 Punkte; der Spieler, der dies evtl. als zweiter schafft, erhält noch 2 Punkte. Die Spieler, die alle 5 unterschiedlichen Farben ausliegen haben, erhalten 3 Punkte. Die eigentlichen Punkte gibt es aber für die ausliegenden Bauwerke, und zwar zählt jedes Goldstück auf einem Bauwerk einen Punkt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
„Ohne Furcht und Adel" ist wirklich ein Klassespiel und hat mir direkt vom ersten Augenblick an Gefallen. Die sehr schöne Grafik der Karten fällt sofort auf. Allerdings ist die Qualität der Karten bei den Erstauflagen sehr schlecht, hier nutzen die Karten sehr schnell ab. Man kann aber seinen Meuchler an HiG senden und erhält dann neue Karen.
Besonders stark ist der Charakter des Händlers, da dieser schnell zu Gold kommt, sowie der Charakter des Baumeisters, da dieser immer zwei Bauwerke auf die Hand zieht und bis zu drei Bauwerken auslegen kann. Diese beiden Charaktere sind aber dadurch auch meist das bevorzugte Ziel des Meuchlers. Die Auswahl des Charakters ist also immer mit ein bisschen Risiko verbunden.
Das Spiel lässt viel Platz für neue Ideen. Deshalb hat auch Hans im Glück zu einem Wettbewerb aufgerufen, bei dem die Spieler neue Ideen für Charaktere an den Verlag schicken können.

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