Autor: Richard Ulrich & Wolfgang Kramer Verlag: Alea Alter: ab 12 Spieler: 3 - 6 Spieldauer: ca. 100 Min. erschienen: 2000 empf. Preis: ca. 50,-
„Die Fürsten von Florenz" spielt in Italien im 16. Jahrhundert. Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Fürsten, um seiner Familie Ruhm und Ehre zu bringen. Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler einen Spielstein (Punkteanzeiger), eine Spielfigur und eine Spieltafel, auf der ein Palazzo in seiner Spielerfarbe zu sehen ist. Auf dieser Spieltafel bauen die Spieler Gebäude und andere Objekte, wie Parks, Seen oder Wälder, damit sich dort bestimmte Personen besonders wohlfühlen können und somit dann auch die entsprechenden Punkte einbringen. Insgesamt gibt es 21 verschiedene Personenkarten. Auf diesen Personenkarten sind die Dinge aufgeführt, die die jeweilige Person braucht (s Karte oben). Hat man das richtige Gebäude, das die Person braucht, erhält man 4 Punkte. Hat man die richtige Landschaft, erhält man 3 Punkte. Hat man die richtige Freiheit (Religion, Reise oder Meinung), erhält man auch 3 Punkte. Für jeden Gaukler gibt es 2 Punkte und für jede Personenkarte, die man besitzt, erhält man 1 Punkt. Zusätzlich können noch Bonuskarten eingesetzt werden, die die sogenannte Werkzahl erhöhen kann. Die Summe aller Punkte ist die Werkzahl, die dann der Spieler auf der Erfolgsleiste nach oben geht. Nach dem Mischen der 21 Personenkarten erhält jeder Spieler vier Karten, von diesen wählt er sich drei Karten aus, diese Karten sind seine Grundausstattung. Die vierte Karte legt er auf den Stapel der restlichen Personenkarten. Nun erhält jeder Spieler noch ein Startkapital von 3.500 Florin. Ein Spieler wird zum Startspieler und erhält die schwarze Startspielerfigur. Der schwarze Spielstein kommt als Rundenanzeiger auf das Feld eins. Fürsten von Florenz dauert 7 Runden, wobei jede Spielrunde aus 2 Phasen besteht. Zuerst wird die Phase A und dann die Phase B gespielt. Anschließend wird die Startspielerfigur an den nächsten Spieler weitergegeben und es beginnt eine neue Runde. In der Phase A werden Objekte versteigert. Der Startspieler beginnt und sagt an, um welches Objekt er steigern möchte und beginnt mit einem Angebot von mindestens 200 Florin. Anschließend werden die Spieler reihum gefragt, ob sie erhöhen möchten. Der Spieler der am Ende das höchste Gebot abgegeben hat, erhält
das Objekt. Sobald ein Spieler ein Objekt ersteigert hat, darf er in dieser Runde nicht mehr mitbieten. Wichtig ist außerdem noch, dass in einer Runde nicht zweimal dasselbe Objekt versteigert werden darf. Hat der Starspieler das höchste Gebot abgegeben, bestimmt der nächste Spieler das neue Versteigerungsobjekt. Hat der Startspieler nicht das höchste Gebot abgegeben, bestimmt er wieder das nächste Versteigerungsobjekt. Insgesamt gibt es 7 Objekte, die versteigert werden können:
Wald, See, Park: Jede Personenkarte braucht eines dieser drei Objekte, um sich wohler zu fühlen. Wenn nämlich das richtige Objekt auf der Spieltafel ausliegt, wird die die Werkszahl bei einem Werk um drei erhöht. Besitzt ein Spieler zwei gleiche Objekte, erhält er drei Prestigepunkte. Die Gaukler werden in den Palazzo gelegt. Jeder Gaukler erhöht die Werkzahl eines Werkes um 2. Hat man einen Baumeister ersteigert, kosten Gebäude nur noch 300 Florin (sonst 700 Florin). Hat man einen zweiten Baumeister ersteigert, darf man Gebäude direkt benachbart bauen und man erhält außerdem direkt 3 Prestigepunkte. Hat man auch einen dritten Baumeister ersteigert, kosten die Gebäude nichts mehr und man erhält weitere 3 Prestigepunkte. Hat man eine Prestigekarte ersteigert, nimmt man sich die obersten 5 Prestigekarten und sucht sich hiervon eine aus, die übrigen Karten kommen wieder unter die anderen Prestigekarten. Jede Prestigekarte beschreibt bestimmte Bedingungen, die der Spieler bei Spielende erfüllen muss, um zusätzliche Prestigepunkte zu erhalten. Mit Hilfe einer Abwerbekarte kann er eine bereits ausliegende Personenkarte eines Mitspielers auf die Hand nehmen und legt dem Spieler dafür die Abwerbekarte in seine Auslage.
In der Phase B agiert zuerst der Startspieler und dann die anderen Spieler reihum. Jeder Spieler kann, wenn er am Zuge ist, zwei der folgenden Aktionen ausführen:
Ein Spieler kann bis zu zwei
Werke aufführen. Hierfür legt er eine Personenkarte vor sich ab und ermittelt deren Werkzahl. In jeder der insgesamt sieben Spielrunden muss man eine Mindestwerkzahl mit seiner gerade ausgelegten Personenkarte erreichen, ansonsten darf man sie nicht auslegen (Spielrunde/Mindestwerkzahl, 1/7, 2/10, 3/12, 4/14, 5/15, 6/16, 7/17). Nachdem die Werkzahl ermittelt wurde, erhält der Spieler nun für einen Punkt 100 Florin ausgezahlt oder er kann die gerade erzielten Punkte auch in Prestigepunkte umwandeln. Wobei er für zwei WZ einen Prestigepunkt erhält. Nachdem alle Spieler die Phase B abgeschlossen haben, erhält der Spieler, der das beste Werk vollbracht hat, noch einen Bonus von drei Prestigepunkten. Ein Spieler kann bis zu zwei Gebäude bauen, für jedes Gebäude erhält er 3 Prestigepunkte. Man kann sich eine Personkarte kaufen (eine Personenkarte kostet 300 Florin). Hierfür schaut man sich die obersten fünf Personenkarten an und sucht sich eine aus. Die restlichen Karten kommen wieder unter den Stapel mit den Personenkarten. Man kann bis zu zwei Bonuskarten kaufen (eine Bonuskarte kostet 300 Florin). Man schaut sich auch hier die obersten fünf Bonuskarten an und sucht sich eine aus. Man kann eine von den drei Freiheiten kaufen (300 Florin) , die man noch
nicht besitzt. Von diesen Freiheiten gibt es je Sorte immer eine weniger als Mitspieler.
Nach der siebten Runde ist das Spiel zu Ende. Die Spieler zählen nun zu ihren Prestigepunkten noch die Punkte dazu, die sie durch evtl. erfüllte Prestigekarten erreicht haben. Der Spieler mit den meisten Prestigepunkten gewinnt das Spiel.
„Die Fürsten von Florenz" ist sehr umfangreich mit Spielmaterial ausgestattet und ist grafisch sehr gut in Szene gesetzt. Aber nicht nur Ausstattung und Gestaltung sind sehr ansprechend, sondern auch Spieltechnisch gehört es eindeutig zu den Highlights des Jahrgangs 2000. Auch nach mehreren Partien in unterschiedlicher Besetzung habe ich noch keinen Kritikpunkt bei den Fürsten entdeckt, ein rundum gelungenes Spiel. Ich kann eigentlich jedem Spieler dieses Spiel empfehlen und hoffe, dass es mit dem Spielprogramm von Alea so weitergeht wie bisher.