Autor: Leo Colovini Verlag: Goldsieber Alter: ab 12 Spieler: 3 - 4 Spieldauer: ca. 60 Min. Erschienen: 2000 Empf. Preis: ca. 60 DM
Bei „Doge" schlüpft jeder der drei bis vier Spieler in die Rolle eines Familienoberhauptes einer Venezianischen Adelsfamilie und versucht das Spiel für sich zu entscheiden und somit zum Dogen von Venedig zu werden. Jeder Spieler erhält zu Spielbeginn 15 Häuser, 8 Palazzi, 7 Stimm-Marken, 6 Kontrollringe und einen Satz Spielkarten in seiner Spielerfarbe. Der Spielplan zeigt die Quarantia und die sechs Stadtteile von Venedig. Auf dem Spielplan werden am Rand die neun schwarzen Berater Figuren platziert. Nun werden noch die zwei Kartensätze gemischt, die die Abstimmungsreihenfolge festlegen. Ein Kartensatz wird offen nebeneinander aufgedeckt, der andere Kartensatz wird verdeckt ausgelegt. Jede Spielrunde gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt wählen die Spieler gleichzeitig verdeckt ein bis vier ihrer Stimmmarker (Werte von 0 bis 3) und eine ihrer Stimmkarten aus. Die Stimmkarte bestimmt das Feld, auf dem die Stimmmarker eingesetzt werden sollen. Nachdem alle Spieler ihre Karte und ihre Marken ausgewählt haben, werden die Stimmkarten aufgedeckt und die Stimmmarker werden verdeckt in den entsprechenden Stadtteil bzw. in die Quarantia gelegt. Bei vier Spielern wird dies dreimal durchgespielt, ehe es zum zweiten Abschnitt geht. Im zweiten Abschnitt werden nun die einzelnen Stadtteile und die Quarantia ausgewertet. Die Abstimmungsreihenfolge ergibt sich durch die Karten auf dem Spielplan. Zuerst erfolgt die Abstimmung in dem Stadtteil, der durch die erste offene Karte in der Reihe angezeigt wird. Anschließend wird die erste der verdeckten Karten umgedreht. Diese Karte zeigt nun den ersten Abstimmungsort der nächsten Runde an. In dem Stadtteil, in dem eine Abstimmung stattfindet, werden alle Abstimmungsmarker umgedreht. Die Zahlen geben den Punktwert für die Abstimmung an und jeder Berater zählt für seinen Besitzer einen zusätzlichen Punkt. Der Spieler, der die meisten Punkte hat, darf zwei Häuser in das Stadtviertel setzen und er erhält die Kontrolle über den entsprechenden Berater. Zum Zeichen der Kontrolle setzt er einen seiner Kontrollringe auf den Berater und setzt ihn in ein beliebiges Feld. Möchte der Spieler keine Kontrolle über den Berater ausüben, darf er ein eigenes Haus entweder in das Heimatfeld des Beraters oder aus diesem heraus versetzen. Der Spieler, der die zweitmeisten
Punkte erzielt hat, darf noch ein Haus in den entsprechenden Stadtteil setzen. Bei einem Punktegleichstand dürfen alle Spieler zwei Häuser bauen. Bei der Quarantia darf der Spieler mit den meisten Punkten zwei Berater in beliebige Stadtteile setzen und der Spieler mit den zweitmeisten Punkten darf noch einen Berater setzen. Immer wenn ein Spieler ein Haus gebaut hat, darf er, wenn er dann genügend Häuser in dem Stadtteil besitzt, einen Palazzo errichten. Der erste Palazzo kostet 3 Häuser, der zweite Palazzo kostet 4 Häuser, der dritte Palazzo kostet 5 Häuser usw. Der Spieler, der es als erster schafft, in jedem Stadtteil einen Palazzo zu bauen oder in fünf Stadtteilen sieben Palazzi zu bauen oder in vier Stadtteilen 8 Palazzi baut, beendet das Spiel. Die Runde wird noch zu Ende gespielt und wer dann die meisten Palazzi gebaut hat, ist Sieger und wird der neue Doge von Venedig.
„Doge" ist sehr schön gestaltet und das Spielmaterial ist bis auf die Berater (s.u.) gut gelungen. Der Mechanismus mit den Karten, die die Abstimmungsreihenfolge festlegen, ist gut gelöst. So kann man immer die nächsten Stadtteile sehen, in denen abgestimmt wird und dadurch seine Berater möglichst so einsetzen, dass sie einem manchmal zweimal bei einer Abstimmung helfen. Diese Berater sind aber auch ein Kritikpunkt bei dem Spiel: Die Symbole auf den Beratern und den Stadtteilen sind sehr schwierig zu unterscheiden und man muss sehr genau hinsehen, um sie nicht zu verwechseln. Alles in allem ist Doge aber ein recht gutes Spiel.