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Bei Carolus Magnus repräsentieren die Spieler die Erben von „Karl dem Großen". Das Reich „Karl des Großen" ist innerlich zerstritten, die Erben Karls (die Spieler) versuchen nun im Laufe des Spieles Einfluss auf die Adelsfamilien auszuüben. Das Spiel kann zu zweit, zu dritt oder zu viert gespielt werden. Ich werde erst einmal auf die Zwei-Spieler Version eingehen. Zu Beginn werden die 15 Provinzen (s.o.) in einem Kreis auf dem Tisch ausgelegt, ohne dass sie sich berühren. Anschließend werden die 200 Holzklötzen (Ritter in fünf Farben) in die Mitte des Kreises gelegt und jeder Spieler erhält eine Burg-Karte (s.o.). Von den Rittern werden von jeder Farbe drei gleichmäßig auf die Provinzen verteilt. Jeder Spieler erhält 10 Burgen einer Farbe und die fünf entsprechenden Zahlenchips (1 - 5). Nun würfelt noch jeder Spieler zuerst mit allen vier und anschließend noch einmal mit drei Farbwürfeln und nimmt sich die farblich entsprechenden Ritter aus der Kreismitte und legt sie vor sich ab, dies ist seine Reserve. Wird ein Anker gewürfelt, hat der Spieler freie Auswahl, welchen Ritter er sich nimmt. Ein Spieler wird zum Startspieler bestimmt und sucht sich einen seiner fünf Zahlenchips aus und legt diesen offen vor sich ab, nun sucht sich auch der zweite Spieler einen Zahlenchip aus und legt ihn vor sich ab, jedoch nicht denselben Zahlenchip. Der Spieler mit der kleineren Zahl beginnt die Runde und darf in der nächsten Runde zuerst einen Zahlenchip auslegen. Einmal eingesetzte Chips können erst wieder benutzt werden, wenn alle 5 Chips benutzt wurden. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, darf er drei Ritter aus seinem Vorrat auf Provinzen oder an seinen Burghof verteilen. Am Burghof werden die Ritter an die entsprechenden Farbpunkte angelegt. Hat ein Spieler hier mehr Ritter als der andere Spieler liegen, hat er die Mehrheit in dieser Adelsfamilie und erhält das entsprechende Familienwappen, welches er auf seinen Burghof setzt. Sobald ein Spieler ein Familienwappen besitzt, übt er Einfluss auf alle Ritter der gleichen Farbe, die auf den Provinzen stehen, aus. Nun muss der Spieler den Kaiser mindestens um ein Feld oder höchstens um so viele Felder wie sein Zahlenchip anzeigt im Uhrzeigersinn von Provinz zu
Provinz bewegen. In der Provinz, in der Karl der Große zum Stehen kommt, werden die Machtverhältnisse überprüft. Der Spieler, der in dieser Provinz die meisten Ritter kontrolliert, stellt hier eine seiner Burgen auf. Kommt Karl der Große in einer Provinz zum Stehen, in der schon eine Burg steht (eine Burg zählt wie ein Ritter), werden auch hier die Machtverhältnisse überprüft. Hat der bisherige Besitzer noch die Mehrheit ändert sich nix. Hat jedoch der andere Spieler nun die Mehrheit, wird die Burg, die dort steht, von der Provinz entfernt und der Spieler, der nun die Mehrheit hat, setzt seine Burg auf diese Provinz. Schafft es ein Spieler eine Burg in einer direkt benachbarten Provinz zu setzen, in der er auch einen Ritter stehen hat, werden diese beiden Provinzen zu einem Gebiet zusammen geschoben und sind somit schwerer für den anderen Spieler zu erobern . Zum Abschluss würfelt der Spieler mit drei Farbwürfeln und stockt so seine Reserve der Ritter wieder auf. Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. Das Spiel geht solange bis ein Spieler alle seine Burgen eingesetzt hat und somit gewinnt. Oder wenn es nur noch vier Gebiete gibt, hier gewinnt der Spieler, der die meisten Burgen eingesetzt hat. Beim Spiel zu dritt gibt es folgende Änderungen:
Die Spieler nehmen 8 Burgen einer Farbe (anstatt 10).Jeder Spieler erhält 9 Ritter als Reserve.In jeder Runde bringt ein Spieler 4 Ritter ins Spiel.
Beim Spiel zu viert gibt es folgende Änderungen:
Die Spieler spielen in zwei TeamsDie Spieler haben zusammen 10 BurgenJeder Spieler hat seinen eigenen Burghof, Ritter dürfen nicht untereinander ausgetauscht werden.Es braucht nur ein Spieler die Mehrheit in einer Adelsfamilie zu besitzen, diese Mehrheit zählt auch bei den Zügen des Partners.
Die Endbedingungen sind beim Spiel zu dritt bzw. zu viert genauso wie beim Spiel zu zweit.
Carolus Magnus ist ein wirklich gelungenes Spiel und besticht durch sein schönes Spielmaterial. Allerdings könnte die Spielregel noch eine Überarbeitung vertragen. Mir persönlich hat das Spiel zu zweit und zu viert am meisten Spaß bereitet. Zu dritt kann es sich ziemlich in die Länge ziehen. Der Glücksfaktor ist durch das Nachwürfeln der Ritter zwar recht hoch, was aber den Spielreiz nicht mindert. Im Internet habe ich von einer Variante gelesen, bei der man mit einem Würfel weniger seine Reserve auswürfelt und sich dann noch ein beliebiges Klötzchen aussuchen darf, dies schwächt das Glückselement bei Carolus Magnus etwas ab. Carolus Magnus kann ich uneingeschränkt empfehlen und ich denke, man wird es sicherlich auf der Auswahlliste 2000 finden.
© Detlef Jakob Ludozine
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