Autor:  Xavier Georges
Verlag:  Hans im Glück
Alter:  ab 12 Jahre
Spieleranzahl:  2 - 4
Spieldauer:  ca. 60 Min.
Erschienen:  2008

Palais Royal: das ist das prunkvolle Schloss des Königs. Hier tummeln sich die Adligen und die fleißigen Diener wuseln geschäftig durch Park und Schloss. Und nur wer seine Diener geschickt platziert, wird das Spiel gewinnen.
Auf dem Schlosspark werden insgesamt 36 der 42 Adligen-Plättchen offen verteilt. Die 9 Räume des Schlosses werden gemischt und unterhalb des Schlossparks ausgelegt. Jeder Spieler erhält 18 Diener-Figuren einer Farbe, die übrigen 7 Diener kommen in den allgemeinen Vorrat. Drei Diener werden in das Treppenhaus und 2 Diener werden in den Ehrenhof gesetzt. Nun stellt noch jeder Spieler beginnend mit dem Startspieler 5 weitere Diener auf beliebige Räume des Schlosses. Zum Schluss erhalten die Spieler noch Gold. Der Startspieler erhält nichts, die anderen Spieler erhalten im Uhrzeigersinn immer ein Gold mehr als der vorherige Spieler.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, führt er bis zu 5 Aktionen in folgender Reihenfolge durch:

  1. Für jeden Diener im Ehrenhof erhält der Spieler einen neuen Diener auf das Tor. Hat er mehr Diener als jeder andere Spieler im Ehrenhof, darf er einen weiteren Diener auf das Tor setzen. Die entsprechenden Diener kommen aus dem Vorrat des Spielers oder er versetzt sie von einem anderen Raum auf das Tor.
  2. Für jeden Diener im Treppenhaus hat der Spieler eine Bewegung. Die Diener dürfen senkrecht oder waagerecht durch die Räume ziehen. Hat der Spieler im Treppenhaus mehr Diener als jeder Spieler, so hat er eine zusätzliche Bewegung.
  3. Nachdem die Diener gezogen wurden, treten folgende Räume in Aktion:

a): In der Münzerei darf man sich für jeden Diener ein Gold nehmen. Auch hier gibt es wieder einen Mehrheitenbonus.
b)
: Im Kabinett des Königs und bei Madame de Pompadour gibt die Anzahl der Diener an, wie viele türkisere bzw. violette Siegel für die 4. Aktion zur Verfügung stehen. Hat man dort mehr Diener als alle anderen Spieler, darf man in den entsprechenden Raum einen weiteren Diener vom Vorrat stellen.
c):
Jeder Diener in der Schreibstube berechtigt den Spieler zum Anwerben eines Adligen.

  1. Anwerbung von Adligen: Die Adligen bringen einen Großteil der Siegpunkte und so manche Vergünstigung. Auf den Adligen-Plättchen stehen die Kosten (Gold) und es sind 1 oder 2 türkise/violette Siegel zu sehen. Außerdem sind noch die Siegpunkte abgebildet und auf einigen Plättchen sind noch Vergünstigungen zu sehen. Um einen Adligen anzuwerben, muss der Spieler einen seiner Diener aus der Schreibstube in seinen Vorrat zurücknehmen und die geforderte Anzahl Goldmünzen bezahlen. Für jedes angrenzende freie Feld reduzieren sich die Goldkosten um 1 Goldmünze. Für die geforderte Anzahl der Siegel muss er die gleiche Anzahl Diener vom Feld „Madame de Pompadour“ (violett) bzw. „Kabinett des Königs“ (türkis) nehmen. Die Adligen, die nur Siegpunkte bringen, bleiben bis zur Schlusswertung verdeckt vor dem Spieler liegen. Die Adligen, die Vergünstigen während des Spiels bringen, bleiben offen liegen. Durch die Vergünstigungen kann man z.B. regelmäßig Gold erhalten, seine Diener diagonal bewegen oder man erhält zusätzliche Diener. Hat man einen Adligen von den Randfeldern erhalten, muss man zusätzlich auf diesem Feld einen eigenen Diener stellen. Dieser Diener bleibt bis zum Spielende dort stehen und kann bei Spielende Siegpunkte bringen.
  2. Für jeden Diener, der am Hintereingang steht, zieht man eine Privileg-Karte vom Stapel und muss sich nun entscheiden, welche Karten man behält. Für jede Karte, die man behält, muss man einen seiner Diener vom Feld Hintereingang in seinen Vorrat zurückstellen. Die Privilegien verhelfen dem Spieler einmalig zu einem Vorteil und müssen bei ihrer Ausführung mit Gold bezahlt werden.

Der Raum des Kardinals ist bei Gleichständen wichtig. Denn der Spieler, der mehr Diener beim Kardinal hat, kann in anderen Räumen Gleichständen zu seinen Gunsten entscheiden.
Kommt der Startspieler an die Reihe und es sind noch 12 oder weniger Adlige im Park, kommt jeder Spieler noch einmal an die Reihe und dann endet das Spiel.
Folgenden Siegpunkte werden nun ermittelt:
Punkte durch gesammelte Adlige; Punkte durch ausgespielte Priveleg-Karten; 1 Punkt pro nicht ausgespielter Priveleg-Karte. Für die Parks werden die Randreihen ausgewertet. Die Spieler mit den meisten und zweitmeisten Dienern erhalten dort Punkte.
Der Spieler, der nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

Palais Royal ist ein sehr schönes Optimierungsspiel, bei dem man seine Züge sorgfältig planen muss. Wie setze ich meine Diener ein, wo kann ich eine Mehrheit erlangen, besitze ich genügend Geld und Siegel, um die Adligen zu erwerben. Der „Mehrheitenbonus“ ist nicht zu unterschätzen und so spielt der Raum des Kardinals eine wichtige Rolle, werden hier doch die Gleichstände entschieden.
Diese ganzen Überlegungen können schon mal etwas dauern und so kann es – besonders zum Ende hin - zu längeren Wartezeiten kommen.
Die Spielregel ist übersichtlich gestaltet und lässt keine Fragen offen. Das Material ist in gewohnter Qualität und auch die Grafik ist stimmungsvoll.
Palais Royal gefällt mir sehr gut, allerdings würde ich es nicht mit jedem Mitspieler spielen wollen, da das Grübelpotenzial sehr hoch ist und die Wartezeiten sehr laaaang werden können. In der richtigen Runde aber bereitet Palais Royal viel Spaß.



 

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