Palais
Royal: das ist das prunkvolle Schloss des Königs. Hier tummeln
sich
die Adligen und die fleißigen Diener wuseln
geschäftig durch Park
und Schloss. Und nur wer seine Diener geschickt platziert, wird das
Spiel gewinnen.
Auf dem
Schlosspark werden insgesamt 36 der 42 Adligen-Plättchen offen
verteilt. Die 9 Räume des Schlosses werden gemischt und
unterhalb
des Schlossparks ausgelegt. Jeder Spieler erhält 18
Diener-Figuren
einer Farbe, die übrigen 7 Diener kommen in den allgemeinen
Vorrat.
Drei Diener werden in das Treppenhaus und 2 Diener werden in den
Ehrenhof gesetzt. Nun stellt noch jeder Spieler beginnend mit dem
Startspieler 5 weitere Diener auf beliebige Räume des
Schlosses. Zum
Schluss erhalten die Spieler noch Gold. Der Startspieler
erhält
nichts, die anderen Spieler erhalten im Uhrzeigersinn immer ein Gold
mehr als der vorherige Spieler.
Wenn ein
Spieler an der Reihe ist, führt er bis zu 5 Aktionen in
folgender
Reihenfolge durch:
-
Für jeden Diener im Ehrenhof erhält der Spieler einen
neuen Diener auf das Tor. Hat er mehr Diener als jeder andere Spieler
im Ehrenhof, darf er einen weiteren Diener auf das Tor setzen. Die
entsprechenden Diener kommen aus dem Vorrat des Spielers oder er
versetzt sie von einem anderen Raum auf das Tor.
-
Für jeden Diener im Treppenhaus hat der Spieler eine Bewegung. Die
Diener dürfen senkrecht oder waagerecht durch die
Räume ziehen. Hat der Spieler im Treppenhaus mehr Diener als
jeder Spieler, so hat er eine zusätzliche Bewegung.
-
Nachdem die Diener gezogen wurden,
treten folgende Räume in Aktion:
a):
In der Münzerei
darf
man sich für jeden Diener ein Gold nehmen. Auch hier gibt es
wieder
einen Mehrheitenbonus.
b):
Im Kabinett
des Königs
und bei Madame
de Pompadour
gibt die Anzahl der Diener an, wie viele türkisere bzw.
violette
Siegel für die 4. Aktion zur Verfügung stehen. Hat
man dort mehr
Diener als alle anderen Spieler, darf man in den entsprechenden Raum
einen weiteren Diener vom Vorrat stellen.
c):
Jeder
Diener in der
Schreibstube
berechtigt den Spieler zum Anwerben eines Adligen.
-
Anwerbung von Adligen: Die Adligen bringen einen
Großteil der Siegpunkte und so manche Vergünstigung.
Auf den Adligen-Plättchen
stehen die Kosten (Gold) und es sind 1 oder 2 türkise/violette
Siegel zu sehen. Außerdem sind noch die Siegpunkte abgebildet
und auf einigen Plättchen sind noch Vergünstigungen
zu sehen. Um einen Adligen anzuwerben, muss der Spieler einen seiner
Diener aus der Schreibstube in seinen Vorrat zurücknehmen und
die geforderte Anzahl Goldmünzen bezahlen. Für jedes
angrenzende freie Feld reduzieren sich die Goldkosten um 1
Goldmünze. Für die geforderte Anzahl der Siegel muss
er die gleiche Anzahl Diener vom Feld „Madame de
Pompadour“ (violett) bzw. „Kabinett des
Königs“ (türkis) nehmen. Die Adligen, die
nur Siegpunkte bringen, bleiben bis zur Schlusswertung verdeckt vor dem
Spieler liegen. Die Adligen, die Vergünstigen während
des Spiels bringen, bleiben offen liegen. Durch die
Vergünstigungen kann man z.B. regelmäßig
Gold erhalten, seine Diener diagonal bewegen oder man erhält
zusätzliche Diener. Hat man einen Adligen von den Randfeldern
erhalten, muss man zusätzlich auf diesem Feld einen eigenen
Diener stellen. Dieser Diener bleibt bis zum Spielende dort stehen und
kann bei Spielende Siegpunkte bringen.
-
Für jeden Diener, der am Hintereingang steht, zieht man eine Privileg-Karte vom
Stapel und muss sich nun entscheiden, welche Karten man
behält. Für jede Karte, die man behält, muss
man einen seiner Diener vom Feld Hintereingang in seinen Vorrat
zurückstellen. Die Privilegien verhelfen dem Spieler einmalig
zu einem Vorteil und müssen bei ihrer Ausführung mit
Gold bezahlt werden.
Der Raum
des Kardinals
ist bei Gleichständen wichtig. Denn der Spieler, der mehr
Diener
beim Kardinal hat, kann in anderen Räumen
Gleichständen zu seinen
Gunsten entscheiden.
Kommt
der Startspieler an die Reihe und es sind noch 12 oder weniger Adlige
im Park, kommt jeder Spieler noch einmal an die Reihe und dann endet
das Spiel.
Folgenden
Siegpunkte werden nun ermittelt:
Punkte
durch gesammelte Adlige; Punkte durch ausgespielte Priveleg-Karten; 1
Punkt pro nicht ausgespielter Priveleg-Karte. Für die Parks
werden
die Randreihen ausgewertet. Die Spieler mit den meisten und
zweitmeisten Dienern erhalten dort Punkte.
Der
Spieler, der nun die meisten Punkte hat, gewinnt.
Palais
Royal ist ein sehr schönes Optimierungsspiel, bei dem man
seine Züge
sorgfältig planen muss. Wie setze ich meine Diener ein, wo
kann ich
eine Mehrheit erlangen, besitze ich genügend Geld und Siegel,
um die
Adligen zu erwerben. Der „Mehrheitenbonus“ ist
nicht zu
unterschätzen und so spielt der Raum des Kardinals eine
wichtige
Rolle, werden hier doch die Gleichstände entschieden.
Diese
ganzen Überlegungen können schon mal etwas dauern und
so kann es –
besonders zum Ende hin - zu längeren Wartezeiten kommen.
Die
Spielregel ist übersichtlich gestaltet und lässt
keine Fragen
offen. Das Material ist in gewohnter Qualität und auch die
Grafik
ist stimmungsvoll.
Palais
Royal gefällt mir sehr gut, allerdings würde ich es
nicht mit jedem
Mitspieler spielen wollen, da das Grübelpotenzial sehr hoch
ist und
die Wartezeiten sehr laaaang werden können. In der richtigen
Runde
aber bereitet Palais Royal viel Spaß.
|