Autor: Dan Glimme &
Grzegorz Rejchtman
Verlag: Queen Games
Alter:  ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 3 - 5
Spieldauer: ca. 60 Min.
Erschienen: 2008

Vor ca. 400 Jahren organisierten sich Kaufleute in verschiedenen Ländern zu Kompanien, um größere Schiffsverbände in den fernen Osten zu schicken. Durch diese Reisen versprachen sie sich reiche Gewinne, denn Gewürze wie Pfeffer und Muskat waren sehr wertvoll. Bei Batavia besuchen die Spieler als Kaufleute die Handelsstationen, aber nur wer die meisten Waren in einem Kontor sammeln konnte, erhält bei Spielende dafür Goldstücke.
Der Spielplan zeigt die Zielgebiete der verschiedenen Ostindien-Kompanien mit ihren Kontoren. Zu Spielbeginn werden die 35 Handelsstationen auf die Felder des Spielplanes verteilt. Sie ergeben eine Linie, auf der die Spieler im Laufe des Spieles entlang reisen. Jede Handelsstation zeigt die Flagge einer Kompanie und eine Warenart. Jeder Spieler erhält 12 Kisten, eine Spielfigur und einen Zählstein in seiner Spielerfarbe. Die 110 Schiffskarten (jede Karte zeigt die Flagge einer der 5 Ostindien-Kompanien) werden gemischt und jeder Spieler erhält zu Beginn 10 Karten auf die Hand. Außerdem erhält jeder Spieler noch 15 Wechsel mit dem Wert 1.
Jede Runde beginnt immer mit einer Versteigerung von Schiffskarten und anschließend führt jeder Spieler reihum seine Aktion aus.
Bei der Versteigerung würfelt der Startspieler und deckt die Anzahl Schiffskarten vom Stapel auf, die der gewürfelten Zahl entspricht. Der Spieler links vom Auktionator eröffnet mit einem Gebot die Versteigerung. Reihum geben nun alle Spieler ein Gebot ab, welches immer höher als das jeweils vorherige Gebot sein muss. Wer nicht mitbieten möchte, passt und steigt aus der Versteigerung aus. Sobald ein Höchstgebot feststeht, zahlt der Spieler die entsprechende Anzahl Wechsel an seine Mitspieler gleichmäßig aus und erhält die ersteigerten Schiffskarten. Dieser Spieler ist nun auch der neue Startspieler.
Nun führt jeder Spieler, beginnend beim Startspieler, seinen Spielzug durch. Entweder nimmt er zwei verdeckte Schiffskarten auf die Hand oder er spielt eine beliebige Anzahl Schiffskarte vor sich aus. Beim Auslegen legt der Spieler beliebig viele Schiffskarten offen – nach Kompanien sortiert - vor sich aus. Hier gilt allerdings folgende Bedingung: Er muss die Mehrheit der ausliegenden Karten von mindestens einer der 5 Kompanien haben. Dies kann auch schon zu Beginn des Zuges der Fall sein. Wenn ein Spieler die Mehrheit an Schiffskarten einer Kompanie erhält, nimmt er sich das passende Kompanie-Siegel. Die Anzahl der ausgespielten Karten wird auf dem Spielplan markiert, weil es ab einer bestimmten Menge einen Piratenüberfall gibt und ausliegende Karten verloren gehen können. Bei einem Piratenüberfall werden alle Karten derjenigen Kompanie eingesammelt, von der die meisten Karten ausliegen. Nach dem Auslegen der Karten wird die Spielfigur des Spielers auf das nächste Stationsplättchen der Kompanie gezogen, dessen Siegel der Spieler besitzt. Das Stationsplättchen nimmt sich der Spieler. Besitzt der Spieler mehrere Siegel, muss er sich für eines entscheiden. Nun stellt er eine Warenkiste in das Kontor mit dem gleichen Warensymbol auf das Feld der entsprechenden Kompanie.
Anschließend kann er seine Kompanie-Plättchen in Gold eintauschen, aber nur wenn er das eben erworbene Plättchen noch nicht besitzt.
Sobald ein Spieler mit seiner Spielfigur auf das Schlussplättchen läuft, wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt und anschließend abgerechnet. Schiffskarten, die sich noch auf der Hand befinden, werden noch ausgelegt und die Siegel werden entsprechend verteilt.
Der Spieler, der in einem Kontor die meisten Waren abgeliefert hat, erhält Gold (bei Gleichstand nur die Hälfte). Der Spieler mit den meisten Wechseln erhält 5 Gold, der Spieler, der das Zielplättchen erhalten hat, bekommt 4 Gold. Für jedes Siegel erhält man noch 2 Gold. Der Spieler mit dem meisten Gold gewinnt.

Batavia ist eine Neuauflage von Moderne Zeiten, das bereits 2002 erschienen ist. Während Moderne Zeiten in den blühenden 20er Jahren in Amerika spielt und die Spieler in verschiedene Wirtschaftszweige investieren, reisen die Spieler bei Batavia als Kaufleute durch den Orient und versuchen durch den Verkauf von Gewürzen und Stoffen möglichst großen Gewinn zu erzielen.
Die Spielregel umfasst zwar acht Seiten, diese sind aber mit reichlich Beispielen und Bildern versehen, so dass der Spieleinstieg sehr leicht fällt und keine Fragen offen bleiben.
Das Spielmaterial ist in gewohnter Qualität und das Design ist sehr stimmungsvoll umgesetzt.
Batavia ist für 3 bis 5 Spieler gedacht, wobei man aber zu dritt den meisten Einfluss auf das Spielgeschehen hat. Im Spiel zu fünft hat man oft das Gefühl, gespielt zu werden.
Batavia spielt sich recht flott, nur der Verwaltungsaufwand hemmt etwas den Spielfluss und das Zählen der ausliegenden Karten wird gerne mal vergessen.
Die verschiedenen Spielelemente – Versteigerung, Karten auslegen, Mehrheiten feststellen – passen gut zusammen und bieten eine knappe Stunde Spielspaß.

 

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© Detlef Jakob - Ludozine

 

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