Autor: Michael Schacht
Verlag: Amigo
Alter: ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 2 - 5
Spieldauer: ca. 45 Min.
Erschienen: 2007

Ein Geschlechterturm ist ein befestigter Wohnturm des Stadtadels im Mittelalter, die vor allem in Italien errichtet wurden. Neben seiner verteidigungstechnischen Funktion bei Auseinandersetzungen innerhalb der Stadt symbolisierten sie aber auch den Machtanspruch der jeweiligen Familie. Je höher der Turm einer Familie gebaut wurde, desto höher war das Ansehen dieses Geschlechts. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Baumeistern und errichten gemeinsam Stockwerk für Stockwerk. Hat ein Spieler die meisten Stockwerke eines Turms gebaut, erntet er Ruhm in Form von Ruhmesplättchen. Der ruhmreichste Baumeister gewinnt das Spiel.
Auf dem Spielplan sind Stadtviertel abgebildet, jedes Viertel verfügt über 2 Bauplätze. Die Anzahl der Stockwerke ist in jedem Stadtviertel angegeben und sobald diese Zahl erreicht ist, wird ein Viertel gewertet, d.h. die dort liegenden beiden Ruhmesplättchen werden an die Spieler mit den meisten Stockwerken verteilt.
Zu Beginn erhält jeder Spieler drei Auftragskarten auf die Hand und auf jedes Feld einer Stadt wird eine Auftragskarte gelegt. Jeder Spieler erhält je nach Spieleranzahl eine unterschiedliche Anzahl von Stockwerken einer Farbe.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, führt er folgende Aktion in dieser Reihenfolge aus:

  1. Er spielt eine Auftragskarte offen vor sich aus.
  2. Für jedes Stadtwappen auf der ausgespielten Auftragskarte setzt er nun ein Stockwerk in die entsprechende Stadt.
  3. Ist auf der ausgespielten Karte ein Stockwerk zu sehen, darf der Spieler noch. eine Sonderaktion ausführen, d.h. er darf das oberste Stockwerk eines Turmes versetzen. Dieses Stockwerk wird oben auf den anderen Bauplatz in derselben Stadt versetzt, allerdings nicht in der Stadt, in der er gerade gebaut hat und der Spieler muss dort mindestens schon ein Stockwerk besitzen.
  4. Der Spieler nimmt sich die Auftragskarte, die neben der Stadt liegt, in der er gerade gebaut hat.
  5. Auf das freigewordene Feld wird wieder eine Auftragskarte gelegt.
    Sobald in einer Stadt die maximale Anzahl von Stockwerken gebaut wurde, wird diese Stadt gewertet. Der Spieler, der in dem höheren Turm die meisten Stockwerke hat, erhält das wertvollere Ruhmesplättchen. Der Spieler, der in dem kleineren Turm die meisten Stockwerke gebaut hat, erhält das übrige Plättchen. Bei einem Gleichstand ist der Spieler besser, der zuletzt ein Stockwerk in diesem Turm gebaut hat.
    Das Spiel endet, sobald kein Spieler mehr Auftragskarten auf der Hand hat. Der Spieler mit den meisten Punkten der Ruhmesplättchen und der Zusatzpunkte gewinnt. Zusatzpunkte erhalten die Spieler für bestimme Kombinationen der Auftragskarten.

Am Anfang denkt man noch, dass man nicht allzu viel beeinflussen kann, aber nach ein paar Runden wird einem schnell klar, dass die Sonderaktionen eine wichtige Rolle spielen und dass es auf das richtige Timing ankommt.
Auch wenn man nur 3 Karten zur Auswahl hat, gibt es doch beim Ausspielen einiges zu beachten. Schließlich wählt man mit der ausgespielten Karte nicht nur den Bauort, sondern man erhält auch die dort liegende Karte. Auch sollte man sich merken, wer welche Karte nimmt.
Patrizier kommt mit 2 Seiten Regelwerk aus, ist schnell erklärt und der Spieleinstieg fällt sehr leicht. Es spielt sich sehr flott und für ein so kurzweiliges Spiel hat es außerordentlich viel Tiefgang.
Michael Schacht hat mit Patrizier wieder mal ein Spiel entwickelt, dass sowohl für Gelegenheitsspieler geeignet ist, bei dem aber auch für Vielspieler genügend Spielreiz vorhanden ist. Patrizier ist zwar kein Strategiehammer, aber ein nettes Spiel für zwischendurch, sozusagen leichte Kost.

 

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