Autor: Stefan Feld
Verlag: Alea
Alter: ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 2 - 5
Spieldauer: ca. 60 Min.
Erschienen: 2007

Im Schatten von Notre Dame wollen die Spieler Wohlstand und Ansehen erreichen. Sie schlüpfen in die Rolle einflussreicher Bürger im Paris des ausgehenden 14. Jahrhunderts.
Jeder Spieler übernimmt ein Stadtviertel und versucht durch geschicktes Ausspielen seiner Aktionskarten die meisten Prestigepunkte zu erzielen. Die Spieler platzieren Einflusssteine in ihrem Stadtviertel und bestechen Personen, um weitere Vergünstigungen zu erhalten. Wer in neun Runden die meisten Prestigepunkte sammeln konnte, ist Sieger.
Entsprechend der Spieleranzahl wird der Spielplan ausgelegt. Jeder Spieler erhält ein eigenes Stadtviertel. Diese Stadtviertel sind die Aktionsbereiche der Spieler und jeder Spieler agiert nur in seinem eigenen Stadtviertel. Eine Partie Notre Dame verläuft über neun Runden, wobei diese neun Runden in drei Durchgängen unterteilt sind.
Zu Beginn jeder Runde werden immer drei Personenkarten aufgedeckt, die später von den Spielern bestochen werden können. Anschließend nimmt jeder Spieler von seinen eigenen neun Aktionskarten verdeckt die obersten drei Karten auf die Hand. Von diesen drei Karten darf er eine Karte behalten und gibt zwei Karten an den linken Nachbarn weiter. Von den zwei neuen Karten darf er wieder eine Karte behalten und gibt wieder eine Karte weiter. Schließlich besitzt jeder Spieler wieder drei Karten, von denen aber nur zwei Karten reihum ausgespielt werden. Durch die Aktionskarten werden Einflusssteine in dem eigenen Stadtviertel oder in der Notre Dame platziert. Dadurch erhält man Gold, Schutz vor einer evtl. Rattenplage, Nachschub von Einflusssteinen oder auch Prestigepunkte.
Nachdem alle Spieler zwei Aktionskarten gespielt haben, können die Spieler reihum eine der drei offen ausliegenden Personenkarten mit einer Goldmünze bestechen, um deren Vergünstigung zu nutzen. Jede Person darf von beliebig vielen Spielern bestochen werden.
Zum Schluss einer jeden Runde kommt noch eine Rattenplage: Auf den drei offen liegenden Personenkarte sind mehr oder weniger Ratten abgebildet. Die Summe der Ratten müssen die Spieler auf ihrer Seuchenleiste vorrücken. Allerdings können die Spieler durch entsprechende Einflusssteine diese Seuche im Griff halten. Wer hier allerdings nicht aufpasst und die Seuche weit voranschreiten lässt, muss dies mit Einflusssteinen und Prestigepunkten bezahlen.
Nach jeweils drei Runden ist ein Durchgang zu Ende und die Spieler erhalten ihre Aktionskarten wieder zurück. Zusätzlich werden noch die Prestigepunkte der Notre Dame verteilt.
Nach drei Durchgängen (neun Runden) endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Prestigepunkten gewinnt.

Notre Dame ist wieder ein großes Alea-Spiel und dementsprechend hoch sind die Erwartungen. Das Schachtelcover ist sehr stimmungsvoll und lädt sofort zum Spielen ein. Die 8-seitige Spielregel wirkt zunächst etwas erschlagend, ist aber sehr flüssig und leicht verständlich geschrieben. Zum Nachschlagen steht am Rand eine Kurzversion, so dass die Spielregel sehr übersichtlich ist.
Das Spielmaterial ist grafisch sehr schön gestaltet und auf den Stadtvierteln und den Aktionskarten sind Piktogramme verwendet worden, so dass die Funktion der Karten sofort klar ist und man nicht ständig nachblättern muss. Durch die unregelmäßig geformten Stadtviertel und die verschiedenen Notre Dame-Plättchen lässt sich für jede Spieleranzahl der Spielplan optimal zusammenhängend auslegen. Das ist wirklich klasse gelöst.
Notre Dame ist ein Optimierungsspiel, das von den Spielern eine hohe Flexibilität fordert. Denn spielt man nur mit einer Strategie, können dies die Spieler schnell behindern, indem einfach die entsprechenden Aktionskarten nicht weitergegeben werden.
Fast alle Gebäude werden gerne genutzt und sind wichtig für den Spielverlauf. Nur das Gasthaus scheint das schwächste Gebäude zu sein und wird meist nur als Notlösung genutzt, wenn man keine andere Aktionskarte auf der Hand hat.
Mit einer Spielzeit von ca. 15 Minuten pro Person spielt sich Notre Dame recht flott und hat auf jeden Fall durch die verschiedenen strategischen Möglichkeiten einen sehr hohen Wiederspielreiz. Notre Dame gehört sicherlich zu den Highlights des Jahres 2007 und ist wieder ein ausgezeichnetes Spiel aus dem Hause Alea.

 

Homepage von Alea Spiele

© Detlef Jakob - Ludozine

 

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