Autor:  Günter Burkhardt
Verlag:  Abacus Spiele
Alter:  ab 12 Jahre
Spieleranzahl:  2 - 5
Spieldauer:  ca. 60 Min.
Erschienen:  2007

Im Norden von Indien an den Südhängen des Himalaya Gebirge liegen um die Stadt Darjeeling die Teegärten in Höhenlagen bis über 2000 Metern.
Durch die intensiven Sonnenstrahlen entwickeln die Teeblätter ein sehr feines, blumiges Aroma. Der Darjeeling gehört zu den renommiertesten Teesorten und wird von Teeliebhabern in aller Welt geschätzt. Die Teeblätter werden ausschließlich von Hand gepflückt. Und so durchqueren die Spieler die ganze Region auf der Suche nach den besten Tees. Sie stellen möglichst große Schiffsladungen einzelner Teesorten zusammen und erhalten dadurch Siegpunkte, wobei die zuletzt versandten Teekisten immer mehr Siegpunkte einbringen als die älteren Kisten.
Darjeeling kommt ohne festen Spielplan aus. Zu Beginn wird aus den Plättchen mit den Teekisten und den Holzplättchen (Städte) das Spielfeld aufgebaut. Hier stehen verschiedene Formen zur Auswahl. Jeder Spieler erhält eine Teesammler-Figur und die Frachtkisten einer Farbe. Reihum werden die Teesammler auf ein Plättchen am Rand des Spielfeldes gestellt, die Spieler erhalten das darunterliegende Plättchen und legen es hinter ihren Sichtschirm. Von jedem Spieler wird eine Frachtkiste auf ein leeres Schiff geladen, wobei der Startspieler auf das Schiff kommt, das am weitesten vom Lagerschuppen entfernt ist.


Der Zug eines Spielers besteht immer aus drei Abschnitten:

  1. Siegpunkte für die Fracht
    Zu Beginn des Zuges erhält der Spieler Siegpunkte für seine Frachtkisten, die auf den Schiffen liegen. Die Anzahl der Kisten wird mit der Zahl multipliziert, die neben dem jeweiligen Schiff steht. Die Siegpunkte werden auf der Zählleiste angezeigt.
  2. Teesammler bewegen und Plättchen aufnehmen
    Der Teesammler wird vorwärts bewegt, und zwar in die Richtung, in die seine Kiste zeigt. Vor der Bewegung darf der Teesammler aber noch um 90 Grad gedreht werden. Eine 180 Grad-Drehung kostet 2 Siegpunkte.
    Der Teesammler darf in gerader Linie beliebig weit gezogen werden, allerdings muss der Spieler für jedes übersprungene Plättchen 1 Siegpunkt abgeben. Für jede übersprungene Figur oder Stadt muss er 2 Siegpunkte abgeben. Der Spieler erhält das Plättchen, auf dem der Teesammler landet und legt es hinter seinen Sichtschirm. Der freigewordene Platz wird wieder mit einem Plättchen aus dem Beutel aufgefüllt.
  3. Teekisten verladen
    Aus den gesammelten Plättchen kann der Spieler beliebig viele Teekisten zusammensetzen und sie verladen. Allerdings darf eine Ladung nur aus Teekisten einer Sorte bestehen und die Ladung darf keine halben Kisten enthalten. Steht der Teesammler auf einem Platz der waagerecht, senkrecht oder diagonal neben einer Stadt liegt, darf der Spieler genau so viele Frachtkisten auf das Schiff verladen, wie er ganze Teekisten ausgelegt hat. Ist dies nicht der Fall, muss er 1 Kiste weniger verladen. Das neu beladene Schiff wird direkt oben am Lagerschuppen eingesetzt und der Spieler erhält hierfür in der nächsten Runde Siegpunkte. Die Teekisten werden abgelegt. Für die verladenen Frachtkisten erhält der Spieler noch Bonuspunkte. Hierfür steht ein Nachfragebarometer zur Verfügung, in dem von jeder Teesorte zwei Steine liegen. Der Spieler nimmt den unteren Stein der Teesorte, die er verladen hat, von der Schräge und setzt ihn oben wieder ein. Nun werden die Steine gezählt, die zwischen den beiden gleichfarbigen Steinen liegen. Die Anzahl erhält der Spieler als Siegpunkte.
    Hat der Spieler 4 oder mehr Frachtkisten auf das Schiff verladen, erhält er
    1 Punkt pro Frachtkiste als Bonus.

Sobald ein Spieler ein Plättchen mit 3 Teekisten nimmt, erhält er eine Marke für eine Sonderaktion. Wenn ein Spieler eine Sonderaktion nutzen möchte, gibt er eine Marke ab und kann eine der beiden Sonderaktionen nutzen:
Kein Transportverlust: Steht der Teesammler beim Verladen nicht neben einer Stadt, darf er trotzdem genau so viele Frachtkisten verladen, wie er Teekisten ausgelegt hat.
Doppelter Nachfrage-Bonus: Die Nachfragepunkte werden verdoppelt.

Sobald ein Spieler 100 Siegpunkte erreicht, endet das Spiel sofort. Für jede halbe Kiste auf den Plättchen, die noch hinter dem Sichtschirm liegen, muss er 1 Siegpunkt abgeben. Der Spieler, der dann die meisten Punkte hat, gewinnt.

Darjeeling ist ein Sammelspiel mit interessanten Mechanismen. Die Bewegung des Teesammlers sollte gut überlegt sein, denn oft lohnt es sich, Siegpunkte für ein lukratives Plättchen zu opfern. Auch sollte man den richtigen Zeitpunkt für die Lieferung der Teekisten abpassen, denn umso länger die eigenen Frachtkisten auf den Schiffen liegen bleiben, umso länger erhält man die Siegpunkte am Anfang einer Runde. Auch muss man darauf achten, welche Teekisten die Mitspieler sammeln, denn den Nachfragebonus darf man nicht unterschätzen, vor allem wenn man ihn verdoppeln kann.
Das Spielmaterial ist von guter Qualität und auch die Spielregel lässt keine Fragen offen. Einziger Kritikpunkt ist die etwas überdimensionierte Schachtel.
Darjeeling lässt sich auch sehr gut zu zweit spielen, allerdings dauert der Aufbau des Spielfeldes länger als dann das eigentliche Spiel.
Darjeeling ist ein schönes Familienspiel, das auch „Vielspielern“ genügend Spielreiz bietet und ist auf jeden Fall eine Kaufempfehlung wert.

 

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© Detlef Jakob - Ludozine

 

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