Cuba vor der Revolution: Die Dörfer der Insel streben nach Wohlstand
und Einfluss. Jeder Spieler versucht seine Rohstoffe und Baumaterialien
möglichst gewinnbringend einzusetzen. Siegpunkte erhalten die
Spieler durch das Verschiffen von Handelsgütern im Hafen. Der
Bau und die Nutzung von Gebäuden bringt ebenfalls Siegpunkte
ein und auch die Umsetzung einiger Gesetze verhilft zu Siegpunkten.
Der Spielplan
zeigt Havanna mit seinem Hafen, dem Markt, dem Parlament sowie einer
Siegpunktleiste. Jeder Spieler besitzt einen Plantagenplan, der aus
12 Feldern besteht. Eines dieser Felder ist das Lager. Auf den anderen
Feldern ist jeweils ein Rohstoff- bzw. Baustofffeld zu sehen. Um diese
Rohstoffe bzw. Baustoffe zu erhalten, müssen die entsprechenden
Felder mit einem Arbeiter aktiviert werden.
Im Spiel gibt es 3 Rohstoffe: Zitrusfrüchte, Zuckerrohr und Tabak
sowie 2 Waren: Rumflaschen und Zigarrenkisten. An Baustoffen stehen
3 Arten zur Verfügung: Stein, Holz und Wasser.
Jeder Spieler erhält einen Satz von 5 Personenkarten. Diese Personenkarten
sind von 1 bis 5 nummeriert und werden in der Aktionsphase gespielt.
Eine Partie Cuba geht über insgesamt 6 Runden, jede dieser Runden
läuft in 5 Phasen wie folgt ab:
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Zunächst werden 4 Gesetzesvorschläge
aufgedeckt, von denen 2 Gesetze in der Gesetzesphase umgesetzt werden.
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In der Aktionsphase spielt jeder
Spieler reihum eine beliebige eigene Personenkarte aus und führt
die jeweilige Aktion durch. Sobald jeder Spieler 4 Karten ausgespielt
hat, ist diese Phase zu Ende. Wer auf der 4. ausgespielten Karte
die höchste Ziffer hat, wird Startspieler der nächsten
Runde.
Folgende Personenkarten gibt es:
Der Arbeiter: Wer diese Karte ausspielt, darf seine Arbeiterfigur
auf seiner Plantagentafel versetzen. Damit aktiviert er alle Felder,
die sich in der gleichen Reihe und Spalte befinden. Für jedes
aktivierte Feld erhält der Spieler nun einen entsprechenden
Bau- oder Rohstoffstein. Allerdings darf er maximal 2 Rohstofffelder
nutzen. Die erhaltenen Bau- und Rohstoffe werden in den Vorhof des
Lagers gelegt.
Die Händlerin: Wer die Händlerin spielt, darf
beliebig viele Waren und Rohstoffe auf dem Markt kaufen und verkaufen.
Alternativ darf der Spieler einen beliebigen Baustoff oder einen
Rohstoff kostenlos aus dem Vorrat nehmen.
Der Architekt bebaut ein beliebiges Feld der eigenen Plantage.
Der Spieler nimmt ein noch vorhandenes Gebäude aus dem Vorrat
und bezahlt die entsprechenden Baukosten. Durch den Bau von Gebäuden
erhält der Spieler zusätzliche Fähigkeiten. Alternativ
kann der Spieler sich Siegpunkte nehmen.
Der Vorarbeiter nutzt die Funktionen der eigenen Gebäude.
Hierfür stehen 2 Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder
nutzt der Spieler alle Gebäude, die sich in der gleichen Spalte
und Reihe befinden wie die eigene Spielfigur oder er nutzt ein beliebiges
Gebäude auf seiner Plantagentafel. Die Spielfigur darf bei
dieser Karte nicht versetzt werden!
Alle Gebäude haben recht positive Eigenschaften, so kann aus
Zuckerrohr Rum hergestellt werden, Rohstoffe können ins Lager
gepackt werden oder Waren werden in Siegpunkte umgewandelt.
Der Bürgermeister kann beliebig viele Handelsgüter
auf ein Schiff liefern und dafür Siegpunkte erhalten. Handelsgüter
können entweder Waren oder Rohstoffe sein. Alternativ kann
der Spieler Pesos von der Bank erhalten.
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In der Parlamentsphase werden aus den 4 Gesetzesvorschlägen
zwei Gesetze ausgewählt und verabschiedet. Alle Spieler decken
nun ihre fünfte Personenkarte auf und zeigen damit an, über
wie viele Stimmen sie im Parlament verfügen. Anschließend
können die Spieler noch zusätzliche Stimmen kaufen. Dazu
nehmen alle Spieler geheim eine Anzahl Pesos in die Faust und decken
gleichzeitig auf. Jeder Peso ist eine  Stimme
wert. Wer nach dem Bieten insgesamt über die meisten Stimmen
verfügt, wählt genau zwei Gesetzesvorschläge aus
und verabschiedet sie.
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In der Gesetzesphase werden nun die aktuellen Gesetze
der Reihe nach umgesetzt. Im Wesentlichen werden hier Siegpunkte
verteilt.
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Am Ende einer Runde müssen alle Spieler die
Rohstoffe, die noch in ihrem Vorhof liegen, abgeben und alle voll
beladenen Schiffe fahren ab.
Nach der sechsten Runde endet das Spiel. Jeder Spieler erhält noch für
jedes seiner Gebäude 2 Siegpunkte. Der Spieler, der nun die meisten
Siegpunkte hat, gewinnt.
Die Spielregel zu Cuba ist verständlich geschrieben und übersichtlich
aufgebaut. Ein Inhaltsverzeichnis erleichtert das Nachschlagen, das
bei 16 kleinen Seiten sonst etwas nervig sein kann. Die Regel ist
mit vielen Erläuterungen versehen, so dass keine Fragen offen
bleiben. Die Grafik der Spielschachtel ist sehr ansprechend und auch
der Spielplan kann sich sehen lassen und lädt zum sofortigen
Spielen ein. Spielmaterial ist reichlich vorhanden und ebenfalls sehr
schön gestaltet.
Die Mechanismen in Cuba erinnern sehr an „Die Säulen der
Erde“, „Caylus“ und auch an „Puerto Rico“.
Aber auch wenn Cuba sehr viele bekannte Mechanismen enthält,
so sind diese doch in eine sehr schöne neue Form gebunden und
wurden mit neuen Elementen kombiniert, so dass eine gelungene Mischung
aus Aufbau- und Optimierungsspiel herausgekommen ist.
Mit Cuba hat eggertspiele einen Volltreffer erzielt und ist auf jeden
Fall eine Kaufempfehlung wert. In unseren Runden kam Cuba immer sehr
gut an und gehört auf jeden Fall zu den anspruchsvolleren Spielen.
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