Autor: Sébastian Pauchon
Verlag: Ystari
Alter: ab 8 Jahre
Spieleranzahl: 3 - 4
Spieldauer: ca. 45 Min.
Erschienen: 2006

Yspahan wird 1598 zur Hauptstadt des persischen Reichs und erlebt eine wirtschaftliche Blütezeit. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Kaufleuten und versuchen, ihre Waren zu verschiedenen Läden zu bringen und diverse Gebäude zu errichten.

Eine Partie Yspahan verläuft über 3 Wochen, jede Woche ist in 7 Tage unterteilt und jeder Tag besteht aus zwei Phasen:
In der Würfelphase nimmt der Startspieler die neun weißen Würfel. Zusätzlich kann er pro gezahlter Goldmünze einen weiteren gelben Würfel hinzunehmen (max. 3 Stück). Anschließend würfelt er mit diesen Würfeln und gruppiert immer gleiche Augenzahlen zusammen. Nun werden diese Würfelgruppen auf dem Würfel-Tableau verteilt. Das Tableau wird Feld für Feld aufgefüllt, von unten nach oben.
Die kleinste Augenzahl kommt immer auf das Kamelfeld, die nächst höhere Augenzahl auf das nächste freie Feld usw. Die Würfelgruppe mit der höchsten Augenzahl kommt immer auf das Goldfeld. Wenn der Startspieler seine Aktionen durchgeführt hat, werden die gelben Würfel vom Tableau entfernt.
Aktionen der Spieler: Nun wählt jeder Spieler der Reihe nach – beginnend beim Startspieler - eine Würfelgruppe aus, nimmt die Würfel vom Tableau und führt die entsprechende Aktion aus. Je nach gewähltem Feld kann der Spieler dann eine von drei Aktionen ausführen. Es gibt immer eine Aktion, die nur auf einem bestimmten Feld möglich ist; zwei weitere Aktionen sind bei jedem Feld verfügbar. Es gibt folgende Felder:

  1. Kamelfeld: Der Spieler erhält so viele Kamele, wie sich Würfel auf dem Kamelfeld befinden.
  2. Goldfeld: Für jeden Würfel erhält der Spieler eine Goldmünze.
  3. 4 Stadtviertelfelder: Der Spieler nimmt so viele Steine aus seinem Vorrat, wie sich Würfel in der gewählten Gruppe befinden und legt die Steine in die Läden des entsprechenden Stadtviertels. Jeder Stadtteil hat mehrere verschieden große Basare, in denen die Läden gruppiert sind. In jeden Laden kann nur ein Stein gesetzt werden. In einem Basar dürfen sich immer nur Steine eines Mitspielers befinden.
    Wenn man in einem Stadtviertel bereits einen unvollendeten Basar besitzt, darf man in einen anderen Basar desselben Viertels keine Steine legen.
    Es gibt noch zwei Aktionen, bei denen es egal ist, von welchem Feld die Würfel genommen werden:
    - Aufseher bewegen: Will man den Aufseher bewegen, ist nur die Augenzahl der Würfelgruppe entscheidend. Sie gibt an, um wie viele Felder der Aufseher in der Gasse bewegt wird. Durch die Abgabe von Gold kann man die Bewegung des Aufsehers aber um bis zu drei Felder verkürzen oder verlängern. Wenn die Bewegung des Aufsehers neben einem Laden endet, in dem sich ein Stein befindet, wird dieser Stein auf das nächste freie Feld der Karawane gelegt. Gibt der Besitzer des Steins allerdings ein Kamel aus seinem Vorrat ab, dann darf er einen Stein aus seinem Vorrat auf das Karawanenfeld legen. Der Besitzer des Steins erhält sofort zwischen 0 und 2 Punkte.
    - Karte ziehen: Der Spieler zieht eine Karte vom Stapel.
    Wenn keine Würfelgruppe mehr zur Verfügung steht, erhält der Spieler ebenfalls eine Karte.
    Nachdem der Spieler eine Würfelgruppe gewählt hat und die entsprechende Aktion ausgeführt hat, kann er noch Gebäude errichten. Die Gebäude kosten Gold und Kamele. Sie verleihen den Spielern bis zum Spielende besondere Fähigkeiten und geben Siegpunkte. Die ersten beiden Gebäude bringen noch keine Siegpunkte. Für das dritte, vierte und fünfte Gebäude gibt es jeweils 5 Siegpunkte und das sechste Gebäude bringt 10 Siegpunkte ein.
    Folgende Gebäude stehen zur Verfügung:
    - Die Weide: Wenn der Spieler als Aktion des Würfel-Tableaus Kamele nimmt, erhält er ein zusätzliches Kamel.
    - Das Geschäft: Wenn der Spieler als Aktion des Würfel-Tableaus Gold nimmt, erhält er zusätzlich 2 Gold.
    - Das Badehaus: Die Bewegung des Aufsehers ist hiermit für 3 Felder kostenlos.
    - Die Karawanserei: Der Spieler erhält jedes Mal eine Karte, wenn einer seiner Steine zur Karawane geschickt wird.
    - Der Markt: Für jeden vollständigen Basar gibt es bei der Punktevergabe einen Bonus von 2 Siegpunkten.
    - Der Lastenaufzug: Der Spieler erhält einen Bonusstein, wenn er Steine in die Stadtviertel legt.
    Wenn jeder Spieler einmal dran war, ist ein Tag vorüber und der Zählstein wird auf der Tages-Leiste weiter gesetzt und der nächste Spieler würfelt. Sobald der siebte Tag vorbei ist, endet die Woche und es kommt nun zu einer Wertung der Stadtviertel und der Karawane.
    In jedem Stadtviertel erhalten die Spieler für ihre vollständigen Basare die dort angegebenen Punkte. Anschließend erhalten alle Spieler ihre eingesetzten Steine wieder zurück.
    Die Siegpunkte für die Karawane werden wie folgt ermittelt: Die Anzahl der eigenen Steine in der Karawane wird mit der höchsten Reihe, in der mindestens ein eigener Stein vertreten ist, multipliziert. Die Steine auf der Karawane werden nicht entfernt.
    Am Ende der dritten Woche ist das Spiel zu Ende und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Die Spielregel ist klar und verständlich geschrieben und mit reichlichen Beispielen versehen, so dass keine Fragen offen bleiben. Die Spielplangrafik weist einen leichten 3D-Effekt auf und ist in ziemlich knalligen Farben gehalten, wobei hier die Farbwahl sicherlich Geschmackssache ist.
Die Regeln sind schnell erklärt und auch Leute, die nicht so viel spielen, sind schnell im Spielverlauf drin.
Yspahan ist ein flottes Würfelspiel mit einem sehr interessanten Mechanismus. Wer in der Spielreihenfolge hinten sitzt, muss meist vom Würfel-Tableau nehmen, was übrig bleibt. Oft ist das „nur“ eine Karte. Allerdings sind die Karten sehr mächtig, auch wenn sie nur einmal eingesetzt werden können. Der Startspieler und oft auch der direkt folgende Spieler haben meistens Zugriff auf eine große Würfelgruppe und erhalten so viele Kamele bzw. Gold. Mit den Kamelen und dem Gold ist der wichtige Ausbau der Gebäude möglich. Welche man hier zuerst ausbaut, will gut überlegt sein.
Durch die 9 bis 12 Würfel ist zwar sehr viel Zufall im Spiel, aber dennoch sind einige taktische Möglichkeiten vorhanden und der Spielreiz ist sehr hoch.
Mit Yspahan hat der Verlag Ystari nun sein viertes Spiel herausgebracht und es auch diesmal wieder geschafft, ein sehr originelles und unterhaltsames Spiel zu veröffentlichen.
Yspahan ist ein Spiel, das sowohl die Wenigspieler wie auch die Vielspieler anspricht.
Man darf gespannt sein, was der kleine französische Verlag uns noch so präsentieren wird.

 

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© Detlef Jakob - Ludozine

 

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