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Mykerinos spielt – wie der Name schon vermuten lässt – in
Ägypten. Jeder Spieler stellt einen Archäologen dar, führt
Ausgrabungen in Ägypten durch und hofft, kostbare Artefakte zu finden,
um diese in möglichst prestigeträchtigen Ausstellungsräumen
auszustellen.
Das Spiel geht über 4 Runden. Jede Runde besteht aus 3 Phasen.
Zu Beginn jeder Runde (Phase 1) erhält jeder Spieler Archäologen
seiner Farbe, die er vor sich ablegt. Anschließend wird das Ausgrabungsgebiet
ausgelegt. Das Ausgrabungsgebiet besteht aus Parzellen, die wiederum Zonen
bilden.
In der 2. Phase folgen die Ausgrabungen. Reihum führt jeder Spieler eine
der folgenden Aktionen aus:
1. Eine neue Ausgrabung starten: Der Spieler nimmt einen Archäologen
und setzt ihn auf ein freies Feld.
2. Eine bestehende Ausgrabung erweitern: Der Spieler nimmt zwei Archäologen
und setzt den ersten auf ein freies Feld, das an ein Feld angrenzt (nicht
diagonal), auf dem bereits ein eigener Archäologe steht. Der zweite Archäologe
muss dann an den soeben gesetzten Stein angrenzen.
3. Passen: Der Spieler setzt seinen Spielstein auf das erste freie Feld der
Leiste zur Auflösung von Gleichständen. Für diesen Spieler
ist Phase 2 beendet.
4. Die Hilfe eines Mäzen in Anspruch nehmen: Im Spiel gibt es 5 verschiedene
Mäzen. Die Mäzen verleihen den Archäologen besondere Fähigkeiten.
Will ein Spieler einen Mäzen in Anspruch nehmen, dreht er die entsprechende
Mäzenkarte um 90 Grad. Pro Zug kann jede Mäzenkarte nur einmal eingesetzt
werden.
Sobald nur noch ein Spieler im Spiel ist, darf dieser nur noch eine einzige
Aktion ausführen, dann beginnt Phase 3.
In der 3. Phase folgt die Auswertung. Nun nehmen die Spieler die Parzellen
in Besitz und reservieren Räume im Museum. Die Zonen werden getrennt
ausgewertet. Der Spieler, der die meisten Archäologen in einer Zone eingesetzt
hat, hat die Wahl: er kann eine der beiden Parzellen nehmen oder er reserviert
sich einen Raum im Museum. Der Spieler mit den zweitmeisten Archäologen
nimmt entweder die übrig gebliebene Parzelle oder er geht auch ins Museum.
Sollten nach den Aktionen der ersten beiden Spieler noch Parzellen übrig
sein, kann ein drittplatzierter/viertplatzierter Spieler diese Parzellen in
Besitz nehmen. Ins Museum dürfen der dritte und vierte Spiele allerdings
nicht. Sollten mehrere Spieler gleich viele Archäologen ein einer Zone
eingesetzt haben, wird die Leiste zur Auflösung von Gleichständen
zu Rate gezogen. Der Spieler, der früher gepasst hat, gewinnt den Gleichstand.
Nimmt ein Spieler eine Parzelle, rückt er sofort die aufgedruckten Siegpunkte
(falls vorhanden) auf der Siegpunkteleiste vor. Die Parzelle dreht der Spieler
rum und legt die Karte offen vor sich aus, so dass die Seite des Mäzen
nach oben zeigt.
Will ein Spieler ins Museum, so hat er dort die Auswahl zwischen verschiedenen
Räumen.
Er kann seine Steine nur in leere Räume platzieren und in die Räume
mit der 5 darf er nur, wenn er bereits einen Stein entweder in der 2 oder
in der 3 platziert hatte. Die Steine im Museum bringen bei Spielende Siegpunkte.
Wenn alle Zonen ausgewertet sind, endet Phase 3 und alle nicht eingesetzten
Archäologensteine, die noch vor den Spielern liegen, werden mit in die
nächste Runde genommen.
Nach der 4. Runde endet das Spiel und es folgt die Schlusswertung und es wird
die Ausstellung im Museum gewertet. Für jeden Raum erhalten die Spieler
Siegpunkte abhängig von der Anzahl der entsprechenden Mäzenkarten.
Besetzt ein Spieler z.B. den 5-er Raum, erhält er 5 Punkte pro entsprechender
Karte. Die Räume sind durch Markierungsscheiben den Mäzen zugeordnet.
Zum Schluss gibt es noch 5 Siegpunkte für jede vollständige Serie
von 5 verschiedenen Mäzenkarten. Es gewinnt der Spieler, der nun die
meisten Siegpunkte besitzt.
Nach Ys und Caylus war ich doch sehr gespannt auf Mykerinos. Meine Erwartungen
an das neue Spiel von Ystari waren nach den beiden ersten Spielen doch sehr
hoch. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich wurde nicht enttäuscht. Als
ich allerdings die Spielregel das erste Mal in den Händen hielt, dachte
ich nur, das darf doch nicht wahr sein: Nicht nur dass hier eine minimale
Schriftgröße gewählt wurde, der Hintergrund wurde auch noch
„stimmungsvoll“ mit Hieroglyphen untermalt. So packte ich die
Regel erst einmal wieder ein und dachte mir, das muss jetzt nicht sein. Zum
Glück wurde mir Mykerinos ein paar Tage später erklärt. Die
Regelerklärung dauerte nicht lange, der Spielablauf ist logisch und schlüssig,
so dass keine Fragen offen bleiben.
Seine Aktionen muss man sich schon gut überlegen, so kann man auch mal
Archäologen für die nächste Runde aufsparen. Allerdings darf
man nicht zu früh passen, denn sonst riskiert man, dass einem die Mehrheiten
wieder abgenommen werden. Man sollte auch unnötige Kämpfe unterlassen,
oft reicht einem auch der 2. Platz. Die Mäzenkarten haben unterschiedliche
Fähigkeiten, hier sollte man sich auf jeden Fall in der 1. Runde schon
überlegen, welche man haben möchte.
Mykerinos ist ein klassisches Mehrheitenspiel mit ein paar netten Feinheiten
und ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert, nur das komplette Regellesen
sollte man sich ersparen.
Mykerinos wird bei uns sicherlich noch häufiger auf den Tisch kommen.