Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Verlag: Phalanx Games
Alter: ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 2 - 4
Spieldauer: ca. 45 Min.
Erschienen: 2005

In Mesopotamien führt jeder Spieler einen Eingeborenenstamm, der neues Land entdeckt, durch bekannte Gebiete zieht und Hütten und Kultplätze errichtet, um das begehrte Mana zu erhalten. Die Eingeborenen bringen ihre Opfergaben zu dem großen Tempel und der Spieler, der zuerst seine 4 Opfergaben zu dem Tempel gebracht hat, gewinnt das Spiel.
Jeder Spieler erhält zu Beginn 8 Spielsteine (Eingeborene), 5 Hütten, 3 Kultplätze,
4 Opfermarker sowie eine Manaskala in einer Farbe. Die Startaufstellung richtet sich nach der Spieleranzahl und wird entsprechend aufgebaut. s. Abbildung Die restlichen Sechseckfelder sowie die 18 Spielkarten werden gemischt und bereitgelegt. Die Rohstoffe – Hölzer und Steine – werden ebenfalls bereitgelegt.
Das Spiel verläuft reihum und wenn ein Spieler an der Reihe ist, führt er folgende 3 Phasen durch:

  • Bewegung der Eingeborenen: Hier hat man 5 Bewegungspunkte zur Verfügung, die beliebig auf die Eingeborenen verteilt werden können. Die Eingeborenen ziehen von Feld zu Feld, dies kostet jeweils einen Bewegungspunkt. Auf einem Feld können beliebig viele Eingeborene stehen und Vulkanfelder dürfen nicht betreten werden. Während der Bewegung kann ein Eingeborener folgende Aktivitäten unternehmen:
  • Jeder Eingeborene kann während der Bewegung 1 Holz oder 1 Stein mit sich führen.
  • Besitzt ein Spieler auf einem Feld mehr Eingeborene als ein anderer Spieler, so kann er diesem einen Rohstoff abnehmen.
  • Lädt ein Eingeborener einen Stein auf dem Tempelplatz ab, steigt die mögliche Manamenge auf der Manaskala des Spielers um 1 und er erhält einen Manapunkt hinzu.
  • Ein Eingeborener kann einen Opfer-Marker verdeckt aufnehmen und ihn zum Tempelplatz bringen. Ist der Eingeborene am Tempelplatz angekommen, wird der Opfer-Marker herumgedreht und der Spieler muss so viele Manapunkte bezahlen, wie der Marker angibt.
  • Zieht ein Eingeborener aus einem Randfeld ins Unbekannte, wird sofort neues Land entdeckt. Nun wird das oberste Sechseckfeld aufgedeckt und an die entsprechende Stelle gelegt. Ist es ein Waldfeld, kommen neue Hölzer ins Spiel und bei einem Steinbruch kommen neue Steine ins Spiel. Wurde ein Vulkanfeld gezogen, wird sofort ein weiteres Feld aufgedeckt.
  • Aktion ausführen: Der Spieler kann nun eine der folgenden Aktionen ausführen, die gewählte Aktionen darf auch mehrfach ausgeführt werden. Die Aktion Karte ziehen darf allerdings nur einmal genutzt werden:
  • Befinden sich auf einem Feld mit einer Ebene 2 Eingeborene eines Spielers sowie
    1 Holz und ist dort noch Platz für eine weitere Hütte, kann der Spieler dort eine Hütte bauen. Das Holz wird entfernt und durch eine Hütte des Spielers ersetzt. Unter die Hütte legt der Spieler sofort einen verdeckten Opfer-Marker. Auf einem Ebenen-Feld dürfen maximal 2 Hütten stehen (auch von verschiedenen Spielern).
  • Befinden sich auf einem leeren Ebenen-Feld 2 Eingeborene eines Spielers sowie
    1 Stein, kann dort ein Kultplatz errichtet werden.
  • Nachwuchs erhält ein Spieler, wenn 2 Eingeborene bei einer eigenen Hütte stehen.
  • Als vierte Aktion kann der Spieler auch eine Karte ziehen, die er in den folgenden Spielzügen einsetzen kann.
  • Manapunkte erhalten: Der Spieler erhält Mana, wenn sich seine Eingeborenen an Kultplätzen aufhalten. An einem eigenen Kultplatz reicht es, wenn dort 1 eigene Figur steht, an den fremden Kultplätzen müssen 2 eigene Figuren stehen, um jeweils
    1 Manapunkt zu erhalten.

Sobald ein Spieler seine vier Opfer-Marker zum Tempel bringen konnte, ist das Spiel sofort zu Ende und dieser Spieler hat gewonnen.

Mesopotamien fällt sofort durch das sehr schön gestaltete Cover auf. Aber nicht nur das Cover ist ein Hingucker, auch das Spielmaterial lädt zum Spielen ein und ist stimmungsvoll zum Thema umgesetzt. Die gezahnten Sechseckfelder sind ebenfalls von sehr guter Qualität, hier ist kein Verrutschen möglich, selbst das gesamte Spielfeld kann problemlos verschoben werden. Die Spielregel ist verständlich geschrieben und mit reichlichen Beispielen versehen, so dass keine Fragen offen bleiben.
Mesopotamien ist recht schnell erklärt, da es mit wenigen Regeln auskommt und mit einer knappen Stunde Spielzeit ist es auch sehr gut für Gelegenheitsspieler geeignet.
Große strategische Planungen sind bei Mesopotamien nicht möglich, die Spielzüge laufen bei den Spielern doch sehr ähnlich ab. Es kommt mehr auf Kleinigkeiten an, so ist es sehr wichtig, eine Aktion möglichst mehrfach auszuführen oder auch mal Holz oder Stein von Mitspielern zu stehlen. Der Zeitgewinn darf hier nicht unterschätzt werden und ist oft entscheidend. Das Glück beim Entdecken der Felder spielt eher eine untergeordnete Rolle. Meistens verliefen unsere Runden immer sehr knapp und es blieb bis zum Schluss spannend, da die Spieler ihre Opfer-Marker meist gleichzeitig abliefern konnten.
Insgesamt ist Mesopotamien ein gelungenes Spiel, mit einer sehr schönen und stimmungsvollen Aufmachung und ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

 

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© Detlef Jakob - Ludozine

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