Autor: Bruno Cathala &
Ludovic Maublanc
Verlag: Days of Wonder
Alter: ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 3 - 5
Spieldauer: ca 60 Min.
Erschienen: 2006

Kleopatra möchte einen beeindruckenden Palast errichtet bekommen. Die Spieler versuchen sich als Baumeister und liefern sich einen harten Wettstreit. Am Ende gewinnt der reichste Spieler, aber nur wenn er nicht der korrupteste Spieler war, denn der wird dem heiligen Krokodil zum Fraß vorgeworfen.
Wenn man die Schachtel öffnet, fällt einem sofort das sehr reichhaltige Spielmaterial auf. Die verschiedenen Bauelemente – wie z. B. Mosaike, Säulenwände, Sphinxe, Obelisken, Thron und Sockel – bilden den Steinbruch und werden mit dem übrigen Spielmaterial bereit gelegt.
Jeder Spieler erhält eine Übersichtskarte, drei Händler, fünf Talente, eine Korruptionspyramide und zwei Anubis-Statuen derselben Farbe.
Die 110 Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält drei Karten auf die Hand. Anschließend wird der Kartenstapel in zwei gleiche Hälften geteilt, eine Hälfte wird aufgedeckt und beide Hälften werden nun miteinander vermischt, so dass ein Nachziehstapel entsteht, der sowohl offene als auch verdeckte Karten enthält. Nun werden die obersten drei Karten vom Stapel aufgedeckt und nebeneinander ausgelegt, ohne ihren Zustand (offen/verdeckt) zu verändern. Diese drei Karten bilden den Markt, auf den während des Spiels weitere Karten hinzukommen.
Es wird reihum im Uhrzeigersinn gespielt. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, muss er genau eine Aktion ausführen, entweder er besucht den Markt oder er besucht den Steinbruch.
Besucht der Spieler den Markt, nimmt er alle Karten einer Reihe seiner Wahl (dies ist ein Marktstand) auf die Hand.
Anschließend wird der Markt wieder aufgefüllt. Hierfür werden die obersten drei Karten vom Nachziehstapel gezogen und der Spieler füllt die Marktstände wieder auf. Er muss jedem Marktstand eine Karte zuordnen, die Reihenfolge ist hier beliebig, er darf den Zustand der Karte – offen/verdeckt – nicht ändern. Die Anzahl und Mischung der Karten variiert also im Spielverlauf von Marktstand zu Marktstand.
Hat der Spieler am Ende seines Zuges mehr als 10 Karten auf der Hand, muss er sofort entweder seine Kartenhand auf 10 reduzieren und ein Korruptionsamulett nehmen oder er behält alle Karten und muss für jede überzählige Karte ein Korruptionsamulett nehmen.
Die Korruptionsamulette werden in die Pyramide gesteckt und sind so vor den Mitspielern verdeckt.
Statt den Markt zu besuchen, kann der Spieler aber auch zum Steinbruch gehen und ein Bauelement errichten. Welche Ressourcen für die verschiedenen Bauelemente benötigt werden, sind auf der Übersichtskarte vermerkt.
Der Spieler muss die entsprechenden Ressourcenkarten spielen, nimmt sich das Bauelement vom Steinbruch, legt es auf die vorgesehene Fläche des Palastes und erhält die entsprechenden Talente (Siegpunkte). Hat der Spieler zwei Elemente errichtet, erhält er zwei zusätzliche Talente, falls er drei Elemente gebaut hat, bekommt er sogar fünf Talente zusätzlich. Wurde das letzte Bauelement einer Art verbaut, wird Kleopatra ein Feld vorwärts gezogen.
Nach dem Bauen müssen noch alle fünf Würfel des Hohepriesters geworfen werden. Alle Würfel, bei denen dann das Symbol oben liegt, werden auf den Altar gelegt. Sobald alle Würfel das Symbol zeigen, muss sofort geopfert werden. Jeder Spieler nimmt geheim die Anzahl an Talenten in die Hand, die er opfern möchte. Der Spieler mit den meisten Talenten in der Hand darf drei Korruptionsamulette abgeben. Die anderen Spieler müssen Korruptionsamulette nehmen (s. Tabelle).
Neben den Ressourcenkarten gibt es noch Charakterkarten, die jederzeit während des eigenen Spielzugs eingesetzt werden können. Auf den Charakterkarten und auf einigen Ressourcenkarten sind ein oder zwei Korruptionssymbole abgebildet. Spielt man eine solche Karte, muss man auch die entsprechende Anzahl Korruptionsamulette in seine Pyramide stecken.
Sobald Kleopatra das letzte Feld des Palastes erreicht hat, ist eine Partie beendet.
Für jede Handkarte, die ein Korruptionsamulett zeigt, erhalten die Spieler noch ein Korruptionsamulett. Korruptionsamulette können die Spieler im Palastgarten loswerden, und zwar wenn sie ein Götter-Mosaik so gebaut haben, dass ein neuer abgeschlossener Gartenbereich entstanden ist und sie dort eine Anubis-Statue platziert haben. Dann darf auf jedes Feld ein Korruptionsamulett gelegt werden.
Nun muss jeder Spieler seine Korruptionsamulette zählen und der Spieler, der die meisten Amulette besitzt, wird an das Krokodil verfüttert.
Die überlebenden Spieler zählen ihre Talente und für jeden Händler (Joker), den man noch besitzt, erhält man drei Talente dazu.
Der Spieler mit den meisten Talenten gewinnt das Spiel.

Die Spielregel ist sehr ausführlich und mir reichlich Bildern versehen, so dass keine Fragen offen bleiben. Auf den Übersichtskarten für die Spieler steht alles wichtige drauf und der Einstieg ins Spiel fällt leicht.
Das Spielmaterial bei Kleopatra ist wirklich vom Feinsten. Die Bauelemente sind sehr detailgetreu dargestellt und machen in dieser dreidimensionalen Aufmachung schon einiges her und laden zum sofortigen Spiel ein.
Im Prinzip ist Kleopatra ein Sammel- und Aufbauspiel mit ein paar netten Mechanismen: Man muss viele Karten sammeln, um möglichst mehrere Bauelemente gleichzeitig bauen zu können. Sehr gut hat mir die Idee gefallen, dass bei den Marktständen einige Karten offen und einige Karten verdeckt liegen.
Kleopatra spielt sich recht flott und egal ob zu dritt oder zu fünft, die Spielzeit beträgt eine gute Stunde. Längere Grübelphasen gibt es bei Kleopatra nicht.
Trotz der sehr überwältigenden Aufmachung ist der Spielreiz nur durchschnittlich, und lässt nach mehreren Partien nach. Der einzige Spannungsmoment ist am Ende, wenn es darum geht, welcher Spieler vom Krokodil gefressen wird. Der Einfluss auf das Spielgeschehen ist eher gering und der Glücksanteil doch eher hoch.
Kleopatra lebt von der stimmungsvollen Umsetzung des Themas und wer kein so strategisches Spiel erwartet, wird viel Spaß mit Kleopatra haben.

 

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© Detlef Jakob - Ludozine

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