England,
Anfang des 12. Jahrhunderts: die schönste und größte
Kathedrale soll gebaut werden. Jeder Spieler möchte als Baumeister
mit seinen Handwerkern den größten Beitrag dazu leisten und
die meisten Siegpunkte erhalten. Jeder Runde wird der Abbau der Rohstoffe
vorangetrieben, Handwerker werden eingestellt und es müssen wichtige
Entscheidungen getroffen werden. Denn nur wer dies am Geschicktesten
anstellt, erntet den meisten Ruhm und somit die meisten Siegpunkte.
Das Spiel verläuft in 6 Runden. Jede Runde hat den gleichen
Ablauf und ist in jeweils 3 Spielphasen unterteilt.
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Zu Beginn
einer jeden Runde suchen sich die Spieler reihum immer einen neuen
Handwerker oder eine Baustoffkarte
aus. Zu Spielbeginn besitzt schon jeder Spieler 3 Handwerker, im
Laufe des Spieles kann er durch die Abgabe von Gold weitere Handwerker
erwerben. Jedoch darf jeder Spieler nur maximal 5 Handwerker besitzen.
Entscheidet sich ein Spieler für eine Baustoffkarte (Holz,
Stein oder Kies), muss er die dafür angegebene Anzahl Arbeiter
einsetzen. Zu Beginn einer Runde besitzt jeder Spieler einen 5er
Arbeiter und sieben 1er Arbeiter. Wurden alle Karten genommen oder
passen alle Spieler, endet diese Phase. Arbeiter, die noch nicht
eingesetzt wurden, werden auf das Feld der Wollmanufaktur gesetzt.
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Als nächstes
werden die Baumeister der Spieler eingesetzt. Von jedem Spieler
befinden sich drei Baumeister in einem Stoffbeutel. Der Startspieler
zieht nun blind die Baumeister nacheinander aus dem Stoffbeutel.
Immer wenn ein Baumeister gezogen wird, kann sich dessen Besitzer
entscheiden, ob er ihn auf dem Spielplan einsetzen möchte oder
ob er passen möchte. Das Einsetzen des ersten Baumeisters auf
dem Spielplan kostet den betreffenden Spieler 7 Gold. Das Einsetzen
des zweiten Baumeisters kostet 6 Gold usw. Ab dem achten Baumeister
kostet das Einsetzen nichts mehr, allerdings sind dann auch meist
die guten Plätze vergeben. Sind alle Baumeister aus dem Stoffbeutel
gezogen, können nun die Baumeister der Reihe nach eingesetzt
werden, für die gepasst wurde.
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In der
dritten Phase führen die Spieler die Aktionen auf dem Spielplan
durch. Die Felder werden entsprechend der Nummerierung abgehandelt.
• Zuerst wird die oberste Ereigniskarte aufgedeckt und sofort
ausgewertet. Die Ereignisse können positiv sowie negativ sein.
• Der Spieler, der einen Baumeister zum Bischof gestellt hat,
hat die Wahl: Er kann sich vor einem negativen Ereignis schützen
oder sich einen beliebigen Rohstoff vom Baustoffmarkt nehmen.
• In der Wollmanufaktur erhält jeder Spieler für
seine dort stehenden Arbeiter Gold. Jeder Arbeiter bringt ein Gold
ein.
• In Kingsbridge gibt es zwei Baumeisterfelder und hier werden
2 Vorteilskarten verteilt. Die Vorteilskarten
können dauerhafte Vorteile für den Spieler bringen.
• In der Priorei werden 1 oder 2 Siegpunkte für die Baumeister
vergeben.
• Nun erhalten die Spieler entsprechend ihrer Baustoffkarten
die Baustoffe.
Wie viele und welche Baustoffe sie erhalten, steht auf ihren Baustoffkarten.
• Am Königshof muss der Startspieler würfeln und
legt damit die Steuern fest, die die Spieler entrichten müssen.
Die Steuern können zwischen 2 und 5 Gold betragen. Die Spieler,
deren Baumeister am Königshof stehen, müssen keine Steuern
zahlen. Der Spieler, dessen Baumeister zuerst am Königshof
stand, erhält zusätzlich noch ein Metall.
• In Shiring liegen zwei Handwerkerkarten offen aus. Diese
Karten erhalten die Spieler, deren Baumeister dort stehen.
• In der Burg von Shiring erhält der Spieler, dessen
Baumeister dort steht, zwei zusätzliche Arbeiter für die
nächste Runde.
• In Kingsbridge können die Spieler Baustoffe am Markt
kaufen oder verkaufen.
• Nun erfolgt der Bau an der Kathedrale und die Handwerker
können Baustoffe in Siegpunkte umwandeln. Beginnend mit dem
Startspieler geben die Spieler Baustoffe ab und erhalten entsprechend
Siegpunkte. Alle benutzten Baustoffe kommen in den Vorrat zurück.
Am Ende dieser Phase darf man nur noch 5 Baustoffe übrig haben.
Zum Schluss setzt der Startspieler einen Teil der Kathedrale auf
den Spielplan. Da es 6 Bauteile der Kathedrale gibt, zeigt dies
an, wie viele Runden noch gespielt werden.
• Der Spieler, dessen Baumeister auf dem Startspielerfeld
steht, ist der neue Startspieler. Steht dort kein Baumeister, geht
der Startspieler an den nächsten Spieler weiter.
Zu Begin der neuen Runde wird das Spielmaterial wieder ergänzt.
Das Spiel endet, wenn das letzte Teil der Kathedrale verbaut wurde,
also nach der sechsten Runde.
Der Spieler, der nun die meisten Punkte erzielt hat, gewinnt.
Das
Spiel "Die Säulen der Erde’ entstand nach dem gleichnamigen
Roman von Ken Follett. Das Thema wurde spielerisch sehr gut umgesetzt
und die sehr stimmungsvolle Grafik ist hervorragend gelungen und lädt
zum sofortigen Spielen ein. Das Spielmaterial ist ebenfalls von sehr
guter Qualität und die Bauteile der Kathedrale sind ein sehr
nettes Gimmick.
Die Spielregel ist sehr umfangreich und zu Beginn hört sich alles
sehr komplex an, aber schon nach der ersten Runde ist der Spielablauf
klar und man ist sofort im Spielgeschehen drin.
„Die Säulen der Erde“ funktioniert in jeder Besetzung,
egal ob zu zweit, zu dritt oder zu viert, der Spielspaß ist
in jeder Konstellation gegeben.
Manche bemängeln den großen Glücksfaktor beim Ziehen
der Baumeister, aber gerade hier kommt es auf Flexibilität der
Spieler an.
Bei einer Partie „Die Säulen der Erde“ vergeht die
Zeit wie im Flug und bei einer Spielzeit von ca. 90 bis 120 Minuten
kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, da die Spieler ständig am
Spielgeschehen beteiligt sind.
Nicht nur der Roman Die Säulen der Erde ist sehr erfolgreich.
Das Spiel hat den 1.Platz beim Deutschen Spielepreis erreicht und
das bei einer sehr großen Konkurrenz, denn im Spielejahrgang
2006/2007 sind einige Spitzenspiele erschienen.
Die Säulen der Erde ist ein hervorragendes Spiel und wird bei
uns sicherlich nicht im Spieleragal verstauben.
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