Autor: Michael Rieneck &
Stefan Stadler
Verlag: Kosmos
Alter: ab 12 Jahre
Spieleranzahl: 2 - 4
Spieldauer: ca. 90 Min.
Erschienen: 2006

England, Anfang des 12. Jahrhunderts: die schönste und größte Kathedrale soll gebaut werden. Jeder Spieler möchte als Baumeister mit seinen Handwerkern den größten Beitrag dazu leisten und die meisten Siegpunkte erhalten. Jeder Runde wird der Abbau der Rohstoffe vorangetrieben, Handwerker werden eingestellt und es müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Denn nur wer dies am Geschicktesten anstellt, erntet den meisten Ruhm und somit die meisten Siegpunkte.

Das Spiel verläuft in 6 Runden. Jede Runde hat den gleichen Ablauf und ist in jeweils 3 Spielphasen unterteilt.

  1. Zu Beginn einer jeden Runde suchen sich die Spieler reihum immer einen neuen Handwerker oder eine Baustoffkarte aus. Zu Spielbeginn besitzt schon jeder Spieler 3 Handwerker, im Laufe des Spieles kann er durch die Abgabe von Gold weitere Handwerker erwerben. Jedoch darf jeder Spieler nur maximal 5 Handwerker besitzen. Entscheidet sich ein Spieler für eine Baustoffkarte (Holz, Stein oder Kies), muss er die dafür angegebene Anzahl Arbeiter einsetzen. Zu Beginn einer Runde besitzt jeder Spieler einen 5er Arbeiter und sieben 1er Arbeiter. Wurden alle Karten genommen oder passen alle Spieler, endet diese Phase. Arbeiter, die noch nicht eingesetzt wurden, werden auf das Feld der Wollmanufaktur gesetzt.
  2. Als nächstes werden die Baumeister der Spieler eingesetzt. Von jedem Spieler befinden sich drei Baumeister in einem Stoffbeutel. Der Startspieler zieht nun blind die Baumeister nacheinander aus dem Stoffbeutel. Immer wenn ein Baumeister gezogen wird, kann sich dessen Besitzer entscheiden, ob er ihn auf dem Spielplan einsetzen möchte oder ob er passen möchte. Das Einsetzen des ersten Baumeisters auf dem Spielplan kostet den betreffenden Spieler 7 Gold. Das Einsetzen des zweiten Baumeisters kostet 6 Gold usw. Ab dem achten Baumeister kostet das Einsetzen nichts mehr, allerdings sind dann auch meist die guten Plätze vergeben. Sind alle Baumeister aus dem Stoffbeutel gezogen, können nun die Baumeister der Reihe nach eingesetzt werden, für die gepasst wurde.
  3. In der dritten Phase führen die Spieler die Aktionen auf dem Spielplan durch. Die Felder werden entsprechend der Nummerierung abgehandelt.
    • Zuerst wird die oberste Ereigniskarte aufgedeckt und sofort ausgewertet. Die Ereignisse können positiv sowie negativ sein.
    • Der Spieler, der einen Baumeister zum Bischof gestellt hat, hat die Wahl: Er kann sich vor einem negativen Ereignis schützen oder sich einen beliebigen Rohstoff vom Baustoffmarkt nehmen.
    • In der Wollmanufaktur erhält jeder Spieler für seine dort stehenden Arbeiter Gold. Jeder Arbeiter bringt ein Gold ein.
    • In Kingsbridge gibt es zwei Baumeisterfelder und hier werden 2 Vorteilskarten verteilt. Die Vorteilskarten können dauerhafte Vorteile für den Spieler bringen.
    • In der Priorei werden 1 oder 2 Siegpunkte für die Baumeister vergeben.
    • Nun erhalten die Spieler entsprechend ihrer Baustoffkarten die Baustoffe.
    Wie viele und welche Baustoffe sie erhalten, steht auf ihren Baustoffkarten.
    • Am Königshof muss der Startspieler würfeln und legt damit die Steuern fest, die die Spieler entrichten müssen. Die Steuern können zwischen 2 und 5 Gold betragen. Die Spieler, deren Baumeister am Königshof stehen, müssen keine Steuern zahlen. Der Spieler, dessen Baumeister zuerst am Königshof stand, erhält zusätzlich noch ein Metall.
    • In Shiring liegen zwei Handwerkerkarten offen aus. Diese Karten erhalten die Spieler, deren Baumeister dort stehen.
    • In der Burg von Shiring erhält der Spieler, dessen Baumeister dort steht, zwei zusätzliche Arbeiter für die nächste Runde.
    • In Kingsbridge können die Spieler Baustoffe am Markt kaufen oder verkaufen.
    • Nun erfolgt der Bau an der Kathedrale und die Handwerker können Baustoffe in Siegpunkte umwandeln. Beginnend mit dem Startspieler geben die Spieler Baustoffe ab und erhalten entsprechend Siegpunkte. Alle benutzten Baustoffe kommen in den Vorrat zurück. Am Ende dieser Phase darf man nur noch 5 Baustoffe übrig haben. Zum Schluss setzt der Startspieler einen Teil der Kathedrale auf den Spielplan. Da es 6 Bauteile der Kathedrale gibt, zeigt dies an, wie viele Runden noch gespielt werden.
    • Der Spieler, dessen Baumeister auf dem Startspielerfeld steht, ist der neue Startspieler. Steht dort kein Baumeister, geht der Startspieler an den nächsten Spieler weiter.
    Zu Begin der neuen Runde wird das Spielmaterial wieder ergänzt.
    Das Spiel endet, wenn das letzte Teil der Kathedrale verbaut wurde, also nach der sechsten Runde.
    Der Spieler, der nun die meisten Punkte erzielt hat, gewinnt.

Das Spiel "Die Säulen der Erde’ entstand nach dem gleichnamigen Roman von Ken Follett. Das Thema wurde spielerisch sehr gut umgesetzt und die sehr stimmungsvolle Grafik ist hervorragend gelungen und lädt zum sofortigen Spielen ein. Das Spielmaterial ist ebenfalls von sehr guter Qualität und die Bauteile der Kathedrale sind ein sehr nettes Gimmick.
Die Spielregel ist sehr umfangreich und zu Beginn hört sich alles sehr komplex an, aber schon nach der ersten Runde ist der Spielablauf klar und man ist sofort im Spielgeschehen drin.
„Die Säulen der Erde“ funktioniert in jeder Besetzung, egal ob zu zweit, zu dritt oder zu viert, der Spielspaß ist in jeder Konstellation gegeben.
Manche bemängeln den großen Glücksfaktor beim Ziehen der Baumeister, aber gerade hier kommt es auf Flexibilität der Spieler an.
Bei einer Partie „Die Säulen der Erde“ vergeht die Zeit wie im Flug und bei einer Spielzeit von ca. 90 bis 120 Minuten kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, da die Spieler ständig am Spielgeschehen beteiligt sind.
Nicht nur der Roman Die Säulen der Erde ist sehr erfolgreich. Das Spiel hat den 1.Platz beim Deutschen Spielepreis erreicht und das bei einer sehr großen Konkurrenz, denn im Spielejahrgang 2006/2007 sind einige Spitzenspiele erschienen.
Die Säulen der Erde ist ein hervorragendes Spiel und wird bei uns sicherlich nicht im Spieleragal verstauben.

 

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