Bei Der Dieb von Bagdad
versuchen die Spieler möglichst schnell die Schatztruhen aus
den Palästen zu rauben. Hierfür stehen ihnen Diebe und Wächter
zur Verfügung, die mit Hilfe von Palastkarten bewegt werden.
Da die Truhen sehr schwer sind, wird immer eine bestimmte Anzahl von
Dieben benötigt, um die Truhe rauben zu können.
Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler eine bestimmte Anzahl Diebe
und Wächter einer Farbe.
Der Startspieler erhält 6 Palastkarten, der zweite Spieler erhält
7 Karten, der dritte 8 Karten und der vierte Spieler erhält 9
Karten
auf die Hand. Die Karten mit den Tänzerinnen werden offen bereit
gelegt.
Mit den Schatztruhen werden 6 gleiche Stapel gebildet und auf die
6 Paläste verteilt. Jeder Stapel besteht aus 4 Schatztruhen,
wobei immer eine mit 7 Dieben gekennzeichnete Truhe unten liegt und
darauf liegt eine Truhe mit 6 Dieben, dann eine mit 5 Dieben und obenauf
liegt eine Truhe mit 4 Dieben. Vor jeden Palast wird ein schwarzer,
neutraler Wächter gestellt.
Wenn ein Spieler am Zug ist, kann er grundsätzlich so viele Aktionen
durchführen, wie er möchte. Es gibt nur eine Einschränkung:
Innerhalb eines Zuges darf ein Spieler höchstens 3 Aktionen durchführen,
an denen ein Dieb beteiligt ist.
Folgende Aktionen sind durch Ausspielen von Palastkarten möglich:
-
Ein eigener
Dieb wird vom Vorrat in einen Palast eingesetzt. Hier muss für
jeden fremden Wächter, der dort steht, je 1 Karte des betreffenden
Palastes ausgespielt werden. Vor dem Palast müssen mindestens
1 eigener Wächter und 1 fremder Wächter stehen.
-
Einen
eigenen Wächter umsetzen: Hier muss der Spieler 1 Palastkarte
ausspielen. Diese Karte muss entweder den Palast zeigen, vor dem
der Wächter bislang stand oder den Palast zeigen, zu dem der
Wächter geschickt wird. Natürlich muss auch ein Wächterfeld
frei sein.
Zusätzlich kann dieser Wächter einen eigenen Dieb mitnehmen.
Diese Mitnahme kostet keine zusätzliche Karte.
-
Einen
neutralen Wächter umsetzen: Hier muss der Spieler 2 Karten
ausspielen, und zwar muss eine Karte den Palast zeigen, vor dem
der Wächter zurzeit steht und die andere Karte muss den Palast
zeigen, zu dem der Wächter hingeschickt wird.
Sobald in einem Palast genügend eigene Diebe stehen, wie viele
Diebe nötig sind, zeigt die oberste Schatztruhe im Palast an,
können diese Diebe die oberste Truhe rauben.
Der Spieler nimmt sich die entsprechende Truhe und die beteiligten
Diebe kommen in seinen Vorrat zurück und stehen somit wieder
zur Verfügung.
Nach den Aktionen zieht der Spieler 3 Karten vom Stapel nach.
Man kann auch komplett auf die Aktionen verzichten, dann erhält
man zusätzlich eine Karte mit einer Tänzerin. Die Tänzerin
ist ein Joker und kann wie eine beliebige Palastkarte eingesetzt werden.
Sobald ein Spieler eine gewisse Anzahl von Schatztruhen rauben konnte,
gewinnt dieser Spieler das Spiel.
Bei 2 Personen sind das 6 Schatztruhen, bei 3 Personen sind es 5 Truhen
und bei 4 Personen sind es 4 Truhen.
Der
Dieb von Bagdad kommt mit einer kurzen und sehr leicht verständlichen
Spielregel daher, ist dementsprechend auch schnell erklärt und
der Einstieg fällt sehr leicht.
Der Spielplan und auch die Karten sind grafisch sehr gelungen und stimmungsvoll
umgesetzt. Hierdurch kommt schon eine orientalische Stimmung auf, allerdings
hätte hier auch jedes andere Thema gepasst. Denn wirklich als Dieb
fühlt man sich bei dem Spiel nicht. Die Spielfiguren sind aus Holz,
sehr stabil und fallen auch nicht andauernd um.
Mit einer Spieldauer von ca. 45 Minuten gehört Der Dieb von Bagdad
zu den eher lockeren Spielen mit einem hohen Wiederholungsreiz. Es ist
ein sehr schönes Familienspiel, das sich auch sehr gut als Spielchen
für zwischendurch eignet.
|