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Bei Kaivai schlüpfen die Spieler in die Rolle von Fischern und Seefahrern
und erschließen neuen Lebensraum. Sie müssen Fische fangen, um
diese dann gegen Muschelgeld einzutauschen. Das Muschelgeld wird zum Bau von
Hütten benötigt und dadurch steigt das Ansehen.
Zu Spielbeginn werden ein/zwei Kultplätze (Inseldörfer) auf dem
Spielplan platziert.
6 Kultplätze sind bereits auf dem Spielplan eingezeichnet. Jeder Spieler
erhält einen Ablageplan, 15 Hütten, 6 Schiffe und 6 Götterstatuen
einer Farbe. Es gibt ein Startkapital von 3 Muscheln, 3 Fischen und 3 Einfluss-Plättchen.
Die restlichen Fische, Muscheln, Einfluss-Plättchen und Kultplätze
werden auf die Vorratsfelder gelegt. Der Fischergott und die vier Würfel
zum Fischen werden bereit gelegt.
Kaivai wird über 10 Runden gespielt. Jede Runde besteht aus 4 Phasen.
Nach der 10. Runde endet das Spiel und es folgt die Schlusswertung. Die Spieler erhalten für jede eigene Hütte 2 Ruhmespunkte. Nun folgt noch die Dorfwertung: Die Inseldörfer werden nacheinander ausgewertet. Wer die Mehrheit an einem Inseldorf hat, erhält für jeden Kultplatz einen Ruhmespunkt. Zur Mehrheit zählt jede Hütte, jedes Schiff und ausgespielte Einfluss-Plättchen. Wurden alle Inseldörfer ausgewertet, endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Ruhmespunkten gewinnt.
Kaivai ist mit reichlich Spielmaterial ausgestattet, das von sehr guter Qualität
ist - für einen Kleinverlag nicht selbstverständlich. Allerdings
ist die Spieleschachtel etwas überdimensioniert geraten. Hier hätte
es sicherlich auch ein kleinerer Karton getan, vor allem da der Spielplan
den Karton nicht ausfüllt. Die Spielregel ist sehr unübersichtlich
geschrieben und mühselig zu lesen, so dass sich schnell Regelfehler einschleichen.
Wenn man mal schnell etwas nachlesen möchte, muss man erst einmal umständlich
suchen.
Hat man aber erst einmal die Anfangsschwierigkeiten überwunden und ändert
die Spielregel etwas ab, so findet man ein pfiffiges und spannendes Aufbauspiel
vor.
Besonders gelungen ist die Wahl der Aktionen mittels der Einfluss-Plättchen,
so werden dieselben Aktionen selten mehrfach genommen, denn jede gewählte
Aktion verteuert diese. Die Einfluss-Plättchen sind im Spiel sehr knapp
und da man sie nur über die Versammlungshütten erhält, verbünden
sich die Spieler gerne auf den Inseln. Einzelkämpfer haben es da schwer,
an die begehrten Plättchen zu gelangen.
Da der Glücksfaktor beim Fischen sehr hoch ist, kann man das Würfeln
auch einfach weglassen und stattdessen für jeden Götterschrein und
für den Fischergott direkt 1 Fisch auszahlen. Auch der Wertverlust in
Phase 4 macht das Spiel eher träge, hier kann man getrost drauf verzichten.
Eine Partie Kaivai dauert gut 3 Stunden, selbst wenn man keine „Langzeitgrübler“
am Tisch hat. Wer durch die längere Spielzeit nicht abgeschreckt ist,
den erwartet ein schönes Aufbauspiel mit interessanten Spielmechanismen.