Autor: Anselm Ostertag &
Helge Ostertag
Verlag: Pfifficus Spiele
Alter: ab 12 Jahre
Spieleranzahl: 3 bis 4
Spieldauer: ca. 3 Stunden
Erschienen: 2005


Bei Kaivai schlüpfen die Spieler in die Rolle von Fischern und Seefahrern und erschließen neuen Lebensraum. Sie müssen Fische fangen, um diese dann gegen Muschelgeld einzutauschen. Das Muschelgeld wird zum Bau von Hütten benötigt und dadurch steigt das Ansehen.
Zu Spielbeginn werden ein/zwei Kultplätze (Inseldörfer) auf dem Spielplan platziert.
6 Kultplätze sind bereits auf dem Spielplan eingezeichnet. Jeder Spieler erhält einen Ablageplan, 15 Hütten, 6 Schiffe und 6 Götterstatuen einer Farbe. Es gibt ein Startkapital von 3 Muscheln, 3 Fischen und 3 Einfluss-Plättchen. Die restlichen Fische, Muscheln, Einfluss-Plättchen und Kultplätze werden auf die Vorratsfelder gelegt. Der Fischergott und die vier Würfel zum Fischen werden bereit gelegt.

Kaivai wird über 10 Runden gespielt. Jede Runde besteht aus 4 Phasen.

  1. Gebot abgeben: Jeder Spieler gibt ein Gebot zwischen 1 und 10 auf seiner Gebotsleiste ab. Jede Zahl darf nur einmal geboten werden. Dieses Gebot legt 3 Dinge fest:
    • die Spielreihenfolge
    • die Höhe der Baukosten für den Bau eigener Hütten
    • die Zugweiter der eigenen Schiffe
    Je höher das Gebot, um so teurer werden die Hütten und um so geringer ist die Zugweite der Schiffe.
    Zu Spielbeginn setzen die Spieler kostenlos 2 Starthütten.
  2. Fischergott versetzen: Der Spieler mit dem niedrigsten Gebot darf den Fischergott auf ein anderes Inseldorf versetzen. Der Fischergott löst 2 Dinge aus:
    • Das entsprechende Inseldorf wird um 1 Kultplatz vergrößert. Hierbei muss beachtet werden, dass Inseldörfer nie zusammenwachsen dürfen.
    • Jeder Spieler bekommt für jede eigene Versammlungshütte in diesem Inseldorf ein Einfluss-Plättchen.
  3. Aktionen ausführen: Der Spieler mit dem höchsten Gebot beginnt. Reihum wählen die Spieler immer eine der 6 möglichen Aktionen aus, und zwar so lange bis kein Spieler mehr Aktionen ausführen will. Die möglichen Aktionen sind durch Aktionsfelder auf dem Spielplan dargestellt. Jedes Mal wenn ein Spieler eine Aktion wählt, muss er Einfluss-Plättchen auf das entsprechende Aktionsfeld legen. Ist das Aktionsfeld noch leer, legt der Spieler 1 Einfluss-Plättchen darauf. Ansonsten müssen immer genau so viele Einfluss-Plättchen gelegt werden, wie dort bereits liegen. Folgende 6 Aktionen stehen zur Verfügung:

    - Bauen: Hier werden neue Hütten gebaut, die mit Muschelgeld bezahlt werden. Die Kosten für eine Hütte ergeben sich aus dem Gebot und Größe des Inseldorfes, auf das man die Hütte baut. Die Fischerhütte bringt ein neues Schiff. Die Versammlungshütte bringt neuen Einfluss. Der Götterschrein gibt zusätzliche Würfel beim Fischen.
    - Fischen: Hier muss ein eigenes Schiff an einen Kultplatz angrenzen. Für jeden eigenen Götterschrein in diesem Inseldorf erhält man einen Würfel und falls sich der Fischergott dort befindet, gibt es noch einen Würfel zusätzlich. Für jeden gewürfelten blauen Punkt gibt es einen Fisch.
    - Verkaufen: Zum Verkaufen muss ein Schiff an Hütten angrenzen, auf die Fische geliefert werden können. Die Hütten können bis zu 3 Fische aufnehmen. Liefert man Fische auf Hütten anderer Spieler, erhält man Muscheln aus dem Vorrat. Hier bringt dann der 1. Fisch mehr Muscheln ein, wie der 3. Fisch.
    - Zugweite aufwerten: Hier erhöht man die Zugweite seiner Schiffe.
    - Feiern: Hier wählt der Spieler ein beliebiges Inseldorf aus, auf dem gefeiert werden soll. Nun erhalten die Spieler Ruhmespunkte für die Fische, die auf ihren Hütten liegen. Der Spieler, der das Fest feiert, erhält für je 3 Fische einen Ruhmespunkt.
    - Bewegen/Versenken: Eigene Schiffe werden bewegt und man kann gegnerische Schiffe versenken. Um ein Schiff zu versenken, muss man mit dem eigenen Schiff auf ein Feld ziehen, auf dem ein fremdes Schiff steht. Das gegnerische Schiff wird in den Vorrat zurückgelegt. Versenkt man ein Schiff, so verliert man Ruhmespunkte. Die Höhe des Verlustes hängt von der Anzahl der Schiffe ab, die der andere Spieler hat: bei 2 Schiffen sind es 4 Ruhmespunkte, bei 3 Schiffen verliert man 3 Ruhmespunkte und bei 4 Schiffen dann nur noch 2 Ruhmespunkte.
  4. Wertverlust: Nun verlieren die Muscheln und Fische der Spieler an Wert, sie werden auf der Zählleiste jeweils um ein Feld nach links verschoben.

Nach der 10. Runde endet das Spiel und es folgt die Schlusswertung. Die Spieler erhalten für jede eigene Hütte 2 Ruhmespunkte. Nun folgt noch die Dorfwertung: Die Inseldörfer werden nacheinander ausgewertet. Wer die Mehrheit an einem Inseldorf hat, erhält für jeden Kultplatz einen Ruhmespunkt. Zur Mehrheit zählt jede Hütte, jedes Schiff und ausgespielte Einfluss-Plättchen. Wurden alle Inseldörfer ausgewertet, endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Ruhmespunkten gewinnt.

Kaivai ist mit reichlich Spielmaterial ausgestattet, das von sehr guter Qualität ist - für einen Kleinverlag nicht selbstverständlich. Allerdings ist die Spieleschachtel etwas überdimensioniert geraten. Hier hätte es sicherlich auch ein kleinerer Karton getan, vor allem da der Spielplan den Karton nicht ausfüllt. Die Spielregel ist sehr unübersichtlich geschrieben und mühselig zu lesen, so dass sich schnell Regelfehler einschleichen. Wenn man mal schnell etwas nachlesen möchte, muss man erst einmal umständlich suchen.
Hat man aber erst einmal die Anfangsschwierigkeiten überwunden und ändert die Spielregel etwas ab, so findet man ein pfiffiges und spannendes Aufbauspiel vor.
Besonders gelungen ist die Wahl der Aktionen mittels der Einfluss-Plättchen, so werden dieselben Aktionen selten mehrfach genommen, denn jede gewählte Aktion verteuert diese. Die Einfluss-Plättchen sind im Spiel sehr knapp und da man sie nur über die Versammlungshütten erhält, verbünden sich die Spieler gerne auf den Inseln. Einzelkämpfer haben es da schwer, an die begehrten Plättchen zu gelangen.
Da der Glücksfaktor beim Fischen sehr hoch ist, kann man das Würfeln auch einfach weglassen und stattdessen für jeden Götterschrein und für den Fischergott direkt 1 Fisch auszahlen. Auch der Wertverlust in Phase 4 macht das Spiel eher träge, hier kann man getrost drauf verzichten.
Eine Partie Kaivai dauert gut 3 Stunden, selbst wenn man keine „Langzeitgrübler“ am Tisch hat. Wer durch die längere Spielzeit nicht abgeschreckt ist, den erwartet ein schönes Aufbauspiel mit interessanten Spielmechanismen.

Homepage von Pfifficus Spiele

© Detlef Jakob - Ludozine

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