Autoren: Stefano Aliprandi, Ari Emdin, Andrea Gennari, Alfredo Genovese, Antonio Mascellaro, Alberto Muraca, Antonio Scaiano, Antonio Spazzali
Verlag: Ghenos Games
Alter: ab 14 Jahre
Spieleranzahl: 2 - 8
Spieldauer: ca. 3 Stunden
Erschienen: 2005

Bolide ist ein Autorennspiel, das vor allem durch den besonderen Bewegungsmechanismus der Rennwagen auffällt. Die Rennwagen werden nicht mit Würfeln oder Karten bewegt, sondern ein Pfeiler, der die Bewegung des Rennwagens kopiert, zeigt die möglichen Felder für den Rennwagen an.
Zu Beginn wählt man einen der beiden Rennkurse aus und jeder Spieler erhält einen Rennwagen und einen Pfeiler. Die Startpositionen der Rennwagen werden durch Würfeln ermittelt. Es beginnt immer der Spieler, dessen Fahrer auf der Poleposition steht, danach folgen die Spieler entsprechend ihrer Position im Rennen. Am Start kann ein Rennwagen nur um ein Feld vorwärts oder seitwärts bewegt werden. Später kann er natürlich weiter fahren.
Die Rennstrecke ist in weiße und schwarze Felder unterteilt. Nur auf den schwarzen Feldern dürfen die Rennwagen fahren. Die weißen Felder sind nur für die Pfeiler vorgesehen. Wenn ein Spieler seinen Rennwagen bewegt hat, muss er seinen Pfeiler nachziehen. Der Pfeiler kopiert dabei die Bewegung des Rennwagens. Ausgangspunkt für den Pfeiler ist die aktuelle Position des Rennwagens.
Nach dem Start beginnt das Rennen. Der Pfeiler zeigt die nächsten Spielzüge an. Er markiert die 25 möglichen Positionen, auf die der Rennwagen ziehen kann. Der Pfeiler steht immer im Mittelpunkt eines Quadrates mit einer gedachten Kantenlänge von 5 Zielpunkten. Jeden dieser Punkte kann der Rennwagen einnehmen, sofern es sich um ein schwarzes Feld handelt. Ein Spieler darf jedoch nie über einen anderen Rennwagen hinwegziehen oder während seiner Bewegung die Rennstrecke verlassen. Hat der Spieler sich für eine neue Position seines Rennwagens entschieden, zieht er seinen Rennwagen auf diese Stelle. Anschließend muss noch der Pfeiler versetzt werden. Der Pfeiler zieht dabei die Bewegung des Rennwagens nach, d.h. wurde der Rennwagen 2 Felder nach Osten und ein Feld in Richtung Süden gezogen, kopiert der Pfeiler genau diese Bewegung.
Je nachdem, wo man mit seinem Rennwagen in diesem Quadrat stehen bleibt, hat dies unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschwindigkeit des Rennwagens. Bleibt der Spieler vor dem Pfeiler stehen, reduziert sich die Geschwindigkeit im nächsten Zug. Bleibt er auf gleicher Höhe mit dem Pfeiler stehen, bleibt seine Geschwindigkeit gleich. Er beschleunigt, wenn er eines der Felder hinter dem Pfeiler wählt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt in der ersten Runde 7 und in der zweiten Runde 8.
Im Windschatten kann nur gefahren werden, wenn beide Rennwagen mindestens die Geschwindigkeit 3 haben. Ausnutzen kann ein Rennwagen den Windschatten des vorausfahrenden Wagens nur, wenn er sich direkt hinter ihm befindet. Der hintere Wagen darf dann ein zusätzliches Feld fahren. Neben dem Windschatten gibt es noch weitere Möglichkeiten, um seine Position im Rennen zu verbessern. Meist wird hierfür der Würfel benötigt und eine entsprechende Tabelle benutzt. So gibt es noch den Positionskampf zwischen zwei Rennwagen oder die Spieler verlangen ihrem Wagen mehr Motorenpower ab.
Unvorhergesehene Ereignisse wie Drehungen des Rennwagens oder auch Vollbremsungen beeinflussen noch den Rennverlauf. Um die Schäden am Fahrzeug beheben zu können, können die Spieler am Ende der ersten Runde einen Boxenstop einlegen. Hier können dann die abgefahrenen Reifen gewechselt werden, damit wieder Vollbremsungen möglich sind.
Bei den Regeln für Fortgeschrittene spielt das Wetter eine Rolle und die Spieler legen ihre Rennstrategien fest. Sie entscheiden mit welchem Reifentyp sie fahren wollen und ob sie mit voller oder halber Tankfüllung fahren wollen. Die Tankfüllung hat Einfluss auf die Höchstgeschwindigkeit.
Der Spieler, der nach zwei Runden als Führender die Ziellinie überquert, gewinnt.

Um ein Gefühl für den Mechanismus Rennwagen und Pfeiler zu erhalten, sollte man erst einmal nur eine Runde nach den Anfängerregeln fahren. Die Regeln für Fortgeschrittene kann man mit der Zeit hinzunehmen.
Das Spielmaterial ist sehr einfach gehalten und auch den Kursen hätte ein wenig mehr Grafik bestimmt nicht geschadet. Die Spielregel ist mit vielen Beispielen versehen, so dass keine Fragen offen bleiben. Die Spielzeitangabe (1 bis 2 Stunden) ist etwas untertrieben, bei zwei Runden muss man schon mit 3 bis 4 Stunden rechnen, je nachdem wie lange am Tisch gegrübelt wird.
Die Bewegung der Rennwagen ist sehr originell und auch die verschiedenen Zusatzelemente machen Bolide zu einem interessanten Rennspiel.
Bolide hat mir recht gut gefallen, ich bin aber auch ein Fan von Autorennspielen und eine lange Spielzeit schreckt mich nicht ab. Allerdings würde ich Bolide nicht mit „Langzeitgrüblern“ spielen wollen.
Und wem die beiden Rennstrecken nicht ausreichen, der kann sich bereits auf neue Rennstrecken freuen, die auf der Spiel’07 erscheinen werden.

 

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© Detlef Jakob - Ludozine

 

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