Autor: Michael Tummelhofer
Verlag: Hans im Glück
Alter: ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 2 - 4
Spieldauer: ca. 45 Min.
Erschienen: 2004
Empf. Preis: ca. 18 Euro

Peter der Große gründete 1703 die Stadt Sankt Petersburg. Viele seiner Bauwerke begeistern auch heute noch die Besucher. Er reformierte das russische Reich und für die Verwaltung nahm er vor allem Adlige in die Pflicht. Und auch das Handwerk erlebte eine Blütezeit, da es viel zu tun gab. Im Spiel Sankt Petersburg versorgen sich die Spieler mit Handwerkern, Bauwerken und Adligen und legen diese vor sich aus. Während des Spiels bringen sie Punkte und/oder Geld. Wer dies bei andauernder Geldknappheit am geschicktesten schafft, gewinnt das Spiel.

Die Spielkarten (120 Karten) werden nach ihren Rückseiten getrennt gemischt und auf die entsprechenden Felder des Spielplanes gelegt. Bei den Karten gibt es Handwerker, Bauwerke, Adlige und Austauschkarten. Jeder Spieler erhält 25 Rubel und zwei Spielfiguren einer Farbe. Eine Spielfigur legt er vor sich ab und eine setzt er auf das Startfeld der Zählleiste. Die vier Starspielerkarten werden an die Spieler verteilt und jeder Spieler erhält den entsprechenden Startspielerstein.
Sankt Petersburg verläuft in mehreren Durchgängen, jeder Durchgang besteht immer aus folgenden vier Runden:

  1. zuerst die Runde der Handwerker
  2. dann die Runde der Bauwerke
  3. dann die Runde der Adligen
  4. und zum Schluss die Runde der Austauschkarten

In jeder Runde werden zuerst Karten erworben. Zu Beginn des Spieles kommt je nach Spieleranzahl eine andere Kartenanzahl auf die obere Kartenreihe des Spielplans. Eine Runde beginnt immer mit dem jeweiligen Startspieler (Startspielerstein) und geht dann reihum. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, hat er eine von vier möglichen Aktionen. Er darf eine der ausliegenden Karten kaufen. Der Kaufpreis der Karte ist auf der Karte vermerkt, nach dem Kauf legt er die offen Karte vor sich ab. Hat ein Spieler bereits dieselbe Karte vor sich liegen, erhält er einen Rabatt von einem Rubel pro Karte. Für eine Karte die in der unteren Reihe liegt (hier liegen Karten aus der vorherigen Runde), erhält er ebenfalls einen Rabatt von einem Rubel. Ein Spieler kann aber auch eine ausliegende Karte auf die Hand nehmen. Allerdings darf man nur 3 Karten auf der Hand halten und bei Spielende zählt jede Handkarte noch 5 Minuspunkte. Ein Spieler kann aber auch eine Karte aus der Hand vor sich auslegen, indem er den Kaufpreis bezahlt. Als letzte mögliche Aktion kann man passen, man kann aber in einer späteren Runde wieder einsteigen. Nachdem alle Spieler gepasst haben, ist eine Runde zu Ende und es folgt die Wertung.
In der Runde der Handwerker werden ausschließlich die Handwerker gewertet, in der Runde der Bauwerke nur die Bauwerke und in der Runde der Adligen nur die Adligen. Alle Karten der jeweiligen Gruppe werden gewertet. Nach der Runde der Austauschkarten erfolgt keine Wertung.
Jeder Spieler erhält so viele Siegpunkte und/oder Rubel, wie dies die Karten anzeigen. Anschließend werden die Karten wieder auf 8 ergänzt, und zwar mit neuen Karten der nächsten Runde. (wurden gerade die Handwerker gewertet, so kommen jetzt nur neue Adlige auf den Spielplan).
Die Austauschkarten werden immer mit Karten, die ein Spieler bereits vor sich liegen hat, ausgetauscht. Die Karten müssen dieselbe Farbe haben. Wenn die Austauschkarte teurer ist als die Karte, die ausgetauscht wird, muss der Spieler die Differenz zwischen den Kosten bezahlen. Ist die Austauschkarte billiger, muss der Spieler 1 Rubel bezahlen.
Nach der Austauschrunde kommen alle Karten, die auf der unteren Kartenreihe liegen, aus dem Spiel und alle Karten aus der oberen Reihe werden auf die untere Reihe gelegt. Der nächste Durchgang wird wieder mit der Runde der Handwerker begonnen und die Startspielersteine der Spieler wandern im Uhrzeigersinn an den nächsten Spieler.

Sobald die letzte Karte einer Gruppe aufgedeckt wird, werden noch alle Runden dieses Durchgangs zu Ende gespielt. Nach der Runde der Austauschkarten ist das Spiel dann zu Ende und es folgt noch eine Schlusswertung. Hier erhalten die Spieler noch Punkte für unterschiedliche Adlige. Für 10 verschiedene Adlige gibt es z. B. 55 Punkte.
Für je volle 10 Rubel gibt es 1 Punkte und für jede Handkarte werden noch 5 Punkte abgezogen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Der Spielreiz bei Sankt Petersburg ist sehr hoch, man möchte gleich noch eine Partie spielen, um verschiedene Strategien auszuprobieren. Das Spielmaterial ist sehr schön gestaltet. Auf die Nominierungsliste zum Spiel des Jahres hat es Sankt Petersburg geschafft. Den begehrten Titel hat es leider nicht erhalten. Auf jeden Fall hat es noch sehr gute Chancen beim Deutschen Spielepreis.
Sankt Petersburg gehört für mich auf jeden Fall zu den Highlights des Spielejahrgangs 2004 und sollte in keinem Spielerhaushalt fehlen.
Sankt Petersburg ist nicht etwa das Erstlingswerk eines unbekannten Autors, wie man meinen könnte. Der Name „Michael Tummelhofer“ ist das Pseudonym für Bernd Brunnhofer. Wie er zu dem Namen gekommen ist, kann man auf der Homepage von Hans im Glück nachlesen.


 

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