|
Autor: |
Andreas Seyfarth |
Verlag: |
Alea |
Alter: |
ab 10 Jahre |
Spieleranzahl: |
2 - 4 |
Spieldauer: |
ca. 45 Min. |
Erschienen: |
2004 |
Empf. Preis: |
ca. 16 Euro |
|
Nachdem Puerto Rico so ein Erfolg war, ist mit "San Juan"
nun ein Kartenspiel erschienen, welches mit minimalem Spielmaterial versucht,
an den Erfolg von Puerto Rico anzuknüpfen.
Jeder Spieler erhält zu Spielbeginn eine Indigoküperei
und 4 Karten vom verdeckten Stapel. Die Indigoküperei legt er offen vor
sich ab, sie bildet den Grundstock seiner Gebäude. Die fünf Rollenkarten
werden in die Tischmitte gelegt, ein Spieler wird zum Startspieler bestimmt
und erhält die Gouverneur Karte. San Juan wird über eine unbestimmte
Anzahl von Runden gespielt. Der Gouverneur beginnt die jeweilige Runde immer
mit dem Aussuchen einer Rollenkarte. Er führt zuerst die entsprechende
Rolle aus und kann zusätzlich ein Privileg nutzen. Anschließend
führen die anderen Spieler reihum ebenfalls diese gewählte Rolle
aus. Nachdem alle Spieler diese Rolle ausgeführt haben, sucht sich der
Spieler links vom Gouverneur eine neue Rolle aus, es muss aber eine Rolle
sein, die in dieser Runde noch nicht gewählt wurde. Dies geht so lange
bis alle Spieler eine Rolle ausgesucht haben, anschließend wird der
Spieler links vom amtierenden Gouverneur zum neuen Gouverneur und es geht
in eine neue Runde. Die Rollen haben folgende Funktionen:
-
Der Baumeister beginnt die Bauphase. Er
legt eine Karte aus seiner Hand vor sich aus. Die obere Zahl auf der Karte
gibt immer die Baukosten an. Die Baukosten müssen durch die Handkarten
des Spielers bezahlt werde. Jede Handkarte hat den Wert von eins. Möchte
er zum Beispiel eine Indigoküperei bauen, die eine Karte kostet, legt
er hierfür eine beliebige seiner Handkarten auf den Ablagestapel. Der
Spieler, der die Baumeisterrolle ausgesucht hat, muss beim Bauen eine Karte
weniger abgeben.
Violette Gebäude dürfen niemals doppelt gebaut werden dürfen,
Produktionsgebäude jedoch schon.
-
Wird der Aufseher gewählt, nimmt
sich jeder Spieler eine Karte vom Zugstapel und legt sie verdeckt auf ein
freies Produktionsgebäude seiner Auslage. Der Spieler, der die Aufseherrolle
genommen hat, darf als Privileg eine weitere Karte auf ein freies Produktionsgebäude
seiner Auslage legen.
-
Wählt ein Spieler den Händler,
wird zunächst das oberste Handelshaus-Kärtchen aufgedeckt. Die
Handelshaus-Kärtchen geben den Verkaufspreis für die einzelnen
Waren an. Der Erlös für die Waren liegt zwischen 1 und 3 Karten.
Der Spieler, der an der Reihe ist, nimmt eine Warenkarte von seinem Produktionsgebäude
und legt sie auf den Ablagestapel. Dafür erhält er vom Aufnahmestapel
so viele Karten auf die Hand wie auf dem offen liegenden Handelshaus-Kärtchen
für die von ihm abgelegten Waren angegeben ist. Der Spieler, der den
Händler genommen hat, darf als Privileg eine weitere Ware verkaufen.
-
Der Ratsherr nimmt sich 5 Karten vom Aufnahmestapel
und behält hiervon 1 Karte. Anschließend nehmen reihum alle anderen
Spieler 2 Karten vom Aufnahmestapel und dürfen hiervon ebenfalls 1
Karte behalten.
-
Der Spieler, der den Goldsucher nimmt,
darf eine Karte vom Stapel nehmen und sie seiner Kartenhand hinzufügen.
Alle anderen Spieler haben hierbei keine Aktionsmöglichkeit
Das Spiel geht so lange, bis ein Spieler in der Baumeisterphase
sein 12. Gebäude baut. Die Baumeisterphase wird noch zu Ende gespielt.
Anschließend zählen alle Spieler ihre Siegpunkte. Die SP für
die Gebäude stehen unten auf den Gebäuden, zusätzlich gibt es
noch Siegpunkte für jede Karte unter einer Kapelle. Im Spiel gibt es vier
„6-er“ Gebäude: Zunfthalle, Triumphbogen, Rathaus und Palast.
Diese Gebäude geben unterschiedliche Siegpunkte und haben unterschiedliche
Funktionen (z.B. Privileg doppelt ausführen), je nachdem welche zugehörigen
Gebäude gebaut wurden.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
"San Juan" kommt mit sehr wenig Spielmaterial aus, nämlich nur
mit Karten. Die Karten haben mehrere Funktionen: sie sind gleichzeitig Gebäude,
Geld und Waren. Da man für die Karten viel Ablagefläche benötigt,
braucht man einen etwas größeren Tisch.
Die Spielregel lässt keine Fragen offen und ist (wie immer bei Alea) sehr
gut aufgebaut. Auch gibt es wieder viele Beispiele, die den Einstieg ins Spiel
erheblich erleichtern. Aus der kleinen Serie der Alea Spiele ist San Juan bisher
das anspruchvollste Spiel, auch wenn es auf der Alea Anspruchsskala nur eine
drei hat. In San Juan stecken sehr viele Möglichkeiten und es hat einen
sehr hohen Spielreiz und Suchtfaktor. Es gibt eine Reihe von sehr starken Gebäudekombinationen,
die man erst nach ein paar Partien entdeckt. Natürlich muss man auch erst
einmal die entsprechenden Gebäude auf die Hand bekommen.
Ich denke, dass San Juan ein heißer Tipp für den Titel Spiel des
Jahres ist. Puerto Rico hat es ja leider nicht geschafft. San Juan ist auf jeden
Fall sehr gut als Familienspiel und für Gelegenheitsspieler geeignet, da
die Regeln relativ schnell erklärt sind und man sehr schnell ins Spiel
einsteigen kann. Auch dürfte es beim Deutschen Spielepreis gute Chancen
haben, denn auch die Spielfreaks haben viel Spaß bei San Juan. Auf jeden
Fall sollte San Juan in keinem Spielerhaushalt fehlen.
Homepage von Alea
© Detlef Jakob - Ludozine
fuss
A,
B,
C,
D,
E,
F,
G,
H,
I,
J,
K,
L,
M,
N,
O,
P,
Q,
R,
S,
T,
U,
V,
W,
X,
Y,
Z,
Alle
Rezensionen
nach Verlagen