Autor: Franz-Benno Delonge
Verlag: Zoch Verlag / Hanser
Alter: ab 10 Jahren
Spieleranzahl: 3 - 4
Spieldauer: ca. 60 Min.
Erschienen: 2004


Was ist bloß in Seehausen los? In der Ferienzeit boomen dort die Biergärten. Dies ist auch zu den großen Brauereien vorgedrungen, die hier möglichst viel Gewinn erzielen wollen.
Die Spieler verkörpern Geschäftsleute, die versuchen, in 3 Wochen möglichst viel Geld zu verdienen.

Der Spielplan zeigt 6 Biergärten und 4 Brauereien (s. Abb. u.). Die 6 Biergärten fangen jeweils mit einem kleinen Platzangebot von einem Tisch an. Die Biergärten werden durch Zäune markiert. Jeder Spieler erhält 25 Taler, 16 Anteilssteine, 6 Chef-Figuren und 3 Aktionskarten. Die 12 Brauereischilder werden verdeckt gemischt und auf jeden Biergarten wird eins offen platziert. Der Chip mit der schönen Kellnerin kommt auf den Biergarten zum Bären und der Trunkenbold-Chip wird auf den Biergarten zum Adler gelegt. Die 70 Anteilskarten (s. Abb. o.) werden verdeckt gemischt und jeder Spieler erhält 6 dieser Karten. Von diesen Karten wählt er vier aus, in denen die Spieler ihre ersten vier Anteilssteine setzen. Zuletzt darf jeder Spieler zwei Chef-Figuren in Biergärten oder Brauereien einsetzen, in jedem Betrieb darf jedoch nur ein Chef stehen. Ein Spieler erhält die Startspieler-Figur und der Spieler, der 2 Plätze weiter sitzt, erhält die Zahltag-Figur.

Das Spiel verläuft über insgesamt 3 Wochen, wobei eine Woche aus sieben Tagen besteht. Ein Tag verläuft immer folgendermaßen:

  1. Vom Anteilskarten-Stapel werden 2 Karten aufgedeckt und offen ausgelegt. (Übrig gebliebene Karten aus der vorigen Runde kommen zurück unter den Stapel.)
  2. Dann legt jeder Spieler eine seiner 3 Aktionskarten verdeckt aus, er bestimmt damit, welche der 3 möglichen Aktionen er in dieser Runde ausführen will.
  3. Nachdem alle eine Karte gewählt haben, decken alle Spieler ihre Karten auf.
  4. Dann werden die Aktionen ausgeführt:
    Zuerst dürfen die Spieler einen Biergarten erweitern, wenn sie diese Aktion ausgewählt haben. Allerdings muss der Spieler in dem betreffenden Biergarten einen Chef stehen haben. Das neue unbenutzte Feld muss an den bisherigen Biergarten angrenzen und wird durch Zäune markiert. Hat nur ein Spieler die Aktion Biergarten erweitern gewählt, darf er zwei Felder erweitern.
    Anschließend sind die Spieler dran, die die Aktion Chef ernennen/Biervertrag abschließen gewählt haben. Ein Spieler kann einen Chef in einen Biergarten oder eine Brauerei setzen, wenn er dort mindestens einen Anteilsstein besitzt. Ggfs. darf er auch einen bisher verdeckt gehaltenen Anteil offen legen. Der bisherige Chef dieses Betriebes kann die Ernennung jedoch verhindern, wenn er mehr Anteile an dem jeweiligen Betrieb besitzt als alle anderen Spieler zusammen (Mehrheitsgesellschafter). Auch dem bisherigen Chef darf zu diesem Zweck eine bisher verdeckt gehaltene Anteilskarte offen legen.
    Alternativ kann er auch einen Biervertrag abschließen, zwischen einer Brauerei, deren Chef er gerade stellt und einem Biergarten, dessen Chef er ebenfalls stellt. Dann wird zu dem betreffenden Biergarten ein Brauereischild der neuen Brauerei gelegt und das alte Schild kommt zurück auf das Feld der dazugehörigen Brauerei. Hat ein Spieler die Aktion Chef ernennen/Biervertrag abschließen alleine gewählt, darf er sie zweimal durchführen.
    Die letzte Aktion ist Anteil kaufen. Je nachdem wie viele Spieler diese Aktion ausführen wollen, ändert sich der Preis für den Anteil. Hat nur ein Spieler die Aktion gewählt, kostet der Anteil 2 Taler, bei 2 Spielern zahlt jeder Spieler 5 Taler und bei 3 oder 4 Spielern muss jeder Spieler sogar 8 Taler pro Anteil bezahlen. Der Startspieler sucht sich zuerst eine der beiden offenen Karten aus. Er kann auch eine verdeckt Karte ziehen. Die Karten werden direkt gespielt, indem man einen Anteilsstein in den entsprechenden Betrieb legt. Wählt man eine verdeckte Karte, dann kann man diese Karte auf die Hand nehmen. Sobald in einem Betrieb alle 6 Anteile offen liegen, werden dort alle Anteile von Spielern entfernt, die nur einen einzigen Anteil besitzen.
    Nimmt ein Spieler den Trunkenbold oder die schöne Kellnerin, muss er sie sofort ausführen. Er darf den betreffenden Chip bis zu zwei Biergärten weiter versetzen. Diese beiden Chips beeinflussen die Einnahmen der Biergärten.

Sobald eine Spielrunde abgeschlossen ist, wandert die Startspielerfigur zum linken Nebenmann. Jeweils nach der 7. Runde einer jeden Woche, ist Zahltag. Man erkennt die 7. Runde daran, dass die Startspielerfigur zum zweiten Mal bei dem Spieler landet, der die Zahltag-Figur hat. Vor der Auszahlung dürfen die Spieler noch verdeckte Anteilskarten ausspielen und somit noch Anteilssteine ins Spiel bringen.
Dann wird zunächst reihum für jeden Biergarten Geld verteilt. Jedes Biergartenfeld, das für diesen Biergarten eingezäunt ist, bringt 4 Taler Einnahmen und jedes Feld mit einem Sonnenschirm bringt 8 Taler. Die Chips Trunkenbold und Schöne Kellnerin verändern noch die Einnahmen. Der Trunkenbold reduziert die Einnahmen des Biergartens um 12 Taler, die Kellnerin erhöht die Einnamen um 20 Taler. Nachdem die Einnahmen für einen Biergarten berechnet sind, geht die Hälfte der Einnahmen erstmal an die Brauerei. Die andere Hälfte wird gleichmäßig auf die vergebenen Anteile an diesem Biergarten aufgeteilt. Ein nicht teilbarer Rest geht an den Chef des Biergartens. Nachdem alle Biergärten abgerechnet wurden, werden die Brauereien in gleicher Weise abgerechnet.
Nach der Auszahlung beginnt die nächste Woche. Die Startspielerfigur wandert zum linken Nachbarn und die Zahltag-Figur wandert ebenfalls zwei Plätze weiter.
Nach der 3. Auszahlung ist das Spiel zu Ende und es gewinnt der reichste Spieler.

Goldbräu ist sicherlich kein typisches Spiel aus dem Hause Zoch. Allein schon vom Thema her, eignet es sich nicht so als Familienspiel. Hier merkt man doch, dass da noch ein anderer Verlag mit am Werke war, und zwar der Hanser Verlag. Diese Kooperation hat auf jeden Fall wunderbar funktioniert, denn herausgekommen ist ein stimmungsvolles Spiel, das sowohl für Vielspieler wie auch für Gelegenheitsspieler geeignet ist.
Das Material ist in gewohnter Qualität, es liegen sogar Bierdeckel dabei. Die Spielregel ist leicht verständlich und übersichtlich strukturiert und lässt keine Fragen offen.
Goldbräu wird bei uns sicherlich noch öfters auf den Tisch kommen und dass nicht nur zur Biergartenzeit.

Homepage von Zoch Verlag / Hanser

© Detlef Jakob - Ludozine

fuss

Rezensionen A-Z

A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, X, Y, Z, Alle

Rezensionen nach Verlagen

Ludozine