Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Verlag: Hans im Glück
Alter: ab 8 Jahre
Spieleranzahl: 2 - 4
Spieldauer: ca. 45 Min.
Erschienen: 2004


Carcassonne und die Erweiterungen sind nach wie vor sehr erfolgreich.
Nun ist als neuester Spross "Carcassonne - Die Stadt" hinzugekommen, wobei es sich hier um ein eigenständiges Spiel handelt und nicht um eine Erweiterung.

Jeder Spieler erhält zu Beginn 8 Gefolgsleute einer Farbe. Einer wird als Punkteanzeiger benutzt und die restlichen Gefolgsleute dienen dem Spieler als Vorrat. Zusätzlich erhält jeder Spieler noch drei Türme (bei 4 Spielern). Die 75 Stadtkarten werden verdeckt gemischt und in drei Stapeln mit 30, 25 und 20 Karten aufgeteilt. Der 30er Stapel wird zum Spielbeginn benötigt, die anderen beiden Stapel werden zunächst beiseite geschoben. Die Mauern und das Stadttor werden erst benötigt, wenn der zweite Stapel mit Städtekarten ins Spiel kommt.
Der Startspieler beginnt und deckt das oberste Städtekärtchen auf. Auf den Stadtkarten sind Märkte (grün), Wohngebiete (braun) und Straßen abgebildet (s. Abb. o.). Nachdem der Spieler eine Stadtkarte gelegt hat, darf er einen Gefolgsmann auf diese Karte setzen.
Dieser Gefolgsmann muss entweder einer Straße, einem Markt oder einem Wohngebiet (Vögte) zugeordnet werden. Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. Er nimmt die oberste Stadtkarte vom Stapel und muss es an die Kante einer bereits liegenden Stadtkarte anlegen. Hierbei muss er beachten, dass Straßen weiter geführt werden müssen. Nun darf der Spieler noch einen seiner Gefolgsleute einsetzen. Hierbei muss er aber folgendes beachten: Auf den durch die neue Karte verbundenen Straßenabschnitt, Märkten oder Wohngebieten darf kein anderer Gefolgsmann stehen.
Hat der Spieler durch das Legen einer Karte einen Markt geschlossen oder eine Straße beendet, kommt es zu einer Wertung.
Bei einer Wertung erhält der Spieler Punkte, der dort die meisten Gefolgsleute stehen hat.
Für eine fertige Straße mit 1-3 Straßenabschnitten erhält der Spieler so viele Punkte, wie die Straße lang ist. Besteht die Straße aber aus 4 oder mehr Straßenabschnitten, erhält der Spieler doppelt so viele Punkte, wie die Straße lang ist.
Ein Markt ist fertig, wenn er nicht mehr erweitert werden kann und die Marktfläche keine Lücken aufweist. Bei der Wertung der Märkte wird die Anzahl Karten gezählt, aus der der Markt besteht. Diese Anzahl wird multipliziert mit der Anzahl der verschiedenen Sorten (Fisch, Getreide, Vieh). Nach einer Wertung erhalten die Spieler ihre Gefolgsleute zurück.
Sobald der zweite Stapel der Stadtkarten angebrochen wird, werden bei jeder Wertung noch Mauern von den Spielern eingesetzt. Immer wenn es zu einer Wertung kommt, erhält jeder Spieler ein Mauerstück und das eigentliche Spiel wird für den Mauerbau unterbrochen.
Die Wertung wird zunächst normal ausgeführt, anschließend setzt zuerst der Spieler ein Mauerstück, der die Wertung ausgelöst hat und dann folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Das erste Mauerstück, das eingesetzt wird, ist auf jeden Fall das Stadttor. Der Spieler, der das Stadttor setzt, muss es an eine Kante einer Stadtkarte legen. Die folgenden Spieler müssen nun an das Stadttor bzw. an ein anderes Mauernteil anlegen. Immer wenn ein Spieler eine Mauer gebaut hat, darf er anschließend einen Gefolgsmann als Wächter auf die gerade gebaute Mauer stellen. Aber nur dann, wenn ihm gegenüber kein Wächter steht. Weist die Reihe allerdings ein Lücke auf, dann darf man auch gegenüber einen Wächter einsetzen.
Nachdem alle Spieler ihr Mauerteil eingesetzt haben, darf der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat, noch einen Turm setzen. Der Turm wird immer an eines der beiden Mauerenden gesetzt. Der Spieler erhält hierfür so viele Punkte, wie Mauern zwischen seinem Turm und dem vorigen Turm bzw. Stadttor stehen.
Durch das Setzen der Mauern kann es sein, das Märkte und Strassen gewertet werden, da sie durch Mauern auch begrenzt werden.
Wird der dritte Stapel der Städtekärtchen angebrochen, darf jeder Spieler im Falle einer Wertung zwei Mauern nacheinander einsetzen.
Das Spiel ist zu Ende, wenn eine der drei folgenden Bedingungen erfüllt ist:
• Das letzte Mauernstück wurde verbaut.
• Die letzte Stadtkarte wurde verbaut.
• Die beiden Mauerenden sind nur noch soweit auseinander, dass nur noch 5 oder weniger Mauern eingebaut werden können.

Die Stadtmauer wird auf jeden Fall noch komplett geschlossen und alle dadurch noch geschlossenen Straßen und Märkte werden gewertet. Nun folgt die Schlusswertung, hier werden die Wächter auf den Mauern und die Vögte in den Wohngebieten gewertet.
Die Vögte erhalten für jeden Markt, der an ihr Wohngebiet grenzt 2 Punkte.
Die Wächter erhalten für jedes öffentliche Gebäude in ihrer Reihe 2 Punkte und für jedes Historische Gebäude 3 Punkte. Der Spieler, der nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

"Carcassonne - Die Stadt" ist in keiner gewöhnlichen Spielschachtel. Das Spiel wird in einem Holzkasten angeboten und sieht dadurch schon etwas edler aus. Auch im Spielmaterial ist viel Holz verarbeitet worden und die Spielkarten sind sehr schön gestaltet. Die Spielregel ist schlüssig und lässt keine Fragen offen.
Das Anlegen der Karten ist etwas „lockerer“ als bei Carcassonne, da man nur darauf achten muss, dass die Straßen weiter geführt werden, ansonsten können die Karten beliebig angelegt werden. Dieses Element kennt man auch aus dem 2-Personen-Spiel Carcassonne – Die Burg. Auch die Mauer kennt man schon aus der Burg, neu hinzugekommen sind die Wächter, die für zusätzliche Punkte sorgen. Insgesamt ist Carcassonne – Die Stadt eine Mischung aus Carcassonne und Carcassonne -Die Burg. Die Mischung ist aber recht gut gelungen.
In unseren Spielrunden ist Carcassonne – Die Stadt gut angekommen, auch wenn manche am Anfang noch etwas Schwierigkeiten mit der Legeregel haben, da viele doch immer an das Grundspiel denken müssen. Carcassonne – Die Stadt passt auf jeden Fall gut in die Carcassonne-Familie, in der ja noch kein Ende abzusehen ist.

 

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© Detlef Jakob - Ludozine

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