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Carcassonne und die Erweiterungen sind nach wie vor sehr erfolgreich.
Nun ist als neuester Spross "Carcassonne - Die Stadt" hinzugekommen,
wobei es sich hier um ein eigenständiges Spiel handelt und nicht um eine
Erweiterung.
Jeder Spieler erhält zu Beginn 8 Gefolgsleute einer Farbe.
Einer wird als Punkteanzeiger benutzt und die restlichen Gefolgsleute dienen
dem Spieler als Vorrat. Zusätzlich erhält jeder Spieler noch drei
Türme (bei 4 Spielern). Die 75 Stadtkarten werden verdeckt gemischt und
in drei Stapeln mit 30, 25 und 20 Karten aufgeteilt. Der 30er Stapel wird
zum Spielbeginn benötigt, die anderen beiden Stapel werden zunächst
beiseite geschoben. Die Mauern und das Stadttor werden erst benötigt,
wenn der zweite Stapel mit Städtekarten ins Spiel kommt.
Der Startspieler beginnt und deckt das oberste Städtekärtchen auf.
Auf den Stadtkarten sind Märkte (grün), Wohngebiete (braun) und
Straßen abgebildet (s. Abb. o.). Nachdem der Spieler eine Stadtkarte
gelegt hat, darf er einen Gefolgsmann auf diese Karte setzen.
Dieser Gefolgsmann muss entweder einer Straße, einem Markt oder einem
Wohngebiet (Vögte) zugeordnet werden. Anschließend ist der nächste
Spieler an der Reihe. Er nimmt die oberste Stadtkarte vom Stapel und muss
es an die Kante einer bereits liegenden Stadtkarte anlegen. Hierbei muss er
beachten, dass Straßen weiter geführt werden müssen. Nun darf
der Spieler noch einen seiner Gefolgsleute einsetzen. Hierbei muss er aber
folgendes beachten: Auf den durch die neue Karte verbundenen Straßenabschnitt,
Märkten oder Wohngebieten darf kein anderer Gefolgsmann stehen.
Hat der Spieler durch das Legen einer Karte einen Markt geschlossen oder eine
Straße beendet, kommt es zu einer Wertung.
Bei einer Wertung erhält der Spieler Punkte, der dort die meisten Gefolgsleute
stehen hat.
Für eine fertige Straße mit 1-3 Straßenabschnitten erhält
der Spieler so viele Punkte, wie die Straße lang ist. Besteht die Straße
aber aus 4 oder mehr Straßenabschnitten, erhält der Spieler doppelt
so viele Punkte, wie die Straße lang ist.
Ein Markt ist fertig, wenn er nicht mehr erweitert werden kann und die Marktfläche
keine Lücken aufweist. Bei der Wertung der Märkte wird die Anzahl
Karten gezählt, aus der der Markt besteht. Diese Anzahl wird multipliziert
mit der Anzahl der verschiedenen Sorten (Fisch, Getreide, Vieh). Nach einer
Wertung erhalten die Spieler ihre Gefolgsleute zurück.
Sobald der zweite Stapel der Stadtkarten angebrochen wird, werden bei jeder
Wertung noch Mauern von den Spielern eingesetzt. Immer wenn es zu einer Wertung
kommt, erhält jeder Spieler ein Mauerstück und das eigentliche Spiel
wird für den Mauerbau unterbrochen.
Die Wertung wird zunächst normal ausgeführt, anschließend
setzt zuerst der Spieler ein Mauerstück, der die Wertung ausgelöst
hat und dann folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Das erste Mauerstück,
das eingesetzt wird, ist auf jeden Fall das Stadttor. Der Spieler, der das
Stadttor setzt, muss es an eine Kante einer Stadtkarte legen. Die folgenden
Spieler müssen nun an das Stadttor bzw. an ein anderes Mauernteil anlegen.
Immer wenn ein Spieler eine Mauer gebaut hat, darf er anschließend einen
Gefolgsmann als Wächter auf die gerade gebaute Mauer stellen. Aber nur
dann, wenn ihm gegenüber kein Wächter steht. Weist die Reihe allerdings
ein Lücke auf, dann darf man auch gegenüber einen Wächter einsetzen.
Nachdem alle Spieler ihr Mauerteil eingesetzt haben, darf der Spieler, der
die Wertung ausgelöst hat, noch einen Turm setzen. Der Turm wird immer
an eines der beiden Mauerenden gesetzt. Der Spieler erhält hierfür
so viele Punkte, wie Mauern zwischen seinem Turm und dem vorigen Turm bzw.
Stadttor stehen.
Durch das Setzen der Mauern kann es sein, das Märkte und Strassen gewertet
werden, da sie durch Mauern auch begrenzt werden.
Wird der dritte Stapel der Städtekärtchen angebrochen, darf jeder
Spieler im Falle einer Wertung zwei Mauern nacheinander einsetzen.
Das Spiel ist zu Ende, wenn eine der drei folgenden Bedingungen erfüllt
ist:
• Das letzte Mauernstück wurde verbaut.
• Die letzte Stadtkarte wurde verbaut.
• Die beiden Mauerenden sind nur noch soweit auseinander, dass nur noch
5 oder weniger Mauern eingebaut werden können.
Die Stadtmauer wird auf jeden Fall noch komplett geschlossen
und alle dadurch noch geschlossenen Straßen und Märkte werden gewertet.
Nun folgt die Schlusswertung, hier werden die Wächter auf den Mauern
und die Vögte in den Wohngebieten gewertet.
Die Vögte erhalten für jeden Markt, der an ihr Wohngebiet grenzt
2 Punkte.
Die Wächter erhalten für jedes öffentliche Gebäude in
ihrer Reihe 2 Punkte und für jedes Historische Gebäude 3 Punkte.
Der Spieler, der nun die meisten Punkte hat, gewinnt.
"Carcassonne - Die Stadt" ist in keiner gewöhnlichen
Spielschachtel. Das Spiel wird in einem Holzkasten angeboten und sieht dadurch
schon etwas edler aus. Auch im Spielmaterial ist viel Holz verarbeitet worden
und die Spielkarten sind sehr schön gestaltet. Die Spielregel ist schlüssig
und lässt keine Fragen offen.
Das Anlegen der Karten ist etwas „lockerer“ als bei Carcassonne,
da man nur darauf achten muss, dass die Straßen weiter geführt
werden, ansonsten können die Karten beliebig angelegt werden. Dieses
Element kennt man auch aus dem 2-Personen-Spiel Carcassonne – Die Burg.
Auch die Mauer kennt man schon aus der Burg, neu hinzugekommen sind die Wächter,
die für zusätzliche Punkte sorgen. Insgesamt ist Carcassonne –
Die Stadt eine Mischung aus Carcassonne und Carcassonne -Die Burg. Die Mischung
ist aber recht gut gelungen.
In unseren Spielrunden ist Carcassonne – Die Stadt gut angekommen, auch
wenn manche am Anfang noch etwas Schwierigkeiten mit der Legeregel haben,
da viele doch immer an das Grundspiel denken müssen. Carcassonne –
Die Stadt passt auf jeden Fall gut in die Carcassonne-Familie, in der ja noch
kein Ende abzusehen ist.