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Zum Beginn des 19. Jahrhunderts war das innere Afrikas nahezu unerforscht.
Hier setzt das Spiel "Ins Innere Afrikas" an, die Spieler schlüpfen
in die Rolle von Händlern. Im Laufe des Spieles versuchen sie ihren Reichtum
bei der Entdeckung Afrikas zu vergrößern.
Der Spielplan zeigt Afrika und ist in 24 Gebiete unterteilt.
Einige Gebiete sind mit einem Symbol gekennzeichnet, in diese Gebiete werden
zu Spielbeginn ein Rohstoffmarker und ein neutraler Händler gesetzt.
Jeder Spieler erhält den Großhändler und alle Händlersteine
einer Farbe, ein Händler jeden Spielers wird auf die Reputationsleiste
mit dem Wert 2 gesetzt. Bei vier Spielern erhält jeder Spieler noch 12
Einflusssteine und einen verdeckten Sondersiegpunktmarker. Die Aktionsmarker
werden gemischt und drei Paare zu je zwei Spielsteinen neben dem Spielplan
bereit gelegt. Von jeder Rohstoffsorte wird jeweils ein Marker auf die Rohstoffbörse
gelegt und auf das Feld Null kommt der Afrika-Marker. Nun wird noch die Startreihenfolge
ermittelt. Der Startspieler setzt einen Händler auf das Feld 8 der Siegpunktleiste,
der nächste auf 7 usw. bis eine Reihenfolge feststeht. Anschließend
setzt zuerst der Spieler mit den wenigsten Siegpunkten 5 seiner Händler
in ein leeres Küstengebiet. Danach sucht sich der Spieler mit den zweitwenigsten
Siegpunkten ein Startgebiet aus usw.
Ins Innere Afrikas verläuft in mehreren Runden, die immer aus vier Phasen
bestehen.
Wer nun denkt, bei diesem Spiel handelt es sich um ein Eroberungsspiel,
der täuscht sich. Der größte Teil des Spieles besteht zunächst
daraus, dass die Spieler sich entwickeln, vor allem im Spiel zu dritt. Beim
Spiel zu fünft kommt es früher zu Palavern, was eigentlich nichts
anderes als Konflikte sind, diese Konflikte sind aber nicht der Hauptbestandteil
des Spieles. Sehr gut gefällt mir der Mechanismus, wie der Spieler bestimmt
wird, der letztendlich seine Aktionen ausführen darf. Der Spieler, der
am wenigsten Punkte hat, ist hier im Vorteil. Deshalb macht es durchaus Sinn,
sich zurückfallen zu lassen, um Kräfte für den großen
Angriff zu sammeln. Außerdem ist es durchaus möglich, dass ein
Spieler zweimal hintereinander Aktionen durchführen kann. Zu Spielbeginn
ist "Ins Innere Afrikas" eher etwas langatmig, da noch nicht viele
Siegpunkte verteilt werden und die Spieler eher für sich allein spielen.
Gegen Ende des Spieles geht es aber ziemlich rasant zu. Ich persönlich
halte 42 Siegpunkte für zu wenig. Ist ein Spieler bei 42 Siegpunkte angekommen,
macht es eigentlich erst so richtig Spaß, da man sich im Laufe des Spieles
zuerst eine Stellung gegen die anderen Spieler aufbauen muss. Ich persönlich
halte eine Siegpunktzahl von 50 oder 60 für besser. Aber das kann man
ja in jedem Spiel individuell vereinbaren.
Das Spielmaterial und die Grafik des Spiels sind sehr schön gestaltet
und sehen sehr ansprechend aus. Die Spielregel ist schlüssig und lässt
keine Fragen offen.
Die Spieleranzahl lautet von 2 – 5 Spieler. Allerdings ist es zu zweit
ziemlich langweilig, da der Plan einfach zu groß ist und man zu zweit
so gut wie keine Konflikte hat.
Mit Ins Innere Afrikas hat Phalanx Games wieder ein schönes Spiel herausgebracht,
das für den „Normalspieler“ gedacht ist und nicht nur die
Cosimfans anspricht. Da kann man nur hoffen, dass Phalanx weiterhin auch in
dieser Schiene tätig bleibt.