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Bei Santiago übernehmen die Spieler die Rolle von Bauern, die neue Pflanzen anbauen. Die Spieler ersteigern Plantagen und versuchen diese zu möglichst großen zusammenhängenden Flächen zusammenzuschließen. Um die Felder zu bewässern, müssen sie an das Kanalnetz angeschlossen werden. Hierfür sind Bestechungsgelder für den Kanalaufseher nötig.
Der Spielplan wird ausgelegt und die Quelle wird auf einen der
Schnittpunkte des Spielplanes gestellt. Beim Spiel zu viert werden die Plantagen
verdeckt zu 4 Stapeln mit jeweils 11 Plantagen neben den Spielplan gelegt.
Jeder Spieler erhält 10 Escudos, einen blauen Kanal, 22 Ertragssteine
einer Farbe, sowie den Vorschlagskanal der gleichen Farbe. Ein Spieler wird
zum Startspieler bestimmt und erhält die Figur des Kanalaufsehers.
Im Spiel zu viert werden 11 Runden, die jeweils aus 7 Phasen bestehen, gespielt:
Nachdem bei vier Spielern 11 Runden gespielt wurden, ist das Spiel zu Ende und es wird abgerechnet. Jede zusammenhängende Landfläche, die aus der gleichen Pflanzenart besteht, gilt als Gebiet. Die Anzahl der Plantagenplättchen eines zusammenhängendem Gebietes wird mit der Anzahl der Ertragssteine des Spielers, die sich darauf befinden, multipliziert. Die Summe erhält er als Escudos von der Bank ausbezahlt. Nachdem alle Gebiete abgerechnet sind, zählt jeder Spieler noch sein Bargeld hinzu und der Spieler mit den meisten Escudos gewinnt.
Santiago verlief in unseren Spielrunden sehr unterschiedlich
und es kam sehr auf die Mentalität der Mitspieler an. Mal hatten wir
riesige zusammenhängende Landschaftsflächen, wo alle Spieler versuchten
sich zu beteiligen. Meistens aber blieben die Landschaftsflächen doch
recht klein und man spielte meist gegeneinander.
Eine außergewöhnlich wichtige Rolle bei Santiago spielt der Kanalaufseher,
er hat eine sehr starke Position und ist deshalb immer sehr begehrt bei den
Spielern. Es kommt oft vor, dass ein Spieler in der Versteigerungsphase passt,
auch wenn er eigentlich eine bestimmte Plantage haben möchte, nur um
die Rolle des Kanalaufsehers zu erhalten. Der Vorteil ist halt, dass man durch
ihn Geld der Mitspieler erhalten kann oder aber um einen Kanal so zu bauen,
dass eigene Landschaftsplättchen auch wirklich bewässert werden.
Santiago ist ein rundum gelungenes Spiel. Die Spielregel ist gut strukturiert.
Besonders gut gefällt mir, dass zuerst einige Teile des Spieles erklärt
werden, bevor auf den Ablauf des Spieles eingegangen wird. Das Spielmaterial
ist in gewohnt guter Qualität. Ich kann Santiago jedem empfehlen und
es gehört für mich zu den Highlights der Essener Spielertage 2003.