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Vor 2500 Jahren besiedelten die griechischen Händler den südlichen Teil Italiens. Diese Region wurde Magna Grecia genannt. Diese Region müssen die Mitspieler besiedeln und entwickeln, indem sie Städte und Straßen bauen. Der Spieler, der dies am besten schafft, gewinnt.
Der Spielplan zeigt den unentwickelten Teil Italiens mit vielen
Dörfern, die im Laufe des Spieles zu Städten ausgebaut werden. Die
Aktionskarten werden nach einem vorgegeben Muster gemischt und die oberste
Karte wird aufgedeckt. Jeder Spieler erhält alle Märkte (Spielsteine),
Straßen- und Stadtteile einer Farbe. Sie bilden seinen Nachschub. Jeweils
4 Straßen- und 4 Stadtteile legt er vor sich ab, diese bilden seinen
Vorrat. Die Orakel werden auf die Dörfer mit grünem Rand gesetzt.
Das Spiel verläuft in 12 Runden. Zu Beginn einer jeden Runde wird eine
Aktionskarte aufgedeckt (s. Abb. o.). Sie gibt die Reihenfolge an, in der
die Spieler ihren Zug ausführen und welche Zugmöglichkeiten ein
Spieler hat. Auf jeder Aktionskarte sind drei Aktionen abgebildet, von denen
ein Spieler max. 2 ausführen darf. Im oberen Beispiel darf der Spieler
zwei Straßen legen, eine Stadt gründen, 3 Teile aus seinem Nachschub
in seinen Vorrat nehmen (Vorrat auffüllen ist aber immer die letzte Aktion).
Führt er nur eine der drei Aktionen aus, darf er den Wert der Aktion
um eins erhöhen (z.B. 3 Straßenteile statt 2 Straßen anzulegen).
Es gibt jedoch einige Bauregeln zu beachten. Die Straßen dürfen
nur so angelegt werden, dass sie eigene Strasse weiterführen oder an
Städte angebaut werden. Von Dörfern und Orakeln dürfen sie
nur weitergeführt werden, wenn schon eine eigene Straße an dieses
Dorf bzw. Orakel angebaut wurde. Der Bau von Straßen ist kostenlos.
Städte können an eigene Städte angelegt werden oder es wird
eine Stadt gegründet. In beiden Fällen dürfen sie nicht an
eine andere Stadt, Dorf oder Orakel direkt angrenzen. Eine Stadt kostet jedoch
Siegpunkte. Für jede Stadt, die man baut, muss man von seinen Siegpunkten
einen Punkt auf der Siegpunktleiste abziehen. Wird eine Stadt gegründet,
darf man direkt kostenlos einen seiner Marktsteine auf diese Stadt stellen.
Jeder Spieler kann außerdem in seinem Zug einen Markt in eine gegnerische
Stadt bauen. Dieser Markt kostet jedoch. Man muss für jedes Stadtteil
und jeden anderen dort befindlichen Markt einen Siegpunkt abgeben. Anstatt
einen Markt zu bauen, kann aber auch ein eigener Markt verkauft werden. Zu
Spielbeginn besitzt bei vier Spielern jeder 12 Siegpunkte. Da man mit Siegpunkten
bezahlen muss, reichen diese Siegpunkte meist nicht bis Spielende, so dass
man einen Markt verkaufen muss. Jeder Markt bringt seinem Besitzer so viele
Siegpunkte, wie andere Orte direkt mit diesem Markt verbunden sind. Ein weiteres
Problem ist, dass ein Markt nur Punkte bringt, wenn er aktiv ist. Aktiv ist
ein Markt, wenn er in einer eigenen Stadt ist oder in einer fremden Stadt
oder einem Dorf ist, das direkt mit einer Stadt durch eine Strasse verbunden
ist. Wenn ein Markt verkauft wird, wird er auf die Seite gelegt, da ein Spieler
in einer Stadt immer nur einen Markt haben darf. Bei Spielende hat dieser
Markt jedoch keinen Wert mehr. Um ein Orakel zu beherrschen, sind die Städte
wichtig. Ist eine Stadt mit einem Orakel verbunden, wird das Orakel in die
Richtung dieser Stadt gedreht. Dies ist das Zeichen dafür, dass diese
Stadt den meisten Einfluss auf dieses Orakel ausübt. Sind mehrere Städte
mit einem Orakel verbunden, wird überprüft, welche Stadt mit mehr
Anschlüssen direkt verbunden ist. Diese Stadt übt dann den größten
Einfluss auf das Orakel aus.
Am Ende der 12. Runde wird abgerechnet. Jeder Spieler addiert zu seinen Siegpunkten,
die Punkte aller aktiven Märkte hinzu. Für den größten
Einfluss auf ein Orakel erhält man jeweils noch 4 Punkte hinzu. Der Spieler
mit den meisten Punkten gewinnt.
Die Spielregel von Magna Grecia ist sehr unübersichtlich und schwer verständlich.
Sie hätte ein wenig besser aufgebaut sein können, um den Einstig
ins Spiel zu erleichtern. Nicht gut gelöst, ist die Auswahl der Spielerfarben,
die Straßenteile werden sehr leicht verwechselt. Auch der Spielplan
hätte etwas liebevoller gestaltet werden könnten. So wirkt der gelbe
Grundton eher trist. Abgesehen davon, dass die gelben Straßenteile auf
dem gelben Hintergrund schwer zu erkennen sind.
Vom spieltechnischen her ist Magna Grecia recht ordentlich. Allerdings gibt
es nicht so viel Interaktion unter den Spielern, da jeder Spieler vor sich
hin baut. Im letzten Drittel des Spieles trifft man meist dann doch auf das
Straßennetz eines Mitspielers, dann wird auch schon einmal um ein Orakel
gekämpft. Alles in allem, ist Magna Grecia ein recht ordentliches Spiel.
Wer solche Bauspiele mag, wird an Magna Grecia sicherlich seine Freude haben.