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Löwenherz erschien 1997 schon einmal bei Goldsieber und war damals schon sehr erfolgreich: 1. Platz beim Deutschen Spielepreis und auf der Auswahlliste stand es auch. Klaus Teuber hat nun einige Veränderungen vorgenommen und es bei Kosmos wieder aufleben lassen. Das Spiel trägt nicht umsonst den Untertitel: Der König kehrt zurück.
Zu Spielbeginn wird der Rahmen für die 9 Landschaftsteile
zusammengebaut, anschließend werden die Landschaftsteile in diesen Rahmen
gelegt, wobei das Landschaftsteil mit der Königsstadt immer in die Mitte
gelegt werden muss. Jeder Spieler erhält alles Spielmaterial eine Farbe
sowie Dukaten im Wert von sieben. Die Machtkarten werden nach ihren Rückseiten
sortiert und anschließend wird jeder Machtkartenstapel getrennt gemischt.
Nun werden die Machtkartenstapel in der Reihenfolge: D,C,B und A übereinander
gelegt und jeder Spieler erhält noch drei der Machtkarten auf die Hand.
Der Königschip wird je nach Spieleranzahl auf das Feld 30 (vier Spieler),
40 (drei Spieler) oder 50 (zwei Spieler) der Siegpunktleiste gelegt und jeder
Spieler legt noch einen Marker auf das Feld null der Siegpunktleiste.
Im Laufe des Spieles gründen die Spieler Gebiete, die von Grenzen umschlossen
sind. In diesen Gebieten befinden sich Wälder, Dörfer und Minen
sowie die Burgen und Ritter, dadurch werden diese Gebiete unterschiedlich
wertvoll. Zu Beginn setzt jeder Spieler immer der Reihe nach eine Burg und
direkt neben die Burg einen Ritter ein. Die Anzahl der einzusetzenden Burgen
und Ritter ist Mitspielerzahl abhängig. Bei drei Spielern sind es drei
Burgen und drei Ritter, bei 4 Spielern sind es vier Burgen und vier Ritter.
Wer zuletzt eine Burg eingesetzt hat, beginnt das Spiel. Wenn ein Spieler
an der Reihe ist, erhält er zuerst Einnahmen aus Minen, die sich in seinen
Gebieten befinden. Für jede Minenart gibt es ein Goldstück. Anschließend
kann er entweder eine Machtkarte an den Markt verkaufen oder eine Machtkarte
ausspielen. Wenn er sie verkauft, legt er sie auf der Marktfläche ab
und kassiert so viele Dukaten von der Bank, wie die blaue Zahl auf der Karte
anzeigt (s. Abb. o.). Beim Ausspielen der Machtkarte muss er den Preis an
die Bank zahlen (rote Zahl) und darf dann die Aktion der Machtkarte ausführen.
Die Aktionen sind durch Symbole gekennzeichnet, insgesamt gibt es 5 mögliche
Aktionen:
Sobald ein Spieler drei oder vier Minen einer Sorte (Farbe)
kontrolliert, erhält er das Monopol für diese Minenart. Er darf
seinen Siegpunktanzeiger sofort um 5 Felder vorrücken. Dieses Monopol
kann aber auch wieder verloren gehen.
Am Ende seines Zuges ergänzt der Spieler seine Karten wieder auf drei.
Das Spiel ist entweder zu Ende, wenn ein Spieler mit seinem Siegpunktmarker
den Königsmarker erreicht, dann hat dieser Spieler das Spiel gewonnen.
Das Spiel ist aber auch zu Ende, sobald die letzte Karte des Machtkartenstapels
genommen wird. Nun darf jeder Spieler noch eine Karte ausspielen. Der Spieler
mit den meisten Dukaten erhält noch 5 Siegpunkte, der zweite noch 3 Siegpunkte.
Der Spieler, der nun auf der Siegpunktleiste am weitesten vorne steht, gewinnt.
Zum Löwenherz aus dem Jahre 1997 sind schon einige Unterschiede
festzustellen:
Das Spielmaterial ist optisch ganz schön aufgewertet worden. Die Burgen
und Ritter sind richtig plastisch dargestellt. Die Spieldauer wurde auf ca.
1 Std. gekürzt, das Spiel geht jetzt flüssiger und es ist eher ein
Familienspiel geworden. Beim alten Löwenherz gab es mehr interaktive
Elemente, so entfällt beim neuen Löwenherz etwa die Versteigerung
der Karten oder die Bestechungsmöglichkeit.
Wer gerade diese Versteigerung der Karten liebte, wird mit dem neuen Löwenherz
nicht so viel anfangen können. Wem das alte Löwenherz aber etwas
zu lang war und ein optisch wirklich gelungenes Spiel haben möchte, ist
mit dem neuen Löwenherz besser beraten. Welche Version von Löwenherz
nun die bessere ist, muss wohl jeder Spieler für sich entscheiden. Empfehlenswert
sind auf jeden Fall beide Spiele gleichermaßen.