Autor: Alexander S. Berg
Verlag: Phalanx Games
Alter: ab 12
Spieleranzahl: 3 - 5
Spieldauer: ca. 90 Min.
Erschienen: 2003
Empf. Preis: ca 25 Euro

Bei Borgia werden die Spieler in das Zeitalter der Renaissance geführt. Jeder Spieler stellt eine der führenden Familien dieser Zeit dar. Im Laufe des Spiels versuchen die Spieler immer mehr Macht für ihre Familie zu gewinnen.

Jeder Spieler erhält eine Tafel seiner Familie, auf der er seine Siegpunkte markiert. Auf der Tafel der Borgia ist zusätzlich Platz um die aktuelle Spielrunde anzuzeigen. Jeder Spieler erhält eine Spielfigur zum Anzeigen seiner Siegpunkte, 100 Dukaten Startkapital und bei 4 Spielern 4 Spielkarten verdeckt auf die Hand. Alle Spielkarten auf denen der Vermerk "direkt ausspielen" steht, müssen vor den Spielern abgelegt werden.
Von den insgesamt 60 Spielkarten werden bei vier Spielern 12 Karten verdeckt in die Tischmitte gelegt. Der älteste Spieler erhält nun noch den Spielstein des Papstes.
Jede der drei Spielrunden besteht aus mehreren Phasen:

  1. In der 1.Phase kann ein Spieler eine Spionkarte ausspielen und eine der ausgelegten verdeckten Karten umsonst seiner Hand hinzufügen oder er kann eine der verdeckten Karten umdrehen und sie reihum versteigern, wobei er das erste Gebot abgibt. Der Spieler mit dem höchsten Gebot zahlt die gebotene Summe an die Bank und fügt die Karte seiner Hand hinzu. (Karten mit dem Vermerk "direkt ausspielen" dürfen nicht auf die Hand genommen werden.)
  2. Nun kann der am Zug befindliche Spieler Karten ausspielen.
  3. In dieser Phase kann ein Spieler versuchen, eine Karte eines anderen Mitspielers an sich zu nehmen. Alle Karten, die ausgespielt werden, ordnet man in der Regel den Städten zu; diese Städte haben einen Machtfaktor. Ein Spieler kann nun versuchen z.B. einen Künstler, der unter einer Stadt mit einem Machtfaktor 2 liegt, an sich zu bringen. Hierfür spielen beide Spieler verdeckt einmalig Condottiere-Karten aus.
    Der Spieler, der insgesamt die meisten Machtpunkte ausliegen hat, ist Sieger und erhält alle Karten die an der entsprechenden Stadt angelegt waren in seine Auslage.
    Wenn in der Mitte keine Karten mehr liegen, wird in die Endphase einer Spielrunde übergegangen.
    1. Nun erhalten die Spieler so viel Einkommen, wie ihre ausgelegten Karten angeben.
    2. Nachdem die Spieler ihr Einkommen erhalten haben, kommt es zur Papstwahl.
      Jeder Kardinalschip ist 3 Stimmen wert, hinzu kommen noch die Stimmen der ausliegenden Karten. Diese Stimmen verteilt man geheim auf die Spieler oder sich selbst. Nachdem alle Spieler ihre Stimmen verteilt haben, wird geprüft, ob ein Spieler 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu einer öffentlichen Abstimmung bis ein Spieler 50 Prozent der Stimmen hat. Dieser Spieler ist nun der neue Papst und erhält den entsprechenden Spielstein.
    3. Nun werden die Siegpunkte verteilt. Jeder Spieler erhält die Siegpunkte, die auf seinen ausgelegten Karten aufgedruckt sind und für jeweils 10 Dukaten gibt es einen Siegpunkt. Der Papst erhält zusätzlich 10 Punkte.
    4. Nach der Vergabe der Siegpunkte, muss der Papst alle seine Ämtern nach eigenem Ermessen neu verteilen. Außerdem kann er die Ämter der Spieler neu verteilen, wobei die Anzahl der Ämter die ein Spieler hatte, bestehen bleiben muss.
      Anschließend kommt es zu einer neuen Runde. Jeder Spieler erhält noch einmal 35 Dukaten von der Bank und eine Karte verdeckt vom Stapel. Nach der dritten Runde ist das Spiel zu Ende. Der Spieler, der nun die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.

Bei den Phalanx Spielen spielt der historische Hintergrund eine nicht unwesentliche Rolle, so auch bei die Borgia. Die Borgia ist das erste Kartenspiel aus dem Hause Phalanx und es ist wesentlich komplexer als gewöhnliche Kartenspiele.
Die Spielregel ist ziemlich kompliziert geschrieben und man hat das Gefühl nicht durchzusteigen. Während des Spieles klärt sich dann aber alles und der Spielverlauf läuft sehr flüssig.
Das Spielmaterial ist in guter Qualität und die Karten sind hübsch gestaltet.
Besonders nett, fand ich den Mechanismus mit der Papstwahl. Durch das Ausspielen von Ämtern erhält man zusätzlich Macht und kann so die Papstwahl beeinflussen.
Am Anfang hatte ich gedacht, der Papst wäre zu mächtig, schließlich erhält er 10 Siegpunkte und verteilt die Ämter neu. Nach dem ersten Spiel stellte sich jedoch schnell heraus, dass es einem doch lieber ist, wenn ein anderer Spieler Papst wird. Denn dadurch dass der Papst alle seine eigenen Ämter abgeben muss, wird er stark geschwächt.
Insgesamt hat mir die Borgia gut gefallen und ich kann es durchaus empfehlen.


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