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Autor: |
Reiner Knizia |
Verlag: |
Hans im Glück |
Alter: |
ab 12 |
Spieleranzahl: |
3 - 5 |
Spieldauer: |
ca. 90 Min. |
Erschienen: |
2003 |
Empf. Preis: |
ca. 33 Euro |
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Amun-Re spielt im alten Ägypten zur Zeit der Pharaonen.
Die Spieler versuchen während des Spiels ihren Einfluss zu nutzen, um
Provinzen zu übernehmen und dort Pyramiden zu errichten.
Der Spielplan zeigt den Nil mit verschiedenen Provinzen zu beiden Seiten.
Die Machtkarten werden gemischt und jeder Spieler erhält eine Baumeisterkarte.
Außerdem erhält jeder Spieler noch 2 Spielsteine, drei Provinzmarker,
eine Übersichtskarte, Goldkarten im gesamt Wert von 20 und eine -3 Karte.
Die 15 Provinzkarten werden verdeckt gemischt und bereit gelegt.
Amun-Re ist in 2 Spielhälften geteilt – in das alte und das neue
Königreich. In jeder Spielhälfte werden 3 Runden gespielt und jede
Runde besteht aus 5 bzw. 6 Phasen.
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In der Phase 1 werden so viele Provinzkarten
aufgedeckt, wie Spieler am Spiel teilnehmen. In einigen Provinzen
werden zusätzlich zur Provinzkarte noch Machtkarten, Gold oder Bausteine
hinein gelegt.
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In der Phase 2 erwirbt jeder Spieler genau
eine der ausliegenden Provinzen. Wenn ein Spieler an der
Reihe ist, legt er seinen Bietstein auf ein Zahlenfeld in eine der aufgedeckten
Provinzkarten. Liegt noch kein Bietstein auf dieser Provinzkarte, kann der
Spieler ein beliebiges Zahlenfeld wählen. Liegen aber auf der Provinzkarte
schon ein oder mehrere Bietsteine, dann muss er seinen Bietstein auf ein
höheres Zahlenfeld setzen als der derzeit Höchstplatzierte. Liegt
nun nach einer Legerunde auf jeder Provinzkarte ein Spielstein, bezahlt
jeder Spieler den Betrag, auf den er gesetzt hat und legt in die entsprechende
Provinz einen seiner Provinzmarker. Liegen aber nach einer Legerunde zwei
oder mehr Spielsteine auf einer Provinzkarte, so geht das Bieten weiter.
Der im Uhrzeigersinn nächste Spieler, der überboten wurde, muss
seinen Bietstein auf eine andere Provinzkarte legen und wiederum
den bislang Höchstplatzierten überbieten. Erst wenn auf jeder
Provinzkarte ein Spielstein liegt, kann jeder Spieler seine Provinz
in Besitz nehmen. In dieser Phase können Machtkarten gespielt werden,
die es z.B. erlauben, in derselben Provinz höher zu bieten.
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In der 3. Phase kaufen die Spieler Machtkarten,
Bauern und Bausteine und setzen sie ein.
Der Startspieler beginnt und führt alle seine Aktionen aus, anschließend
ist der nächste Spieler an der Reihe. Beim Kauf gelten stets die gleichen
Preise: 1 Teil einer Sorte kostet 1 Gold, 2 Teile einer Sorte kosten 3 Gold,
3 Teile einer Sorte kosten 6 Gold usw.
Zuerst erwirbt man Machtkarten. Wie viele Machtkarten ein Spieler erwerben
kann, richtet sich nach der höchsten Anzahl der Machtkarten die in
einer seiner Provinzen am oberen Rand abgebildet ist.
Bauern dürfen nur auf die dafür vorgesehenen Felder der Provinzen
des Spielers eingesetzt werden.
Bausteine werden in die Provinzen gelegt, sie dürfen nicht
zwischen den verschiedenen Provinzen eines Spielers verschoben werden. Sobald
der 3. Baustein in eine Provinz gelegt wird, werden diese 3 Bausteine in
den Vorrat zurückgelegt und sofort durch ein Pyramide ersetzt.
Auch in dieser Phase können Machtkarten eingesetzt werden: Mit der
Baumeisterkarte benötigt man zum Bau einer Pyramide
nur zwei Bausteine und für die Karte Gratisbauer erhält
man einen Bauern vom Vorrat gratis.
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In der 4. Phase verlangt Amun-Re Opfer.
Die Spieler bieten nun verdeckt mit Gold um die Gunst von Amun- Re. Alle
Spieler bieten verdeckt eine ihnen angemessene Summe oder nehmen ihre –3-Karte
in die Hand. Gleichzeitig decken alle Spieler ihre Karten auf. Zuerst wird
die Summe aller ausliegenden Goldkarten ermittelt, -3-Karten werden natürlich
von der Summe abgezogen. Der Amun-Re-Tempel wird auf das Feld der Tempelleiste
gesetzt, das der Opfersumme entspricht. Haben nun Spieler zu ihren Goldkarten
eine Opferkorrektur-Karte gespielt, kann sich die Summe jeweils noch um
-3 oder +3 ändern. Wie sie sich ändert, entscheiden
die ausspielenden Spieler.
Nun belohnt Amun-Re die Spieler:
Die Spieler, die eine -3 gespielt haben, erhalten 3 Gold aus der Bank. Die
anderen Spieler dürfen sich noch Machtkarten, Bauern und Bausteine
aussuchen. Der Spieler, der am meisten geboten hat, darf sich drei Teile
aussuchen, danach darf sich der Spieler mit dem zweithöchsten Gebot
zwei Teile nehmen und alle andern Spieler erhalten noch ein Teil. Der Spieler,
der am meisten geboten hat, wird sofort der neue Startspieler.
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In der 5. Phase wird geerntet
und weitere Einnahmen ausbezahlt. Jeder Spieler erhält
für jeden Bauern in seinen Provinzen so viel Gold, wie der Amun-Re-Tempel
auf der Tempelleiste anzeigt (zwischen 1 und 4). Durch die Machtkarte Erntesteigerung
erhöht sich die Ernte aller Bauern einer Provinz um 1 Goldstück.
Für Provinzen in denen Gold abgebildet ist, wird den Spieler das entsprechende
Gold ausbezahlt. In einigen Provinzen ist Gold mit einem Kamel abgebildet.
In diesen Provinzen erhalten ihre Besitzer nur dann Gold, wenn der Amun
–Re-Tempel auf dem Feld 1 oder 2 steht. Außerdem gibt es noch
die Machtkarte mit 8 Gold. Wird diese Machtkarte in eine Provinz gelegt,
erhält der Spieler nur 8 Gold und sonst nichts für diese Provinz.
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Die 6. Phase – die Wertung
wird nur am Ende der 1. und der 2. Spielhälfte durchgeführt. Alle
Spieler erhalten nun Punkte, die auf der Zählleiste angezeigt werden.
Jede Pyramide bringt ihrem Besitzer 1 Punkt. Ein vollständiger
Satz von Pyramiden (= je 1 Pyramide in jeder der 3 Provinzen eines
Spielers) bringt 3 Punkte. Der Spieler, der jeweils auf einer Seite des
Nils die meisten Pyramiden errichtet hat, erhält 5 Punkte.
Für Tempel, die in Provinzen abgebildet sind (hier gibt es
3 Provinzen), werden auch noch Punkte verteilt. Diese Punkte richten sich
danach, auf welchem Feld der Amun-Re-Tempel steht (zwischen 1 und 4 Punkten).
Für jede Bonus-Machtkarten, deren Bedingung man erfüllt,
erhält man 3 Punkte. Am Ende der zweiten Spielhälfte wird auch
noch das Gold gewertet. Der Spieler mit dem meisten Gold erhält
6 Punkte, der Spieler mit dem zweitmeisten Gold 4 Punkte und der mit dem
drittmeisten Gold erhält noch 2 Punkte.
Nach der Wertung der 1. Spielhälfte werden alle Provinzmarker
und Bauern vom Spielplan entfernt, zurück bleiben nur die Pyramiden und
Bausteine. Alle im alten Königreich aufgedeckten Provinzkarten werden
gemischt und verdeckt für das neue Königreich bereitgelegt. Der
Ablauf entspricht genau dem des alten Königreichs. Der Startspieler beginnt
wieder mit Phase 1.
Nach der 6. Phase der 2. Spielhälfte endet das Spiel, also nach insgesamt
6 Spielrunden.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Mit Amun-Re hat Reiner Knizia wieder ein fantastisches Spiel
entwickelt und macht seinem Namen alle Ehre. Man muss sich schon sehr genau
überlegen, für welche Provinzen man bieten möchte und vor allem
welchen Preis man bereit ist zu zahlen. Die Spielregel ist gut aufgebaut und
klar verständlich geschrieben. An Spielmaterial und Grafik gibt es nichts
auszusetzen, alles ist in bester Qualität. Die Spiel des Jahres Jury
hat Amun-Re nur einen Platz auf der Auswahlliste eingeräumt, den Sprung
auf die Nominierungsliste hat Amun-Re nicht geschafft. Vielleicht erfahren
wir ja irgendwann einmal, warum Herr Knizia so von der Jury verschmäht
wird. Beim Deutschen Spielpreis hat Amun-Re den 1.Platz erzielt und auch für
mich ist Amun-Re auf jeden Fall das Highlight von 2003.