Ludozine

Autor:	Wolfgang Kramer
Verlag:	Clementoni
Alter:	ab 10
Spieleranzahl:	2 - 6
Spieldauer:	ca. 90 Min.
Erschienen:	2002
Empf. Preis:	c. 25 €

Wildlife spielt vor circa 2,5 Millionen Jahren, wobei jeder Spieler die Rolle eines damaligen Lebewesens übernimmt, wie z. B. Mensch, Krokodil oder Mammut.

Zu Beginn werden die Lebewesentafeln verdeckt gemischt und jeder Spieler zieht sich eine dieser Tafeln. Jeder Spieler erhält eine bestimmte Anzahl von Lebewesenmarkern, die sich nach der Anzahl der Mitspieler richtet, sowie 8 Nahrungspunkte und 10 Wildlifekarten. Auf den Spielplan werden die 11 Gebietssteine gesetzt und von jedem Spieler wird ein Wertungsstein auf die Wertungsleiste gestellt. Um eine Ausgangssituation herzustellen, werden eine bestimmte Anzahl Lebewesen von jedem Spieler immer einzeln der Reihe nach in die Gebiete eingesetzt. Es gibt verschiedene Gebiete, wie z.B. Wasser, Wald oder Gebirge. Die Lebewesenmarker dürfen aber nur in Gebiete eingesetzt werden, in denen die Spieler die Befähigung zum Wandern, Expandieren oder Attackieren laut ihrer Lebewesentafel haben. Nachdem die Ausgangssituation feststeht, beginnt der Startspieler seinen Zug, in dem er 3 Wildlifekarten nacheinander ausspielt und folgende Aktionen in beliebiger Reihenfolge ausführt:

Die Landschaftskarten erlauben einem Spieler seine Lebewesen durch die entsprechende Landschaft zu bewegen, wenn das Lebewesen die Befähigung zum "Wandern" für die ausgespielte Landschaft hat. Man darf sich aber nur ein Feld weit bewegen oder über beliebig angrenzende eigene Lebewesen hinweg.
Durch die Landschaftskarten kann man Lebewesen vom Vorrat in die Landschaft einsetzen, wenn das Lebewesen die Befähigung zum "Expandieren" für die ausgespielte Landschaft hat.
Mit den Landschaftskarten kann man aber auch andere Lebewesen verdrängen, wenn das Lebewesen die Befähigung zum "Attakieren" für die ausgespielte Landschaft hat.
Eine Wildlifekarte mit dem Rad-Symbol wird eingesetzt, um die Befähigung für sein Lebewesen um eine Stufe zu erhöhen. Die Reihenfolge lautet:
keine Aktion > Wandern > Expandieren > Attackieren.
Für die Wildlifekarte mit dem Pfeil erhält man eine beliebige Fähigkeitskarte. Diese Fähigkeitskarten wirken alle sehr stark auf das Spielgeschehen. Ist die gewünschte Fähigkeitskarte nicht mehr im Vorrat, nimmt man sie einem Mitspieler ab. Mit ihrer Hilfe darf man z.B. eine Karte mehr ausspielen oder kann sich bei Angriffen von Gegnern besser verteidigen.
Jokerkarten können für alle vorher beschriebenen Karten beliebig eingesetzt werden.
Außerdem gibt es noch Textkarten, die irgendwelche Gemeinheiten auslösen.
Von seinen drei auszuspielenden Karten darf eine Karte nicht selber genutzt werden, sondern muss an die Mitspieler versteigert werden. Geboten wird reihum mit Nahrungschips und gewonnen hat der Spieler mit dem Höchstgebot. Dieser Spieler muss sofort die Aktion der Karte ausführen, kann die Aktion aber auch verfallen lassen.

Unabhängig von den Aktionen der Wildlifekarten darf nun der Spieler entsprechend der "Wander-Regel“ eines seiner Lebewesen bewegen.

Für die Abgabe von drei Nahrungschips kann man seine Spielfigur auf der Wertungsleiste ein Feld vorrücken. Während der Versteigerung darf jeder Spieler mit seiner Figur auf der Wertungsleiste zurückgehen und erhält für jedes zürückgegangene Feld drei Nahrungspunkte zum Bieten.

Fähigkeitskarten können während des gesamten Zuges eingesetzt werden.

Am Ende seines Zuges zieht man wieder auf 10 Karten nach.

Immer wenn ein Spieler mit seinem Lebewesen das letzte freie Feld in einem Gebiet besetzt, wird ein Gebietsstein in das entsprechende Gebiet gesetzt und dieser Spieler erhält so viele Punkte, wie bei dem Gebietsstein auf dem Spielplan vermerkt sind (zw. 3 und 5 Punkte). Dies ist die kleine Wertung.
Bei der großen Wertung, die nach der 4., 8. und 11. kleinen Wertung stattfindet, werden zuerst die Mehrheiten in den einzelnen Gebieten ermittelt. Wenn ein Spieler alleine in einem Gebiet ist und es komplett mit seinen Lebewesen gefüllt ist, erhält er 5 Punkte. Wenn in einem Gebiet nur Lebewesen eines Spielers sind, aber nicht alle Felder besetzt sind, erhält er 4 Punkte. Sind in einem Gebiet verschiedene Lebewesen vorhanden, erhält der Spieler, mit den meisten Lebewesen 3 Punkte, der mit den zweitmeisten Lebewesen erhält 2 Punkte und der mit den drittmeisten Lebewesen erhält noch 1 Punkt. Außerdem werden bei der großen Wertung noch eine Reihe anderer Wertungen durchgeführt. Hier gibt es noch mal unterschiedliche Punkte, und zwar für die größte zusammenhängende Herde von Lebewesen, für die meisten Anpassungsplättchen, für die meisten Fähigkeitskarten und für die meisten Nahrungschips.
Das Spiel endet, wenn der 11. Gebietsstein gesetzt wurde oder ein Spieler sein letztes Lebewesen eingesetzt hat. In beiden Fällen gibt es noch eine abschließende große Wertung. Gewonnen hat der Spieler, der mit seiner Figur auf der Wertungsleiste am weitesten vorne ist.

Die Spielregel wirkt am Anfang ziemlich lang und für manch einen vielleicht auch abschreckend, aber sie ist sehr gut aufgebaut und leicht verständlich und lässt keine Kritikpunkte zu. Die grafische Gestaltung ist bis auf die Wahl der Spielerfarben gelungen. Bei den Spielerfarben gibt es hell- und dunkelgrün, so dass die Spielsteine auf der Wertungsleiste kaum zu unterscheiden sind. Die Spielkarten glänzen zwar sehr schön, aber da ist jeder Fettfinger drauf zu sehen sein. Hier sind „normale“ Spielkarten sicherlich angebrachter. Das restliche Spielmaterial ist aus solider Pappe und sehr zweckmäßig.
Wildlife ist in unseren Spielrunden immer sehr gut angekommen. Der Spielablauf ist recht unkompliziert, aber man muss schon sehr genau überlegen, wie man seine Wildlifekarten einsetzt, da es ja auf verschiedene Arten Punkte gibt. Zu sechst würde ich Wildlife allerdings nicht mehr spielen wollen, da es dann einfach zu lange dauert bis man wieder an der Reihe ist und kaum Einfluss bei den Wertungen hat. Zu dritt oder viert spielt es sich aber richtig gut und wird bei uns sicherlich noch häufiger auf den Spieltisch kommen.
Mit Wildlife hat Clementoni ein recht anspruchsvolles Taktikspiel auf den Markt gebracht und man darf gespannt sein, was da noch folgt.

Homepage von Clementoni

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