Autor:

Paul Randles &
Daniel Stahl

Verlag: Amigo-Spiele
Alter: ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 3 - 5
Spieldauer: ca. 90 Min.
Erschienen: 2002
Empf. Preis: ca. 28 €


Bei Piratenbucht geht es um längst vergangene Zeiten: die Spieler verkörpern Kapitäne, die mit ihren Piratenschiffen versuchen, möglichst viele Ruhmespunkte zu erringen. Aber nicht jeder Kapitän hat Glück bei den Kämpfen.
Jeder Spieler erhält zu Beginn eine Schiffsablage auf der sein Piratenschiff abgebildet ist. Das Schiff ist in folgende vier Bereiche unterteilt, die im weiteren Spielgeschehen verstärkt werden können: Rumpf-, Segel-, Kanonen- und Mannschaftsbereich. In diese vier Bereiche wird zu Spielbeginn jeweils ein Setzring auf das zweite Feld von unten gesetzt. Jeder Spieler erhält noch 9 Goldstücke und eine Tavernenkarte. Bevor nun das eigentliche Spiel beginnt, kann noch jeder Spieler sein Piratenschiff verstärken. Zwischen den Feldern der einzelnen Bereiche ist die Anzahl der Goldstücke angegeben, welche ein Spieler zahlen muss, um diesen Bereich zu verstärken. Zum Schluss werden die Piratenkarten gemischt und auf die Inseln 1-5 verteilt.
Das Spiel wird in insgesamt 12 Spielrunden gespielt, wobei sich jede Spielrunde in 6 Spielphasen unterteilt:

  1. In dieser Phase wird auf jeder Insel jeweils die oberste Piratenkarte aufgedeckt und die Spieler müssen sich geheim mit Hilfe ihrer Steuerräder für eine der 6 Inseln entscheiden. Anschließend decken alle Spieler ihre Steuerräder gleichzeitig auf und stellen ihr Piratenschiff auf die entsprechende Insel.
  2. Nun dürfen alle Spieler Tavernenkarten ausspielen. Es werden solange Karten ausgespielt, bis kein Spieler mehr Karten ausspielen möchte. Es gibt Tavernenkarten, die sehr stark sind und einige die nicht so stark sind, sie sind jedoch alle positiv für den ausspielenden Spieler.
  3. Als nächstes kommt es zum Kampf, und zwar wenn sich auf einer Insel mehr als ein Schiff aufhält. Zuerst kämpfen die Spieler einer Insel gegen die "Royal Navy" oder "Blackbeard" und anschließend kämpfen die Spieler auf einer Insel gegeneinander. Bei den Kämpfen der Spieler untereinander kämpft zuerst der Spieler, dessen Schiff den höheren Segelbereich hat. Die Anzahl der Würfel, die ein Spieler benutzen darf, richtet sich seinen Kanonen und seiner Mannschaft (maximal 5 Würfel). Ein Spieler trifft nur bei einer gewürfelten 5 oder 6! Welcher Bereich angegriffen wird, muss vor dem Würfeln angekündigt werden. Für jeden Treffer wird der Setzring im angegriffenen Bereich um ein Feld nach unten verschoben. Wird der Setzring über das letzte Feld hinausgeschoben, gilt dieses Schiff als zerstört und wird in die Piratenbucht versetzt. Kampfkarten können noch zusätzlich gespielt werden. Vor dem Würfelwurf kann sich ein Spieler entscheiden, in die Piratenbucht zu fliehen. Will kein Spieler fliehen, wird so lange gekämpft, bis nur noch ein Schiff übrig ist. Auf der Schatzinsel können sich mehrere Schiffe aufhalten, ohne zu kämpfen.
  4. Nach den Kämpfen werden die Piratenkarten auf den Inseln abgerechnet. Jedes Schiff erhält die entsprechende Anzahl von Ruhmespunkten, Goldstücken, Schatzkisten und/oder Tavernenkarten, die auf der Piratenkarte abgebildet sind (s. Abb. o.).
  5. Nun darf jeder Spieler noch eine Aktion auf der entsprechenden Insel ausführen. Auf der Insel 1 darf er sich bis zu zwei Tavernenkarten für jeweils zwei Goldstücke kaufen. Auf den Inseln 2 - 5 kann er den dort abgebildeten Bereich, gegen Bezahlung, bei seinem Schiff ausbauen. Auf der Schatzinsel - 6 - darf er Schätze vergraben. Für jeden Schatz gibt es 1 Ruhmespunkt und gegen die entsprechende Bezahlung darf man einen beliebigen Bereich um bis zu 2 Stufen ausbauen. In der Piratenbucht erhält man 1 Tavernenkarte und zwei Goldstücke, außerdem wird hier ein zerstörter Schiffsbereich durch die Abgabe von zwei Goldstücken repariert.
  6. In der letzten Phase wird das Schiff von Blackbeard eine Insel weiter gesetzt und jeder Spieler muss überprüfen, ob er nicht mehr Schätze in seinem Laderaum hat als sein Rumpfbereich angibt.
    Nachdem diese sechs Phasen 12 mal durchgespielt wurden, ist das Spiel zu Ende und der Spieler mit den meisten Ruhmespunkte gewinnt.

Piratenbucht ist sicherlich kein Spiel für nachtragende Leute, denn es macht doch immer wieder Spaß, das Schiff eines Mitspielers in Grund und Boden zu versenken. Piratenbucht eignet sich sehr gut als Familienspiel. Gerade schon etwas ältere Kinder haben meist sehr viel Spaß bei den Würfelduellen. Die Spielregel ist leicht verständlich und übersichtlich aufgebaut. Mit Beispielen wurde nicht gegeizt. Das einzige was unklar bleibt, ist: Was passiert, wenn zwei Spieler die gleiche Zahl im Segelbereich haben. Denn für den Kampf ist es schon ein sehr entscheidender Faktor, wer anfängt. Man kann es nun anhand der Ruhmesleiste entscheiden oder aber man würfelt es aus.
Alles in allem ist Piratenbucht ein nettes Würfelspiel für zwischendurch, bei dem man bedingt durch den hohen Glücksanteil beim Kämpfen nicht allzu viel Tiefgang erwarten darf.

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© Detlef Jakob - Ludozine

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