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Islands berühmtester Vulkan, der 1.491 Meter hohe Hekla, spuckte vom 26. Februar bis Mitte März 2000 Feuer und Asche. Ein rot glühender Lavastrom schob sich aus dem Krater, der rund 200 Kilometer von Reykjavik entfernt liegt. Im gleichnamigen Spiel von Martin Schlegel geht es jedoch nicht so unberechenbar, sondern taktischer zu.
Der Spielplan bei Hekla ist in quadratische Spielfelder mit einer weißen Umrandung unterteilt, auf die jeweils zwei Vulkan- oder Lavasteine passen. Um das Gebiet mit den Spielfeldern herum verläuft der Fluchtweg (gleichzeitig auch Zählleiste) in zwei Reihen, hier werden die Vulkanisten bewegt. Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler eine unterschiedliche Anzahl von Spielsteinen. Bei vier Spielern bekommt jeder Spieler 4 Spielsteine in allen vorhandenen Werten in einer Farbe sowie einen Vulkanisten, welcher auf das schwarze Feld des Fluchtweges platziert wird.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, kann er entweder einen Spielstein
aus seinem Vorrat einsetzen oder einen Spielstein auf dem Spielplan versetzen.
Ein Spielstein kann nur auf einem leeren Spielfeld eingesetzt werden und eventuell
eine Wertung auslösen.
Spielsteine können sich nur von einem Feld auf das nächste freie
benachbarte Feld bewegen (horizontal und vertikal). Steht jedoch der Vulkanist
auf einem Feld, von dem aus eine weiße Linie auf einen eigenen Vulkanstein
in der entsprechenden Reihe weist, kann dieser Stein beliebig weit versetzt
werden. Auch beim Versetzen kann ein Spielstein eine Wertung auslösen.
Die Spielsteine haben entweder 0,1,2 oder 3 Rillen. Sollten auf drei benachbarten
weiß umrandeten Feldern Spielsteine mit insgesamt 8 oder mehr Rillen
stehen, kommt es zu einer Wertung. Jeder Spieler geht für jeden an der
Wertung beteiligten Spielstein ein Feld auf dem Fluchtweg nach vorne. Die
Spielsteine, die sich auf einem Feld mit einem roten Kreis befinden, zählen
doppelt. Außerdem geht der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat,
noch zusätzlich nach vorne: um ein Feld, wenn es acht Rillen sind, um
zwei Felder bei neun Rillen usw. Nach der Wertung werden die Spielsteine,
die sich auf dem mittleren Feld der Wertung befunden haben, an die Spieler
zurückgeben und ein Lavastein auf eines dieser Felder gesetzt. Zuerst
werden alle Lavasteine ohne Rillen eingesetzt und dann die mit einer Rille.
Sobald alle Lavasteine auf dem Spielplan sind, ist das Spiel zu Ende und Sieger
ist, wer seinen Vulkanisten auf dem Fluchtweg am weitesten nach vorne gebracht
hat.
Hekla ist ein reinrassiges Taktikspiel ohne jeglichen Glücksfaktor.
Man spielt es am besten zu zweit. Zu dritt oder zu viert kann man schlecht
im voraus planen, da die ausgedachten Züge oft hinfällig sind, bis
man wieder dran ist. Zu zweit ist es jedoch sehr zu empfehlen und man muss
schon sehr gut über seine Züge nachdenken, um dem Gegner keine Vorlagen
zu bieten.
Die Spielsteine sind aus Holz und sehr schön gestaltet. Das Thema jedoch
ist sehr weit hergeholt und wirkt sehr aufgesetzt. Bei solch abstrakten Spielen
ist es allerdings auch sehr schwierig sie in vernünftige Themen zu kleiden.
Als Zwei-Personen-Spiel ist Hekla auf jeden Fall eine Kaufempfehlung wert.