Was tun, wenn man kein Geld hat und man trotzdem seine Villa um mehrere Stockwerke erhöhen möchte? Man nimmt einfach das Baumaterial aus den Untergeschossen, um die oberen Stockwerke zu bauen und hofft, dass die Villa stehen bleibt und nicht einstürzt! So kann man in etwa Villa Paletti in Kurzform beschreiben. Zu Beginn wird das Fundament in die Tischmitte gelegt, die Säulen werden beliebig auf dem Fundament verteilt und das blaue Plateau wird so auf die Säulen gelegt, dass es nicht über das Fundament hinausragt. Anschließend würfelt der jüngste Spieler mit dem Baumeistersiegel (Kantholz mit den vier Spielerfarben) seine Farbe aus, die anderen Mitspieler suchen sich nun der Reihe nach eine der noch übrig gebliebenen Farben als Spielerfarbe aus, der letzte Spieler wird zum Startspieler. Reihum, mit dem Startspieler beginnend, versucht man immer eine Säule auf das höchste Plateau zu stellen, hier gilt es jedoch einige Regeln zu beachten:
Beim Herausziehen der Säulen dürfen die Plateaus festgehalten werden, ihre Position darf jedoch nicht verändert werden. Beim Abstellen der Säulen darf kein Plateau festgehalten werden. Keine Säule darf über den Rand des Plateaus hinausragen. Die Baureihenfolge der Plateaus ist immer dieselbe:
Blau, Grün. Gelb, Orange, Rot. Das Häkchen darf beim Herausziehen der Säulen benutzt werden. Bei jedem Bauvorhaben darf immer nur eine Säule benutzt werden. Säulen, die bereits auf der obersten Ebene stehen, dürfen nicht mehr zum Bauen benutzt werden. Säulen dürfen nicht direkt übereinander gestellt werden, außer auf dem roten Plateau.
Wenn ein Spieler zu Beginn seines Zuges behauptet, dass er keine seiner Säulen auf das höchste Plateau stellen kann, dann kann er den Antrag stellen, ein weiteres Plateau auf das Bauwerk zu setzen. Allerdings kann hier ein anderer Spieler Einspruch erheben! Findet der Einspruch-Spieler eine Säule des am Zug befindlichen Spielers, die auf das obere Plateau gestellt werden kann, kommt diese Säule aus dem Spiel. Findet der Einspruch Spieler jedoch keine Säule, wird von ihm eine Säule entfernt. Findet kein Einspruch statt oder war er nicht erfolgreich, darf der Spieler ein Plateau auf die obersten Säulen legen. Hierbei müssen mindestens drei Säulen abgedeckt werden und das Plateau darf nun auch über das Fundament hinausragen. Sobald das grüne Plateau aufliegt, erhält der erste Spieler, der eine Säule hierauf stellt, das Baumeistersiegel. Das Baumeistersiegel wandert nun immer weiter, sobald ein Spieler mehr Punkte als der andere Spieler besitzt oder sobald ein Spieler eine Säule auf das nächst höhere Plateau stellt. Dicke runde Säulen sind 3 Punkte wert, Sechskantsäulen sind 2 Punkte wert und die dünnen runden Säulen zählen 1 Punkt. Sobald der punktbessere Spieler das Baumeistersiegel besitzt, wird es auf die Farbe des Vorbesitzers gedreht. Das Spiel endet, wenn die Villa einstürzt oder kein Spieler mehr eine Säule setzen kann. Es gewinnt der Spieler, der das Baumeistersiegel besitzt, wenn allerdings dieser Spieler die Villa zum Einstürzen gebracht hat, gewinnt der Spieler, dessen Farbe auf dem Baumeistersiegel oben liegt. Mit Villa Paletti hat der Zoch Verlag wieder einmal ein sehr schönes kurzweiliges Familienpiel auf den Markt gebracht. Das Spielmaterial ist in gewohnter Zoch Qualität und besteht überwiegend aus Holz. Die kurze Regel ist leichtverständlich und so ist es auch sehr gut für „Wenigspieler" geeignet. Spieler, die Bauspiele mögen, kommen bei Villa Paletti voll auf ihre Kosten. Für größeren Bauherren gibt es auch noch den größeren Bruder, den Palazzo-Paletti, der allerdings auch das Doppelte kostet.