|
Evolution als Spielthema ist bei Doris und Frank kein neues Thema. Ihre Ursuppe hat eine doch ziemlich große Fangemeinde gefunden und kommt auch bei uns immer wieder gerne auf den Spieltisch. Wer nun jedoch hinter Urland eine Fortsetzung von Ursuppe vermutet, liegt falsch. Urland ist ein eigenständiges Spiel, wo es um Mehrheiten in den einzelnen Ländern geht, Gene gibt es zwar auch wieder, spielen aber eher eine untergeordnete Rolle.
Der Spielplan besteht aus fünf Wassergebieten und drei Ländern, die in jeweils vier Gebiete unterteilt sind. Zu Spielbeginn bricht ein zufällig gezogener Vulkan auf einer Insel aus und diese Insel wird durch ein Vulkanplättchen abgedeckt. Jeder Spieler erhält 28 Ichtos einer Farbe, von denen er jeweils 3 in jedes Wassergebiet setzt und 4 Ichtos auf die Landfelder verteilt, die durch gezogene Gebietschips bestimmt werden. Nun werden noch vier Genkarten aufgedeckt und die Gebietschips werden gemischt.
Der erste Umweltspieler nimmt sich die obersten drei Gebietschips, sieht sie sich verdeckt an und gibt zwei dieser Chips an seinen linken Nachbarn (Kiebitz) weiter. Die Zahl auf dem Gebietschip den der Umweltspieler behalten hat, gibt an, in welchem Gebiet bei Rundenende eine Wertung stattfindet. Außer dem Umweltspieler und dem Kiebitz führen die anderen Spieler der Reihe nach zwei Ichto Aktionen durch, wobei die Reihenfolge der Aktionen beliebig ist und auch zweimal dieselbe Aktion ausgeführt werden darf. Folgende Aktionen stehen zur Verfügung:
Jeder Spieler besitzt zwei "Extra-Zug-Marker", die eingesetzt werden können, um noch einmal zwei Aktionen auszuführen.
Nachdem die Ichto Spieler ihre Aktionen ausgeführt haben, deckt der Umweltspieler seinen Gebietschip auf und in diesem Gebiet wird eine Wertung durchgeführt.
Hierbei sind folgende Konstellationen möglich:
Die Spieler wandern entsprechend ihrer Punkte auf der Zählleiste nach vorne, wobei der vorderste Spieler zuerst zieht und dann die Spieler entsprechend ihrer Platzierung auf der Zählleiste. Besetzte Felder auf der Zählleiste werden nicht mitgezählt.
Sobald ein Spieler auf der Zählleiste über ein Mutationsfeld gelangt, werden am Ende der Runde Gene versteigert. Geboten wird immer mit den Ichtos, aus dem Vorrat der Spieler.
Bezahlt wird aber immer mit den Ichtos vom Spielplan, d. h. es müssen so viele Ichtos vom Spielplan zurück in den Vorrat genommen werden, wie man geboten hat, plus die Anzahl der Gene, die man schon bereits ersteigert hat. Nach der Versteigerung werden die Genkarten wieder um drei neue Karten ergänzt.
Nachdem eine Runde gespielt wurde, wird der Kiebitz zum neuen Umweltspieler und sein linker Nachbar wird zum neuen Kiebitz, alle anderen Spieler sind nun wieder Ichto Spieler. Der neue Umweltspiele zieht verdeckt einen der Gebietschips. Handelt es sich hier um den Panikchip, findet in dem Gebiet, in dem sich die meisten Ichtos befinden eine Panik statt und sie fliehen in ein angrenzendes Wassergebiet. Anschließend zieht der Umweltspieler einen neuen Gebietschip. Sobald der Umweltspieler keinen Gebietschip mehr nachziehen kann, endet eine Epoche. Aus den beiden übrig gebliebenen Gebietschip wird nun noch ein Gebiet blind gezogen, hier findet noch eine Wertung statt. Anschließend findet in beiden Gebieten ein Vulkanausbruch statt und die Gebiete werden durch Vulkanplättchen abgedeckt. In den neuen Gebieten werden bis auf einen Ichto jeder Farbe alle Ichtos entfernt und den Spielern zurückgegeben. Anschließend beginnt der neue Umweltspieler die neue Epoche.
Das Spiel geht solange weiter, bis ein Spieler das Feld mit der Nummer 30 erreicht oder überschritten hat.
Wie bei allen Doris & Frank Spielen gibt es an der Spielregel und Spielmaterial nichts auszusetzen, einige Verlage sollten sich hier einmal ein Beispiel nehmen. Die Grafik von Doris Matthäus gefällt mir immer wieder sehr gut, die ja auch mittlerweile auf vielen Spielen bei anderen Verlagen zur Geltung kommt. Über Urland gab es in unseren Spielrunden sehr unterschiedliche Meinungen und es wurde doch immer wieder mit der Ursuppe verglichen, obwohl es doch zwei verschiedene Spiele sind. Die Ursuppe schnitt hier wesentlich besser ab. Mir persönlich hat auch Urland recht gut gefallen. Ein Problem besteht natürlich bei der Rolle des Umweltspielers und des Kiebitz, die nicht aktiv ins Spielgeschehen eingreifen können und zwei Runden lang gar nichts tun. Besonders beim Epochenende ist es für den Umweltspieler und den Kiebitz besonders schwer, da sie in einer entscheidenen Wertung nicht aktiv am Spielgeschehen teilnehmen können.