Wenn Waren produziert werden, entwickelt man nicht nur Profit für das Unternehmen, sondern es entsteht auch Müll. Bei Müll + Money geht es darum, seine Müllhalde so klein wie möglich zu halten und die Produktion mit wenig Arbeitern und wenig Rohstoffen zu realisieren.
Zu Beginn erhält jeder Spieler ein Unternehmenstableau, hier wird der Entwicklungsstand des Unternehmens angezeigt, 15 Mio. EURO Startkapital, 5 Rohstoffe und einen Fabrikstein. Diese Fabrik zeigt auf dem Spielplan an, wie viele Arbeiter man eingestellt hat und was sie jede Runde kosten sowie den Wert eines Produktes beim Verkauf. Zu Beginn hat jeder Spieler 5.000 Arbeiter, die jede Runde 5 Mio. EURO kosten und der Verkauf eines Produktes ergibt 14 Mio. EURO Die Unternehmenstableaus (s. Abb. unten) sind in drei Bereiche unterteilt:

  • Obere Zeile: Arbeiter, die benötigt werden, um einen Auftrag auszuführen
  • Mittlere Zeile: Rohstoffe, die für einen Auftrag benötigt werden
  • Untere Zeile: Müllmenge, die bei der Produktion entsteht.

In der jeweiligen Zeile stehen immer zwei Zahlen, die obere Zahl zeigt die jeweilige Menge an und die untere Zahl zeigt die Siegpunkte an.
Ganz unten auf dem Unternehmenstableau ist die Müllhalde zu sehen, hier wird der entstandene Müll angezeigt und im Rohstofflager (rechts) lagern die Rohstoffe.
Eine Runde gliedert sich jeweils in 5 Phasen:

  1. Zuerst legt der Startspieler Kartenkombinationen aus jeweils drei Karten offen aus, immer eine Kombination mehr als Mitspieler und in keiner Kombination darf eine Karte doppelt vorhanden sein. Wird ein Störfall aufgedeckt, wird dieser sofort abgewickelt, nun werden die einzelnen Müllhalden der Spieler kontrolliert. Befindet sich die Müllhalde noch im grünen Bereich, passiert nichts weiter. Im gelben Bereich muss der Spieler seine Fabrik um ein Feld nach links auf dem Spielplan versetzen und 5 Mio. EURO an die Bank zahlen. Jeder Spieler dessen Müllhalde im roten Bereich ist, muss seine Fabrik um zwei Felder versetzen und 10 Mio. EURO an die Bank zahlen.
  2. Nun sucht sich jeder Spieler, mit dem Startspieler beginnend, eine der Kartenkombinationen aus und legt sich offen vor sich ab.
  3. Beginnend mit dem Startspieler spielt jeder Spieler der Reihe nach eine Karte aus. Die Karten haben folgende Auswirkungen:
    Rohstoffverkauf: der aktive Spieler nimmt so viele Rohstoffe, wie sein Unternehmenstableau anzeigt und versteigert sie. Das erste Gebot macht der Spieler links vom aktiven Spieler und das letzte Gebot macht er selbst. Wenn ein anderer Spieler die Rohstoffe ersteigert, erhält der aktive Spieler das Geld, ersteigert er die Rohstoffe selber, zahlt er das Geld in die Bank.
    Auftrag
    : hier gibt der Spieler die entsprechende Menge Rohstoffe wieder in den Vorrat zurück und erhält von der Bank den Geldbetrag ausgezahlt, den sein Fabrikstein auf dem Spielplan anzeigt.
    Wachstum:
    der Fabrikstein wird auf dem Spielplan um ein Feld nach rechts gesetzt.
    Einstellung bzw. Entlassung:
    der Fabrikstein wird um ein Feld nach oben oder unten versetzt.
    Innovation:
    hier wird das Unternehmen verbessert. Für 5 Mio. EURO kann man seinen Spielstein auf dem Unternehmenstableau entweder bei den Arbeitern, den Rohstoffen oder bei der Müllentsorgung ein Feld nach rechts versetzen.
    Entsorgung:
    hier wird die Müllhalde verkleinert, indem der Anzeigestein um drei Felder nach links versetzt wird.
    Mülltourismus:
    der Anzeigestein auf der eigenen Müllhalde wird ein Feld nach links versetzt und die Müllhalden der Mitspieler wachsen dafür um ein Feld nach rechts.
    Bestechung:
    diese Karte kann nur bei einem Störfall gespielt werden. Sobald es zu einem Störfall kommt, kann diese Karte abgeben werden und man muss nur 1 Mio. EURO für die Folgen des Störfalls zahlen und der Fabrikstein wird nicht versetzt.
    Berater
    : diese Karte hat zwei Funktionen. Sie kann eingesetzt werden, um einen Kredit zurück zu zahlen. Oder sie verdoppelt die Funktion der folgenden Karten: Rohstoffverkauf, Entlassung bzw. Einstellung, Innovation, Entsorgung und Mülltourismus. Bei einem Auftrag erhält man nicht den doppelten Geldbetrag, sondern 5 Mio. EURO zusätzlich.

  1. Nun muss jeder Spieler den Lohn für seine Arbeiter zahlen, und zwar 1 Mio. EURO pro 1.000 Arbeiter.
  2. In der letzten Phase gibt der Spieler den Startspielerstein an seinen linken Nachbarn weiter und es folgt eine neue Runde.
Sobald die Fabrik eines Spieles in der Spalte 20 angekommen ist, wird die Runde noch zu Ende gespielt und anschließend ist das Spiel zu Ende. Bevor abgerechnet wird, wird allerdings noch einmal ein Störfall abgewickelt.
Die Siegpunkte werden folgendermaßen ermittelt: Der Stand der Fabrik auf dem Spielplan + die Siegpunkte aus den drei Bereichen des Unternehmens + 50 % des Bargeldes, minus der Summe aller Kredite. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

Müll + Money ist ein klassisches Wirtschaftsspiel: möglichst viel Gewinn erzielen, mit so wenig Mitteleinsatz wie möglich. Das Spielmaterial ist einfach, aber zweckmäßig. Die Spieldauer ist mit einer knappen Stunde recht kurz und die Regeln sind leicht verständlich.
Nach so Spielen wie Medina oder Carcassonne wirkt M+M eher etwas „trocken" und ist sicherlich auch nicht jedermanns Sache und einige Spieler waren wohl auch etwas enttäuscht von der Essener Neuheit 2001. Aber Spieler, die Wirtschaftsspiele mögen, kommen bei M+M voll auf ihre Kosten. M+M spielt sich flüssig, ohne dass ein Spieler lange auf seinen Spielzug warten muss. Verschiedene Wege führen zum Sieg, so dass man auch immer wieder neue Strategien auszuprobieren kann, um ans Ziel zu kommen.
Für mich ist Müll + Money eines der besseren Spiele von der Spiel 01 und wird sicherlich noch häufiger auf den Spieltisch kommen.


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