Nicht nur die Römer spinnen, nein auch die Gallier spinnen. In dem Spiel „Der große Gallier" streiten die Spieler in fünf Turnieren, wer nun der größere Gallier von ihnen ist. Die fünf Turnierdisziplinen sind doch sehr außergewöhnlich: Wildschweine jagen, Bullen ziehen, Eselrennen, auf Bäume klettern und Steine stemmen.
Zu Spielbeginn werden die Turnierkarten getrennt nach den jeweiligen Turnieren (Farben) verdeckt gemischt und jeder Spieler erhält von jedem Turnier eine Karte. (Die Zahlenwerte auf den Turnierkarten reichen von 1 bis 6.) Anschließend würfelt der Startspieler mit den fünf Würfeln und ordnet jeweils einen Würfel einem Turnierchip auf dem Spielplan zu. Anschließend bewegt er die Turniersteine jeweils um so viele Felder wie der Würfel anzeigt. Nun bestimmt der Startspieler in welchem Dorf (wo die Turniersteine stehen), zuerst ein Turnier stattfinden soll. Wenn sich kein Turnierstein in einem Dorf befindet, gibt es in diesem Fall auch kein Turnier. Der Startspieler legt zuerst Turnierkarten in der Farbe des entsprechenden Turniers verdeckt aus. Zusätzlich kann er auch Karten von anderen Turnieren auslegen, da es Jokerkarten gibt, die ein Gallisches Dorf zeigen, die in jedem Turnier mitzählen. Nun muss der Spieler auf der Bluffskala seinen Spielstein auf ein freies Feld setzen, diese Zahl sollte dem Wert seiner Karten entsprechen, muss es aber nicht, da er auch bluffen kann. Nachdem alle Spieler ihren Bluffstein gesetzt haben, darf der Spieler mit dem niedrigsten Wert oder der Spieler, der zuerst gepasst hat, einen Spieler anklagen.
Anklagen bedeutet, dass der angeklagte Spieler mit seinem Bluffstein den falschen Wert seiner Karten angezeigt hat. Ist der Wert tatsächlich falsch, erhält der Spieler, der angezweifelt hat, einen Turnierchip, ansonsten geht er leer aus. Der angeklagte Spieler muss, wenn er geblufft hat, eine seiner Karten abgeben und nimmt nicht an der Wertung teil. Alle anderen Spieler, die ebenfalls geblufft haben und nicht erwischt wurden, erhalten nun auch einen Turnierchip. Nun erfolgt die Wertung: Der Spieler, der auf der Bluffskala am weitesten vorne steht, darf seinen Wertungsstein bei z.B. vier Spielern 4 Felder nach vorne bewegen, der zweite Spieler 3 Felder, der dritte Spieler 2 Felder und der vierte Spieler geht leer aus. Der Spieler, der auf der Wertungsleiste am weitesten zurück liegt, darf seine Wertungspunkte verdoppeln! Ebenso werden die Wertungspunkte in dem Startdorf „Lugdunum" verdoppelt; hier können die Turniersteine wieder landen, wenn sie eine Runde zurück gelegt haben. Allerdings werden die Wertungspunkte nur einmal verdoppelt!
Alle Spieler müssen eine von den ausgespielten Karten auf den Ablagestapel legen und es wird evtl. ein nächstes Turnier ausgetragen. Sobald alle Turniere abgehandelt sind, folgt die nächste Runde. Der neue Startspieler zieht 2 Turnierkarten, die anderen Spieler erhalten eine neue Turnierkarte. Danach würfelt der Startspieler wieder mit allen Würfeln und ordnet sie den Turniersteinen zu und es werden wieder evtl. Turniere ausgetragen.
Auf der Wertungsleiste gibt es noch diverse Sonderfelder: Mal geht es 4 Felder mit dem Wertungsstein nach vorne oder 4 Felder zurück; man kann eine Turnierkarte oder einen Turnierchip erhalten. Gegen Abgabe eines Turnierchips darf man bei einer Wertung seinen Wertungsstein um ein Feld weiterziehen oder ein Feld weniger laufen.
Sobald der erste Spieler am Ende der Wertungsleiste angekommen ist, ist das Spiel zu Ende und der große Gallier steht fest.

Der große Gallier ist ein kurzweiliges Bluffspiel, mit einigen taktischen Elementen.
Man versucht so oft wie möglich Turnierchips zu ergattern, um sie dann möglichst effektiv zu nutzen. (z. B. 4 Felder vor oder eine Turnierkarte ziehen)   Startspieler zu sein, ist von großem Vorteil, da der Startspieler die Turniere bestimmt. So kann man die entsprechenden Turnierkarten sammeln und sie dann im richtigen Moment einsetzen. Ebenso kann man sich erst einmal etwas zurückfallen lassen und Karten horten, da man ja als Letzter auf der Wertungsleiste die doppelte Punktzahl erhält. Ebenso darf man nicht vergessen, dass es in Lugdunum ebenfalls die doppelte Punktzahl gibt und man dadurch sehr weit nach vorne kommen kann.
Bis auf die Spielkarten ist das Spielmaterial zweckmäßig und in Ordnung. Die Karten sind von nicht so guter Qualität: Es handelt sich um glatte Karten, die sehr leicht knicken und schnell abnutzen.
Der große Gallier lässt sich auch sehr gut zu sechst spielen, was bei nicht allzu vielen neueren Spielen der Fall ist.


© Detlef Jakob Ludozine

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