Galileo ist wohl einer der bekanntesten Naturforscher, sein Name wird oft in Zusammenhang mit den Himmelskörpern und deren Beobachtung genannt. Warum sollte man aus diesen Elementen kein Spiel machen, wird sich Peter Lewe gedacht haben.
Jeder Spieler erhält vier gleichfarbige Spielsteine und einen gleichfarbigen Zählstein, der auf die Zählleiste des Spielplanes gesetzt wird. Die 30 Himmelskarten werden im beigefügten Stoffsack gut gemischt und davon werden 25 Kärtchen verdeckt auf die Felder des Spielplanes mit den gelben Punkten verteilt. Nun werden noch zwei Kärtchen offen auf den Tisch gelegt. Die restlichen drei Kärtchen kommen ungesehen aus dem Spiel und die beiden offenen Kärtchen kommen wieder in den Sack. Auf den Himmelskarten sind entweder Sterne
oder Planeten (zwischen 1 und 3 Stück) und evtl. ein zusätzlicher Komet abgebildet.
Wenn ein Spieler am Zug ist, muss er zunächst die anderen Spieler fragen, ob sie Setzsteine auf die Fernrohre platzieren möchten. Auf den Fernrohren sind jeweils drei mögliche Plätze für die Setzsteine vorhanden und von jedem Fernrohr sind immer die vier Himmelskarten entscheidend, die in gerader Linie von dem Fernrohr aus gesehen werden können. Setzt ein Spieler einen Setzstein auf das himmelsnahe Feld eines Fernrohrs, dann denkt er, dass in dieser Reihe mehr Sterne zu finden sind. Setzt er einen Setzstein auf das mittlere Feld, denkt er, dass dort genauso viele Sterne wie Planeten zu finden sind. Setzt er einen Setzstein auf das himmelsferne Feld, denkt er, dass dort mehr Planeten zu finden sind. Auf jedem Fernrohr darf immer nur ein Spieler einen Setzstein einsetzen und auf jedem Feld des Fernrohres dürfen insgesamt nur zwei Setzsteine von zwei verschiedenen Spielern eingesetzt werden (übereinander). Nachdem kein Spieler mehr einen Setzstein einsetzen möchte, hat der am Zug befindliche Spieler zwei Möglichkeiten: Er kann entweder eine Himmelskarte auf dem Spielplan aufdecken und damit ist sein Zug beendet oder er legt eine bereits
offene Himmelskarte in den Sack und legt dafür eine andere Himmelskarte aus dem Sack verdeckt an dessen Stelle. Zusätzlich darf er dann noch zwei verdeckte Himmelskarten auf dem Spielplan aufdecken. Sobald eine Viererreihe vor einem Fernrohr ganz aufgedeckt wird, kommt es bei diesem Fernrohr zu einer Wertung. Sind mindestens zwei Sterne mehr als Planeten vorhanden, ist die Vorhersage mehr Sterne richtig. Sind mindestens zwei Planeten mehr als Sterne vorhanden, ist die Vorhersage mehr Planeten richtig. Sind gleich viele Sterne und Planeten vorhanden bzw. ist nur ein Stern oder Planet Unterschied, ist die Vorhersage gleich viele Sterne wie Planeten richtig.
Für jede richtige Vorhersage geht der Besitzer des unteren Setzsteines (er hat die Vorhersage ja als erster getroffen) 3 Schritte auf der Wertungsleiste nach vorne und der evtl. obere Setzstein bringt noch einen Schritt auf der Wertungsleiste. Für jeden Kometen, der auf dem Kärtchen abgebildet ist, geht der Setzstein bei einer richtigen Vorhersage noch jeweils einen Schritt nach vorne. Für jede falsche Vorhersage geht man einen Schritt auf der Wertungsleiste zurück. Anschließend erhalten die Spieler ihre Setzsteine von dem gewerteten Fernrohr zurück. Sobald alle Himmelskarten aufgedeckt wurden, ist das Spiel zu Ende und der Spieler, der am weitesten auf der Wertungsleite vorrücken konnte, gewinnt.

Galileo ist ein kurzweiliges Familienspiel mit nicht allzu großem Tiefgang. Der Spielablauf ist flüssig und es gibt keine allzu große Wartezeiten für die Mitspieler, da alle Spieler ständig am Spielgeschehen teilnehmen.
Einziger Kritikpunkt ist der an der Spielausstattung gemessen recht hohe Preis von 49,-- DM, da aber der W&L Verlag ein doch recht kleiner Verlag ist, ist der Preis noch gerechtfertigt.

© Detlef Jakob Homepage von Ludozine